12/2006
Marie Menken (1909-1970): experimentelle Filmemacherin, abstrakte Malerin, Schauspielerin, Vorbild für viele männliche Kollegen aus der US-amerikanischen (Avantgarde-)Filmszene, Inspiration für Albees Wer hat Angst vor Virginia Woolf, beeindruckende Künstlerinnenpersönlichkeit im New York der 50er und 60er Jahre, deren umfassendes Werk erst spät öffentlich gezeigt wurde, geriet nach ihrem Tod im Dezember 1970 zusehends in Vergessenheit.
kinovi[sie]on begibt sich mit Martina Kudláčeks subtiler Dokumentation NOTES ON MARIE MENKEN auf Spurensuche nach einer bisher unterschätzten Protagonistin der New Yorker Avantgarde. Als Bonus-Track präsentiert kinovi[sie]on DWIGHTIANA (USA 1958; Regie: Marie Menken; 16mm; 4 min), einen Kurzfilm aus Marie Menkens umfangreichem Repertoire.
Im Anschluss: Diskussion mit der Filmemacherin Martina Kudláček. Moderation: Verena Teissl.
2006-12-08
19.00 Uhr
NOTES ON MARIE MENKEN
R: Martina Kudlácek OmU
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kinovi[sie]on wird unterstützt von: TKI open 06 und Tirol Kulturabteilung (gefördert durch das Land Tirol im Rahmen von TKI open), Stadt Innsbruck (Referat, Frau, Familie, Senioren), Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung und Wiener Städtische.
Frau und Film - zwei Wörter, die aus lautlichen Gründen eine Verbindung eingehen - eine Verbindung zwar, aber leider eine einseitige, eine von Anfang an verschobene: Frau und Film bilden ein ungleiches Paar: er (der Film) zeigt – sie (die Frau: von Garbo bis Kidman) wird gezeigt. Nach wie vor, so erweckt es den Anschein, hat sich an diesem Verhältnis (aktiv/passiv) und seinen Zuschreibungen (männlich/weiblich) kaum etwas verändert. Die Filmindustrie, vor allem die Bereiche Regie und Produktion, sind weit von einer Gleichstellung der Geschlechter entfernt.
kinovi[sie]on – ein Projekt des Otto Preminger-Instituts (Leokino/Cinematograph) – stellt seit dem Internationalen Frauentag 2005 einmal monatlich (jeweils am 8.) das Filmschaffen von Frauen in den Mittelpunkt. Der Filmzyklus kinovi[sie]on will nicht nur darauf aufmerksam machen, dass Frauen als Filmemacherinnen signifikant unterrepräsentiert sind, sondern vor allem dieser Tatsache entgegenwirken. Der so genannte „weibliche Blick“ wird nicht auf typische Themen fokussiert, sondern geweitet, gesplittert gesehen. kinovi[sie]on stellt ein Prisma dieses Blicks dar und bietet der oft kontroversiellen Vielfältigkeit des Filmschaffens von Frauen Raum. Einzelne Filmpräsentationen werden durch Impulsreferate und Publikumsdiskussionen in gesellschaftspolitische und filmtheoretische Zusammenhänge eingebettet und diskutiert.
Konzept, Umsetzung, Dokumentation: Gerlinde Schwarz und Gertraud Eiter
Kontakt: kinovisieon@leokino.at