09/2006
kinovi[sie]on goes Cinematogräphin – STUMMFILME von Germaine Dulac
kinovi[sie]on würdigt am 8. September Germaine Dulac (1882-1942) – eine Künstlerin an der Schnittstelle Theorie/Praxis, Bild/Sprache, Ästhetik/soziales Engagement. Dulac war eine der wenigen Regisseurinnen der frühen Filmgeschichte. Sie arbeitete im Kontext des französischen Surrealismus und wird als erste feministische Filmemacherin betrachtet. Dulacs Arbeiten stellen nicht nur Schlüsselwerke der französischen Avantgarde dar – wie etwa der erste surrealistische Film: LA COQUILLE ET LE CLERGYMAN (siehe kinovi[sie]on September ´05), sondern berühren auch sozialpolitische Themen der Zeit.
kinovi[sie]on zeigt einen Querschnitt ihres Schaffens und präsentiert einen ihrer bekanntesten Spielfilme, sowie drei experimentelle Arbeiten.
Für eine innovative musikalische Live-Vertonung (Elektronik – Neue Musik) dieser Hommage an Dulac sorgen Cordula Bösze und Günther Gessert.
2006-09-08
20.00 Uhr
STUMMFILME VON GERMAINE DULAC
R: Germaine Dulac
Cinematograph
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kinovi[sie]on wird unterstützt von: TKI open 06 und Tirol Kulturabteilung (gefördert durch das Land Tirol im Rahmen von TKI open), Stadt Innsbruck (Referat, Frau, Familie, Senioren) und Wiener Städtische. In Kooperation mit Klangspuren Schwaz
Frau und Film - zwei Wörter, die aus lautlichen Gründen eine Verbindung eingehen - eine Verbindung zwar, aber leider eine einseitige, eine von Anfang an verschobene: Frau und Film bilden ein ungleiches Paar: er (der Film) zeigt – sie (die Frau: von Garbo bis Kidman) wird gezeigt. Nach wie vor, so erweckt es den Anschein, hat sich an diesem Verhältnis (aktiv/passiv) und seinen Zuschreibungen (männlich/weiblich) kaum etwas verändert. Die Filmindustrie, vor allem die Bereiche Regie und Produktion, sind weit von einer Gleichstellung der Geschlechter entfernt.
kinovi[sie]on – ein Projekt des Otto Preminger-Instituts (Leokino/Cinematograph) – stellt seit dem Internationalen Frauentag 2005 einmal monatlich (jeweils am 8.) das Filmschaffen von Frauen in den Mittelpunkt. Der Filmzyklus kinovi[sie]on will nicht nur darauf aufmerksam machen, dass Frauen als Filmemacherinnen signifikant unterrepräsentiert sind, sondern vor allem dieser Tatsache entgegenwirken. Der so genannte „weibliche Blick“ wird nicht auf typische Themen fokussiert, sondern geweitet, gesplittert gesehen. kinovi[sie]on stellt ein Prisma dieses Blicks dar und bietet der oft kontroversiellen Vielfältigkeit des Filmschaffens von Frauen Raum. Einzelne Filmpräsentationen werden durch Impulsreferate und Publikumsdiskussionen in gesellschaftspolitische und filmtheoretische Zusammenhänge eingebettet und diskutiert.
Konzept, Umsetzung, Dokumentation: Gerlinde Schwarz und Gertraud Eiter
Kontakt: kinovisieon@leokino.at