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Filme von Karl Valentin

ORCHESTERPROBE | DER FIRMLING | DER THEATERBESUCH | IM SCHALLPLATTENLADEN

Valentins radikale Komik hat sich nie vereinnahmen lassen, seine Aggressivität, die auch vor dem Publikum nicht haltmacht, ist wachsam gegen den ewigen Stumpfsinn des volkstümelnden Umfelds.

ORCHESTERPROBE
Entstanden in dem Jahr, als die Nazis an die Macht kamen, handelt der Film von einem individualistischen Querulanten, der sich seine eigenen Meinungen nicht austreiben lässt, der inmitten des Orchesters sein eigenes Tempo spielt, und der das Wort „Marsch” so hinterlistig wiederholt, bis es klingt wie „m‘ Arsch”.
D 1933; Regie: Carl Lamac; Buch: Karl Valentin und Liesl Karlstadt; DarstellerInnen: Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Josef Eichheim u.a.; (35mm; 1:1,37; Schwarzweiß; 22min).

THEATERBESUCH
Elendstendenzen im Kino waren von Goebbels ausdrücklich untersagt; in Valentins Filmen sind sie aber unübersehbar zu finden. Im THEATERBESUCH sollen kulturferne arme Leute ins Theater gehen; es kommt zu einer Kollision von Elend und Kulturzwang.
D 1934; Regie: Joe Stöckel; Kamera: Franz Koch; Musik: Toni Thomas; DarstellerInnen: Karl Valentin; Liesl Karlstadt u.a.; (35mm; 1:1,37; Schwarzweiß; 24min).

DER FIRMLING
Der vermeintlich schönste Tag im Leben eines Buben wird zu einer Tragödie aus Armut, Suff des Vaters und Erniedrigung. Die Blasphemie des Stückes ist voller Absicht. Die Kirche wollte seinerzeit schon, dass der Bühnensketch „Firmling” unterdrückt wird; der Film erhielt immerhin ein „Jugendverbot”.
D 1934; DarstellerInnen: Karl Valentin (Vater), Liesl Karlstadt (Pepperl, sein Sohn) u.a.; (35mm; 1:1,37; Schwarzweiß; 22min).

IM SCHALLPLATTENLADEN
In einem Schallplattenladen verlangt Valentin nach „billigem Schall”, und als man ihm endlich das Lied vom „Sanitäterlos” („Seemannslos”) bringt, will er es nicht kaufen, sondern vernichten. Lustvoll zerstörerisch ist der Film gegen Kulturschrott gerichtet.
D 1934; Regie: Hans H. Zerlett; DarstellerInnen: Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Elisabeth Papperlitz u.a.; (35mm; 1:1,37; Schwarzweiß; 19min).