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RÉPERTOIRE DES VILLES DISPARUES

GHOST TOWN ANTHOLOGY

R: Denis Côté

Ein Auto kracht plötzlich in einen Betonpfeiler und eine Gruppe maskierter Kinder taucht auf, um den Unfall zu begutachten. Das Opfer ist der 21-jährige Simon Dubé, der mit seiner Mutter Gisèle, Vater Romuald und dem älteren Bruder Jimmy im Dorf Irénée-les-Neiges wohnt. Nach Simons Tod ist nichts mehr so, wie es vorher war und das gesamte Dorf scheint unter einem kollektiven Trauma zu leiden. Die Regierung will eine psychologische Betreuung schicken, doch das wird erbost abgelehnt. Stattdessen klammern sich die Dorfbewohner an ihre Prinzipien und Grundfesten.
Aber das Unglück hat übernatürliche Folgen und so erscheinen den Bewohnern des Dorfes plötzlich „Gestalten”: Verstorbene, die wie aus dem Nichts auftauchen und stumm dastehen, beobachten. Kurz darauf befindet sich auch Simon, dessen Gebeine wegen des Frostes in einem Sarg im Schuppen liegen, unter den Geistern.
Auf bedrückende und unheimliche Weise erzählt das mit Horror- und Fantasy-Elementen gespickte Drama GHOST TOWN ANTHOLOGY von Denis Côté von Landflucht und der zunehmenden „Vergeisterung” ländlicher Regionen in Kanada. Den klassischen Horrorfilm-Nervenkitzel hat der Regisseur dabei jedoch nicht im Auge; vielmehr richtet er sein Augenmerk auf das vielsagende Schweigen der lebenden Dorfbewohner. Man könnte sagen, Côté ist hier ein existentialistischer Horrorfilm gelungen. Man kann GHOST TOWN ANTHOLOGY aber auch einfach einen ungewöhnlichen Genrefilm nennen, der sich dem Horror-Genre – und seinem mittlerweile üblichen CinemaScope-Format – verweigert und so zu Einsichten gelangt, die anders nicht möglich gewesen wären.
(nach: weltexpresso.de; tip-berlin.de; uncut.at)

Kanada 2019; Regie & Buch: Denis Côté; Kamera: François Messier-Rheault; DarstellerInnen: Robert Naylor (Jimmy), Josée Deschênes (Gisèle), Jean-Michel Anctil (Romuald), Larissa Corriveau (Adèle), Diane Lavallée (Simone) u.a.; (DCP; Farbe; 97min; französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat