DER GOLDENE HANDSCHUHR: Fatih Akin 1970 ermordet der alkoholabhängige Hilfsarbeiter Fritz „Fiete” Honka in seiner verwahrlosten Wohnung in Hamburg-St. Pauli die Gelegenheitsprostituierte Gertraud B. 1974 ist der Alkoholiker tief im Milieu der abgestürzten Nachtgeschalten am sogenannten Hamburger Berg auf der Reeperbahn versunken: Er säuft, raucht und sitzt am liebsten mit seinen Freunden in der versifften Absturz-Kneipe „Zum Goldenen Handschuh”. (nach: filmstarts.de)
„Basierend auf dem wahren Fall des Serienmörders Fritz Honka und dem Roman ‚Der Goldene Handschuh’ von Heinz Strunk hat sich Fatih Akin in die Abgründe des Hamburger Kiezes begeben. Lange war die Leinwand nicht mehr so ranzig: Jede Einstellung, jedes Bild strotzt nur so vor Dreck und Grind. (…) Doch nicht nur die Räume sind heruntergekommen, auch die Figuren sind allesamt ganz unten.” (cineman.ch)
Fatih Akin: „Ich bin ein großer Charles-Bukowski-Fan. Im Roman von Heinz Strunk, der Vorlage für meinen Film, habe ich ein starkes Bukowski-Echo gefunden. Aber es wird tatsächlich auch die Geschichte eines Mörders in meiner Nachbarschaft erzählt. Der Patenonkel meines besten Freundes Adam Bousdoukos – der diesen im Film auch spielt – war der Nachbar von Fritz Honka. So nah war das! (…) Honka war wirklich so hässlich, dass er keine Chance bei Frauen hatte. Das ist Teil der sexuellen Frustration. Aber als Filmnerd hatte ich natürlich die ‚Glöckner von Notre Dame’-Verfilmungen im Gedächtnis. Anthony Quinn als Quasimodo, den habe ich als Kind im Fernsehen gesehen, der hat mich ins Mark getroffen.” Deutschland 2019; Regie & Buch: Fatih Akin, nach dem gleichnamigen Roman von Heinz Strunk; Kamera: Rainer Klausmann; DarstellerInnen: Jonas Dassler (Fritz Honka, Fiete), Marc Hosemann (Siggi Honka), Margarethe Tiesel (Gerda Voss), Katja Studt (Helga Denningsen), Lars Nagel (Nasen-Ernie), Dirk Böhling (Soldaten-Norbert), Peter Badstübner (Tampon-Günther), Hark Bohm (Dornkaat-Max) Uwe Rohde (Gastwirt Herbert Nürnberg), Adam Bousdoukos u.a.; (DCP; Farbe; 115min).
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