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JUSQU’À LA GARDE

NACH DEM URTEIL

R: Xavier Legrand

NACH DEM URTEIL setzt mit einer Anhörung vor einer Familien­rich­terin ein. Flankiert von ihren jeweiligen Anwältinnen sitzen eine Frau und ein Mann nebeneinander und sind doch meilenweit voneinander entfernt. Nüchtern wird aus Akten verlesen, der Sachverhalt präsentiert, das Publikum über den Stand der Dinge informiert. Miriam hat sich von dem gewalttätigen Antoine scheiden lassen und ist mit den Kindern – der fast erwachsenen Joséphine und dem etwa neunjährigen Julien, die beide den Vater nicht mehr sehen wollen – fortgezogen. Antoine, gegen den schwere Anschuldigungen im Raum stehen, bemüht sich nunmehr um ein Besuchsrecht.
Aus der anfänglich nüchternen Versuchsanordnung des nach eigenem Drehbuch inszenierten Spielfilmdebüt des französischen Schau­spielers Xavier Legrand entspinnt sich unmerklich ein beunruhigender, in ein schier alptraumartiges Finale mündender Thriller.
Von Anfang an fängt er beinahe dokumentarisch ein Unbehagen ein, das in der Luft liegt. All die Emotionen vermitteln sich in der präzisen Körpersprache der DarstellerInnen. Wie ein Gefangener sitzt bei­spielsweise Thomas Gioria in der Rolle des Jungen neben dem Va­ter im Auto, verspannt, bedrückt, hilflos und resigniert.
Nach und nach offenbart sich die Vorgeschichte. So bleibt es lange offen, ob die Mutter an Verfolgungswahn leidet oder der Vater wirklich ein unberechenbarer Schläger ist. Erst mit der Zeit fügen sich im­mer mehr Puzzleteile zusammen.
(aus: film-rezensionen.de; weltexpresso.de; epd-film.de)

Frankreich 2017; Regie & Buch: Xavier Legrand; Kamera: Nathalie Durand; DarstellerInnen: Léa Drucker (Miriam Besson), Denis Ménochet (Antoine Besson), Mathilde Auneveux (Joséphine Besson), Thomas Gioria (Julien Besson), Florence Janas (Sylvia), Mathieu Saikaly (Samuel), Saadia Bentaïeb (Die Richterin) u.a.; (DCP, 1:2,39; Farbe; 93min; französische ORIGINAL­FASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
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