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WALDHEIMS WALZER

R: Ruth Beckermann

Mit Kurt Waldheims Gedächtnislücke über seine NS-Vergangenheit verlor das österreichische Narrativ vom ersten Opfer des Natio­nal­sozialismus seine Grundlage. Sein Präsidentschaftswahlkampf 1986 polarisierte das Land. Ruth Beckermann, damals Aktivistin, hat für WALDHEIMS WALZER österreichisches wie internationales Archiv­material zu einem Film montiert, der aus einer Distanz von dreißig Jahren kollektive und eigene Erinnerung in ein aktuelles Spannungsfeld setzt. (nach: austrianfilms.com)
„Mit großer Genauigkeit und fast journalistischer Nüchternheit zeich­net Beckermanns Film den Verlauf der Kontroverse nach: Der Film will, bei allen anderen Interessen und gestalterischen Eigenheiten, auch informieren, will dieses bestimmte historische Ereignis auch all je­nen verständlich machen, die es nicht selbst durchlebt haben oder mit dessen unmittelbaren Folgen aufgewachsen sind. (…) Vielleicht würden derartige Debatten um die NS-Zeit heutzutage einen anderen Ver­­lauf nehmen, und vielleicht ist das hemmungslose Spiel mit antisemitischen Klischees auf oberster Staatsebene heute nicht mehr so uneingeschränkt möglich wie damals – man hofft es zumindest. Doch die Mobilisierung einer Volksseele, der man das Geschunden-Sein, für das man Genugtuung fordert, zuerst noch einreden muss – diese Dynamik funktioniert heute genauso wie damals.” (Philipp Schwarz, critic.de)
„Aus ORF-Aufnahmen und wenig bekanntem Material ausländischer Sender entsteht das Bild eines politischen Bebens, das die österreichische Identität umgeformt hat. (…) Beckermann geht es nicht darum, Waldheim noch einmal an den Pranger zu stellen, sondern mittels einer pointierten Montage (Dieter Pichler) aufzuzeigen, wie beharrlich manche für eine Geschichtsauffassung gekämpft hatten, die nicht mehr zu retten war.” (Dominik Kamalzadeh, derstandard.at)

Österreich 2018; Regie, Buch & Kamera: Ruth Beckermann; Schnitt: Dieter Pichler; Mit­­wirkende: Josef Broukal, Hubertus Czernin, Michael Graff, Robert Hoch­ner, Georg Hoffmann-Ostenhof, Kuno Knöbl, Helmut Kohl, Gabriel Lan­s­ky, Er­hard Löcker, Raimund Löw, Alois Mock, Rudolf Nagiller, Hugo Portisch, Fred Sinowatz, Peter Turrini, Kurt Waldheim u.a.; (DCP; 1:1,33; Farbe & Schwarzweiß; 93min; deutsch-englisch-französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat