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TÖCHTER

R: Maria Speth

Agnes (Corinna Kirchhoff), eine Lehrerin aus Hessen, reist nach Berlin, um dort eine Tote zu identifizieren, bei der der Schülerinnenausweis ihrer abgängigen Tochter Lydia gefunden wurde, doch es handelt sich um ein anderes Mädchen. Da die Polizei bei der Suche nach Lydia nicht weiterhelfen kann, klappert Agnes auf eigene Faust Orte ab, die sie sonst nicht aufsuchen würde: Drogentreffs, Notschlafstellen für Obdachlose, dunkle Straßen und Plätze. Auf einer dieser hilf- und ratlosen Touren durch das nächtliche Berlin läuft ihr plötzlich eine junge Frau vors Auto. Ines (Kathleen Morgeneyer) nützt das schlechte Gewissen von Agnes aus und nistet sich für ein paar Tage bei ihr im Hotelzimmer ein.
Maria Speth lässt in ihrem dritten Spielfilm zwei Frauen wortwörtlich aufeinanderprallen, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Ines, eine junge, absolut nonkonformistische Streunerin, die die Regeln dieser Gesellschaft verachtet und statt dessen freiwillig in Obdachlosigkeit und von der Hand in den Mund lebt, trifft auf Agnes, eine Frau, die stets ihre Emotionen hinter einer Fassade von Bürgerlichkeit und Ordnung verborgen hält, und die Mutter von Ines sein könnte. „Maria Speth gelingt ein scharfsichtiges Duell zweier starker Frauenfiguren. Reinhold Vorschneiders Bilder intensivieren seine Unausweichlichkeit in der klaustrophobischen Enge des Hotelzimmers, bevor sich der Blick am Ende öffnet.“ ( Claudia Lennssen in: www.epd-film.de)
TÖCHTER nimmt Motive auf, die in den vorherigen Filmen aus einer anderen Perspektive erzählt wurden: Im Spielfilm MADONNEN (2007) steht eine Mutter im Zentrum, die straffällig wird und sich der herkömmlichen Mutterrolle verweigert. Im Dokumentarfilm 9 LEBEN (2010) geht Speth der Frage nach, warum Jugendliche ein Leben auf der Straße wählen. „All meine Figuren haben Wunden, die man von außen vielleicht nicht unmittelbar wahrnimmt, die aber ihr Leben maßgeblich bestimmen. Es sind ‚Schmerzensfrauen‘, die suchen, kämpfen, sich verweigern, die anderen und sich viel zumuten, die andere und sich fordern – um wahrgenommen zu werden, um Nähe, Fürsorge oder Geborgenheit zu erfahren. [...] Es geht immer um Vertrauen – das auch körperlich ist.“ (Maria Speth)

Maria Speth, geboren 1967, studierte Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Ihr Abschlussfilm und Langfilmdebüt IN DEN TAG HINEIN wurde mehrfach ausgezeichnet.
Filmographie (Auswahl):
IN DEN TAG HINEIN (Spielfilm 2001) – kinovi[sie]on 2007
MADONNEN (Spielfilm 2007)
9 LEBEN (Dokumentarfilm 2010)

Deutschland 2014: Regie: Maria Speth; Drehbuch: Maria Speth, Reinhold Vorschneider; Kamera: Reinhold Vorschneider; Ton: Johannes Grehl; Schnitt: Maria Speth, Gergana Voigt; Sounddesign: Manuel Laval; DarstellerInnen: Corinna Kirchhoff (Agnes), Kathleen Morgeneyer (Ines), Lars Mikkelsen (Bildhauer), Hermann Beyer (Kommissar), u.a.; (DCP; Farbe; 1:2,39; 5.1 Stereo; 92min; ORIGINALFASSUNG)


  
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