TRACKSSPUREN R: John Curran Alice Springs: Enttäuscht und verwirrt von ihrem Leben in der Großstadt, kommt Robyn Davidson 1975 in das gottverlassene Nest in der geografischen Mitte Australiens. Sie hat einen Plan, aber keine Ahnung, wie sie ihn umsetzen soll. Die schmächtige junge Frau will allein durch die Wüste wandern, von Alice Springs bis zum Indischen Ozean, 2700 Kilometer weit. Dafür muss sie sich widerwillig Unterstützung suchen. Vor allem braucht sie Kamele, die ihre Ausrüstung transportieren. Zunächst arbeitet Robyn beim österreichischen Auswanderer und Kamelzüchter Posel, doch der hält sich nicht an die Abmachungen. Bei seinem Kollegen Mahomet bekommt sie schließlich die Tiere.
John Curran verfilmte die wahre Geschichte einer jungen Frau, die damals schnurstracks in die Weltöffentlichkeit marschiert war. Und so geht es hier nicht um die Eroberung eines kaum bekannten Landes, sondern um eine existenzielle Erfahrung und Reise ins Innere. Robyn Davidson war angetrieben von Zivilisationsmüdigkeit und ausgerechnet sie wurde mit ihrer Flucht vor der Welt von eben dieser eingeholt. Schon während ihrer Reise wurde sie von Fotografen- und Kamera-Teams begleitet, so dass der Wüstentrip stellenweise einem Versteckspiel glich. Nachwuchsstar Mia Wasikowska scheint für diese Rolle wie geschaffen und wird unterstützt von einer Regie, die der unerhörten Reise ihre Offenheit lässt und sie nicht als emblematische und allgemein gültige Story, sondern tatsächlich als ganz konkrete Einzelgeschichte inszeniert. (nach: programmkino.de)
Australien/Großbritannien 2013; Regie: John Curran; Buch: Marion Nelson, nach dem gleichnamigen Buch von Robyn Davidson; Kamera: Mandy Walker; Schnitt: Alexandre de Franceschi; DarstellerInnen: Mia Wasikowska (Robyn Davidson), Adam Driver (Rick Smolan), Rainer Bock (Kurt Posel), Emma Booth (Marg), Jessica Tovey (Jenny) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 112min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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