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RENOIR

R: Gilles Bourdos

„Ihre Haut saugt das Licht auf”, sagt der greise Pierre-Auguste Renoir (1841–1919) über sein Modell Andrée. In diesem Satz mischt Renoir das abgeklärte Fachurteil des Meistermalers mit dem Kompliment des sehnsüchtigen Mannes so schwerelos-elegant wie Zinnoberrot, Quittengelb und Ultramarin auf seinen Leinwänden. Der erschöpfte, von schmerzhafter Arthritis zermürbte Mann ahnt, dass diese junge, rothaarige Frau mit den aufgeworfenen, vollen Lippen seine letzte sinnliche Freude sein wird.
Gilles Bourdos malt die Bilder seines Films über den Klassiker des Im­­pressionismus mit der Kamera wie mit farbsattem Pinsel. In Cagnes, dem letzten Domizil Renoirs an der Côte d’Azur, modelliert das Licht des Südens alles plastisch rund – Paprika, und Wildbret, Rosensträuße, den rauschenden Fluss, bemalte Teller, im Wind wogende Olivenhaine. Haut und Haar der blutjungen Andrée (Christa Theret), die eines Tages an Renoirs Tür klopft, verzaubern als reines Medium des Lichts. Maler und Modell: Diese Konstellation vibriert – siehe Picasso – vor untergründiger erotischer Spannung. In diesem Film auch – allerdings mit melancholischer Einfärbung.
Es ist ein patriarchales Eden, über das Auguste gebietet. Michel Bou­quet spielt ihn als einen Tyrannen, der liebevoll und nachsichtig umsorgt wird. Mit dem jungen Modell Andrée bricht eine neue, aufmüpfige Energie in dieses Idyll ein. Andrée will ihm Modell stehen, und zusammen mit ihr treten auch wir ein in diese sommerliche, märchenhafte Idylle, die wir von den Gemälden Renoirs kennen. „Ich male schöne Bilder, weil es genug Hässliches auf der Welt gibt”, sagt er einmal und auch im Film RENOIR gibt es kein hässliches Bild – draußen herrscht zwar der Erste Weltkrieg und Renoir leidet sichtlich an seinen Gebrechen und dem Tod seiner Frau. (nach: www.noz.de; www.welt.de; www.taz.de)
„Eine zärtliche Reflexion über künstlerische Schaffenskraft und das Alter, ein flirrenden, lebenssattes Fest der Schönheit, getaucht in die klaren Farben der Cote d’Azur. Bei diesem Film waren keine Beleuchter am Werk, sondern Lichtbildner, jede Einstellung ist ein sinnlicher Genuss.” (DER SPIEGEL)

Frankreich 2012; Regie: Gilles Bourdos; Buch: Gilles Bourdos & Michel Spi­nosa; Kamera: Mark Li Ping Bing; DarstellerInnen: Michel Bouquet (Auguste Renoir), Christa Theret (Andrée Heuschling), Vincent Rottiers (Jean Renoir), Thomas Doret (Coco Renoir), Romane Bohringer (Gabrielle), Carlo Brandt (Dr. Prat), Hélène Babu (Odette), Stuart Seide (Dr. Barnes), Paul Spera (Secrétaire Barnes) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 111min; französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat