MESSNERR: Andreas Nickel Die Bezeichnung „lebende Legende” wird mit geradezu inflationärer Häufigkeit verwendet – einer, der allerdings mit Fug und Recht so bezeichnet werden kann, das ist der Südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner. Wenn ein Mann in dichter Folge und mit einem oft an selbstmörderischer Kühnheit grenzenden Wagemut die Dächer der Welt erklimmt, sich jede Strapaze zumutet und auf seinen abenteuerlichen Wegen so manche Tragödie erleidet, ohne von seinem Kurs abzukommen, dann hat er sich den Legendenstatus redlich verdient. Mit dem Dokumentarporträt MESSNER will Andreas Nickel nun die gesamte Karriere des mittlerweile 68-Jährigen beleuchten: ein ehrgeiziges Vorhaben, dem es an Schauwerten nicht mangelt.
Mit großem Aufwand haben der Regisseur und sein Team spektakuläre Impressionen eingefangen, die einen starken Eindruck von der Gefährlichkeit und der Herrlichkeit der Messner‘schen Kraftakte an all den atemberaubend steilen Bergflanken vermitteln. Die erste Einstellung ist schon beeindruckend – und symbolhaft: Ein schneebedeckter Berggipfel in den Südtiroler Alpen, auf dem aus der Hubschrauberperspektive ein winzig wirkender Mensch zu sehen ist, der den Grat zum Gipfel entlangstapft. Ausdruck für das Verhältnis Mensch und Natur. Es ist Reinhold Messner. Ist er von nahem zu sehen, hat man einen in sich ruhenden, selbstbewussten Zeitgenossen vor sich, der scheinbar keine Angst hat. Woher das Phänomen innerer Stärke kommt, um solche Extremleistungen zu bringen, versucht der Autor und Regisseur Andreas Nickel in seinem Porträt herauszufinden.
Nickel hat bei seiner Spurensuche zum Konzept des gemischten Films gegriffen – ein Mix aus authentischen Szenen, Archivaufnahmen, Gesprächen sowie mit Schauspielern nachgestellten Sequenzen. Neben Reinhold Messners persönlichem Archiv mit Tausenden von Fotos, die von seiner Kindheit über sämtliche seiner Expeditionen reichen, sind private Filmdokumente eingewoben, die bislang noch nie zu sehen waren. (aus: filmstarts.de, programmkino.de) Deutschland 2012; Buch & Regie: Andreas Nickel; Kamera: Denis Ducroz; Musik: Wolfgang Gleixner, Peter Horn, Andrej Melita; Mitwirkende: Reinhold Messner und seine Familie, Hans Kammerlander, Luis Trenker (Archivaufnahmen), Wolfgang Nairz, Peter Habeler u.a.; DarstellerInnen: Florian Riegler (Reinhold Messner), Martin Riegler (Günther Messner), Brunhilde Schatzer (Messners Mutter) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 108min).
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