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IL VANGELO SECONDO MATTEO

DAS ERSTE EVANGELIUM MATTHÄUS

R: Pier Paolo Pasolini

Der als Bürgerschreck verschriene Pasolini verfilmt „The greatest story ever told” – ganz anders als Hollywoods Bibelbombast: Rau und karg, wie die Landschaften des italienischen Südens, in denen der Film spielt. Kompromisslos hält Pasolini sich an den Wortlaut der Vorlage. Dieser nähert er sich mit durchaus rationaler Leidenschaft. Ihn inspiriert das Evangelium nach Matthäus als Literatur, als dichterische Prosa. Immer wieder hat er erklärt, dass er keinen Film über die historische Gestalt Je­­sus von Nazareth drehen wollte, sondern dass es galt den Mythos von Christus in der Sprache des Volkes darzustellen. So ist der Film auch das Dokument seiner Zeit und dem archaischen Leben in den Dörfern des Mezzogiorno. Dort wirken die Worte des Evangeliums plötzlich authentisch, die Gleichnisse stimmig, die Fabel wird plastisch und präsent, beinahe greifbar. Selbst den Wundern haftet nichts Mystisches an, keine Zauberei. Er zeigt sie, wie das Volk sie sieht, sie sehen will. „In ACCATTONE” – präzisierte Pasolini einmal – „war ich der Erzähler; hier bin ich es nicht, weil ich nicht glaube. Ich musste stattdessen das Evangelium durch die Augen eines Gläubigen erzählen.”

Italien/Frankreich 1964; Regie & Buch: Pier Paolo Pasolini; Kamera: Tonino Delli Colli; Musik: Luis E. Bacalov; DarstellerInnen: Enrique Irazoqui (Jesus von Nazareth), Margherita Caruso (die junge Maria), Susanna Pasolini (die alte Maria), Marcello Morante (Josef) u.a.; (35mm; 1:1,85; Schwarzweiß; Mono; 136min; DEUTSCH SYNCHRONISIERTE FAS­­SUNG).


  
Filmplakat