DELICATESSENR: Marc Caro, Jean-Pierre Jeunet Wir leben doch alle im Nirgendwo, sagt lakonisch der Fleischer Clapet und macht sich wieder ans Messerwetzen. Nebelschwaden tauchen ein bröckeliges Mietshaus in einen apokalyptisch-goldenen Schimmer, als der arbeitslose Clown Louison sich eben dort um eine Hausmeisterstelle bewirbt, nicht ahnend, dass die wichtigste Qualifikation pralle Hüften und fleischige Schenkel sind.
Ein anarchisches Feuerwerk der Kreativität legten Jean-Pierre Jeunet und Marc Caro mit dieser wahrhaft originellen, blutrünstig-makabren Endzeitvision vor, in der der Fleischverzehr zur Obsession und nur noch der Hunger gemeinschaftsbildend sind. Zwischen surrealer Liebes-, Horror- und Science-Fiction-Komödie schufen sie eine magische Welt der Verzweiflung und der Hoffnung, deren brillantes Produktionsdesign bis heute Maßstäbe setzt und zum unbestrittenen Kult geworden ist.
Frankreich 1991; Regie: Jean-Pierre Jeunet, Marc Caro; (99min, DEUTSCHE FASSUNG)
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