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PRANZO DI FERRAGOSTO

DAS FESTMAHL IM AUGUST

R: Gianni Di Gregorio

Rom im August: Brütende Hitze liegt über den Dächern, die Stadt ist wie ausgestorben. Die Geschäfte geschlossen. Denn an „Ferragosto”, dem Ferienbeginn zieht es die Italiener ans Meer oder hinaus aufs Land. Gianni allerdings kann sich keinen Urlaub leisten. Der Junggeselle lebt noch immer mit seiner Mutter Valeria unter einem Dach und ist außerdem chronisch pleite. Die Hauseigentümer drohen bereits mit Klage. Da macht ihm der Hausverwalter ein verlockendes Angebot: Wenn er dessen Mutter (Marina Cacciotti) über die Feiertage bei Gianni unterbringen darf, erlässt er ihm die Schulden. Gianni willigt ein. Schließlich gesellt sich auch noch die Mutter von Giannis bestem Freund hinzu. Die illustren und fröhlichen, älteren Damen, die auch gerne ein Gläschen kip­­­pen und um die Wette streiten, setzen Gianni ordentlich zu.
Gianni Di Gregorio legt mit seinem in Venedig ausgezeichnetem De­­bütfilm eine Liebeserklärung an das Alter, das Leben und die italienische Kü­­che vor. Seine vier Protagonistinnen, allesamt Laiendarstellerinnen, sprühen geradezu vor unwiderstehlicher Lebensfreude. Gemeinsam mit dem Produzenten Matteo Garrone („Gomorrha”) sorgt Di Gregorio für einen charmanten, mit leiser Melancholie und hintergründigem Humor gewürzten Film. (nach: www.programmkino.de, filmladen-info)
Gianni Di Gregorio: „Als einziger Sohn einer verwitweten Mutter musste ich mich viele lange Jahre mit der dominanten Persönlichkeit meiner Mutter auseinandersetzen – dabei war ich auf mich allein gestellt, denn meine Frau und meine Töchter waren ihrem Überlebensinstinkt gefolgt und hatten sich aus dem Staub gemacht. Obwohl es eine anstrengende Erfahrung war, habe ich so die Welt der alten Menschen kennen ge­­lernt und weiß jetzt, von welch innerem Reichtum, welcher Vitalität und Stärke sie geprägt wird. Andererseits habe ich auch gesehen, wie ein­­sam und verletzlich alte Menschen sind. Denn unsere Gesellschaft ist hek­tisch und ziellos, vergisst ihre eigene Geschichte und hat Angst vor dem Alter und dem Tod. Außerdem ist ihr das Bewusstsein dafür abhanden gekommen, dass abgesehen von Gefühlen nichts von wirklichem Wert ist. Im Sommer 2000 bat mich unser Hausverwalter tatsächlich, während des August-Feiertags seine Mutter zu versorgen – er wusste, dass ich mit meinen Zahlungen im Rückstand lag. Aus verletztem Stolz lehnte ich sein Ansinnen ab. Doch seither hat mich die Frage nicht mehr losgelassen, was passiert wäre, wenn ich darauf eingegangen wäre.”

Italien 2008; Regie und Buch: Gianni Di Gregorio; Kamera: Gian Enrico Bianchi; Musik: Ratchev & Carratello; DarstellerInnen: Gianni Di Gregorio (Gianni); Valeria De Franciscis (Giannis Mutter), Marina Cacciotti (Luigis Mutter), Grazia Cesarini Sforza (Grazia), Maria Calì (Tante Maria), Alfonso Santagata (Luigi) u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SR; 75min; italienische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat