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SAKURAN

WILDE KIRSCHBLÜTE

R: Mika Ninagawa

Ein siebenjähriges Mädchen wird von ihrer Mutter an ein Bordell in Yoshiwara verkauft. Dort soll sie den Beruf einer Geisha erlernen und später als Kurtisane arbeiten. Auflehnung gegen die strenge Hierarchie und Ausbruchsversuche aus der Rolle, in die sie gezwängt wird, werden mit Züchtigung bestraft. Trotz ihres Widerspruchgeistes schafft es Kiyoha, zur gefeierten „Oiran“ – zur ranghöchsten Kurtisane – aufzusteigen. Aber nach wie vor träumt sie von einem selbstbestimmten Leben in Freiheit, doch darauf steht für eine Oiran die Todesstrafe.
Das Spielfilmdebüt der Fotografin Mika Ninagawa basiert auf dem gleichnamigen Manga von Moyoco Anno. Die Handlung ist zwar in der Edo-Zeit (1603-1868) verankert, aber: „je länger der Film dauert, umso deutlicher wird, dass das historische Setting trügt: Es geht Regisseurin Mika Ninagawa ganz um die Gegenwart. Eine Gegenwart, die ebenso von einem neuen Klassensystem geprägt ist wie von der Macht der Unterhaltungsindustrie“ (Rüdiger Suchsland in: Filmdienst). Durch den Einsatz moderner Popmusik, die Bildästhetik und nicht zuletzt durch die Wahl der Hauptdarstellerin – Anna Tsuchiya ist selbst erfolgreiches Model und Sängerin – wird Mikas Ninagawas SAKURAN in eine zeitlos surreale Welt übersetzt. „Meisterhaft versteht sie [Ninagawa] es, kleine Gesten und Blicke ebenso einzufangen wie überwältigende Farb- und Ausstattungsorgien, die virtuos zwischen verschiedenen Stimmungen und Gemütszuständen hin und her springen. Ebenso dynamisch arbeiten Kamera und Schnitt und halten den Film und seine Akteure in permanenter Bewegung, akzentuiert durch Popsongs, die SAKURAN nicht als Historienschinken in prächtigen Kostümen ausweisen, sondern ihn als rasanten Videoclip erscheinen lassen, der eben nur zufällig im 17. Jahrhundert in Japan spielt.“ (Joachim Kurz in: kinozeit.de) Neben den intensiven Bildern, stellt die Musik – ähnlich wie in Sofia Coppolas MARIE ANTOINETTE – ein kunstvolles Stilmittel dar, das eine Verbindung mit der Gegenwart herstellt. „Shiina Ringos vibrierender, in dieser Form noch nie gehörter Mix aus Pop, Jazz und moderner Klassik bricht nicht nur mit allen denkbaren Klischees, er wird zum eigenen Kommentar des Films“ (Suchsland)
In der internationalen Filmpresse drängt sich ein weiterer Vergleich mit MEMOIRS OF A GEISHA von Rod Marshall auf. „Wer DIE GEISHA mochte, wird SAKURAN – WILDE KIRSCHBLÜTE lieben, denn der Blick auf das Sklaventum im Freudenhaus erscheint weniger romantisiert und glaubwürdiger und verweist die Romanvorlage von DIE GEISHA darum klar auf den zweiten Platz, auch wegen der visuellen Virtuosität. Eine überaus gelungene Manga-Verfilmung.“ (asianfilmweb)

Japan 2006; Regie: Mika Ninagawa; Drehbuch: Yuki Tanada nach einem Manga von Moyoco Anno; Kamera: Takuro Ishizaka; Musik: Shiina Ringo; DarstellerInnen: Anna Tsuchiya (Kiyoha), Kippei Shiina (Kuranosuke), Yoshino Kimura (Takao), Hiroki Narimiya (Sojiro), Miho Kanno (Shohi), u.a.m. (35mm; 1:85; Farbe; 111min; japanische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).