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ALLES WIRD GUT

R: Angelina Maccarone

Nabou ist arbeitslos, afrodeutscher Herkunft und wurde von ihrer Freundin Katja verlassen. Um ihre Geliebte zurückzuerobern nimmt sie einen Job als Putzhilfe bei Kim, einer Nachbarin Katjas, an. Die heterosexuelle Karrierefrau Kim hat mit der homosexuellen Lebenskünstlerin Nabou nur eines gemeinsam: die Hautfarbe. Konflikte scheinen vorprogrammiert.
Eine Liebesgeschichte, angesiedelt im rassistischen und fremdenfeindlichen Milieu, noch dazu zwischen Frauen, klingt nach pessimistischem Problemfilm. Noch 1999 titelte DIE ZEIT: „Frau kriegt Frau. Das ging nie, und auf einmal geht es doch“ (DIE ZEIT 11/99) Dass Filme über sog. Randgruppen, mit Schlagfertigkeit und Witz erzählt werden können, ohne in Zynismus zu enden, beweist Angelina Maccarone mit ALLES WIRD GUT. Der Titel ist Programm und das Ende einer romantischen Screwball-Comedy ist vorgegeben: happy. „Bis in letzter Minute doch noch – wie zu erwarten –alles gut wird, gibt es Unmengen an Schokolade und Ravioli aus der Dose, eine Greta Garbo beschwörende und kuppelnde Mitbewohnerin, turbulente und amüsante Ent- und Verwicklungen, sowie Dialoge, die ihre Message zum Thema Rassismus (in Deutschland), Vorurteile gegenüber Minderheiten, etc. unaufdringlich, aber treffend rüberbringen.“ (www.transgender.at)
Angelina Maccarone und ihre Co-Autorin Fatima El-Tayeb haben selbst migrantischen Hintergrund und setzen sich in ihrer Arbeit – sei es der Film bei Maccarone oder die vorwiegend kulturwissenschaftlich orientierte Lehr- und Forschungstätigkeit bei El-Tayeb – mehrfach mit Problemen rund um den Komplex (nationale) Identität, race und gender auseinander. In einem Interview meint Maccarone, dass sie in ihren Filmen nicht nur jene Menschen ins Zentrum rücken möchte, die sich in der Mainstream-Bilderflut kaum repräsentiert fühlen, sondern gleichzeitig ein breites Publikum erreichen, um ihm die Absurdität von Rassismus und Ressentiments gegenüber Homosexuellen vor Augen zu halten. (vgl. www.lespress.de) „Drei Filme hat sie bisher gedreht [...] und jedesmal brach von Bild bis Süddeutsche einhellige Begeisterung aus.“ (Viola Roggenkamp: DIE ZEIT 11/99). Auch die folgenden Filme, wie z. B. FREMDE HAUT (kinovi[sie]on 2006) wurden mehrfach ausgezeichnet. Spätestens mit VERFOLGT gelingt ihr der internationale Durchbruch außerhalb der Gay and Lesbian Community und sie avanciert zu einer der wichtigsten zeitgenössischen Filmemacherinnen Deutschlands.
ALLES WIRD GUT wurde bisher bei über 30 nationalen und internationalen Festivals präsentiert.
Auszeichnungen: New York Gay & Lesbian Film Festival 1998, Toronto Inside Out Lesbian and Gay Film and Video Festival 1998 und L.A. Outfest 1998 (jeweils Audience Award)

Deutschland 1997; Regie: Angelina Maccarone; Drehbuch: Fatima El-Tayeb und Angelina Maccarone; Kamera: Judith Kaufmann; Schnitt: Inge Bohmann; Musik: Jacob Hansonis; DarstellerInnen: Kati Stüdemann (Nabou), Chantal de Freitas (Kim), Isabella Parkinson (Giuseppa), Aglaia Szyszkowitz (Katja), Uwe Rohde (Dieter Lauer), Pierre Sanoussi-Bliss (Kofi Eké), u.a.m.; (Beta SP; Farbe; 90min; deutsche ORIGINALFASSUNG).
Angelina Maccarone: Studium der Germanistik und Amerikanistik mit Schwerpunkt Medien; Schreiben von Songtexten u.a. für Udo Lindenberg und ROH; Lehraufträge in den USA; seit 1999 Dozentin für Regie an der dffb; 2003: Mitbegründung von „kombinat filmreif TM“ Filmographie: VIVERE (2007), VERFOLGT (2006), FREMDE HAUT (2005), EIN ENGEL SCHLÄGT ZURÜCK (1998), ALLES WIRD GUT (1998), KOMMT MAUSI RAUS?! (1994, Co-Regie) Fatima El-Tayeb: Historikerin aus Hamburg, Assistant Professor for African American Film and Literature an der University of California (San Diego). Veröffentlichte 2001 ein Buch zu afrodeutscher Geschichte „Schwarze Deutsche. Der Diskurs um ‚Rasse‘ und nationale Identität 1890 – 1933“ (Frankfurt am Main: Campus) sowie zahlreiche Artikel zur Interaktion von race, gender und nationaler Identität. Arbeitet zurzeit an einem Buch zu Ethnizität und Populärkultur in der Bundesrepublik. Co-Autorin des Spielfilms ALLES WIRD GUT.