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DIE HERBSTZEITLOSEN

R: Bettina Oberli

Bettina Oberli erzählt von der zweiten Chance und dem Mut, den man braucht, um sie zu nutzen. In der Tradition von KALENDER GIRLS und WIE IM HIMMEL erfüllen sich vier lebenslustige und rebellische Rentnerinnen ihre Träume: Seit ihr Mann gestorben ist, hat Martha nur noch wenig Freude am Leben und ihr Tante-Emma-Laden dümpelt vor sich hin. Sohn Walter, der alles andere als heilige Dorfpfarrer, möchte das Geschäft sowieso für seine Bibelgruppe. Zum Glück gibt es die umtriebige Lisi, die gegen die allgemeine Resignation ankämpft und Martha dazu bringt, ihren lang gehegten Traum zu verwirklichen – eine eigene Dessous-Boutique. Und so wird aus dem Laden ein sündiger Reizwäschetempel, der die (Schein-)Moral des verschlafenen Emmentaler Dorfes Trub auf den Kopf stellt.
Inspirationsquelle für das Drehbuch, erzählt Oberli, sei ihre Großmutter gewesen, die als arbeitsame, pflichtbewusste Witwe im Emmental lebe. Aus der Frage, was geschähe, wenn solche selbstlosen Rentnerinnen plötzlich die Erwartungen der Gesellschaft durchkreuzten und etwas für sich selbst täten, schälte sich Schicht für Schicht die Figur der 80-jährigen Martha heraus. Oberlis warmherzige Feelgood-Komödie plädiert für das Recht auf einen würdevollen – und das heißt, sinnerfüllten, Lebensabend und tut dies mit einer angenehmen Mischung aus Melancholie und Witz, die Komik als Balanceakt über tragischen Abgründen versteht. (nach: www.nzz.ch; www.schnitt.de; www.tagesspiegel.de)
„Häufig nutzt Oberli Großaufnahmen, gibt ihren Schauspielerinnen damit den Raum, feine Nuancen der Emotionen ihrer Charaktere auszuarbeiten. Dazwischen schneidet sie Bilder der grünen Emmentaler Wiesen und der Postkartenansicht Trubs. Der einfachen Dichotomie von altbackener Dorfmentalität gegen modernen Individualismus verwehrt sie sich allerdings. Es geht Oberli nicht darum, ihre Damen zu Rock’n’Roll-Omas aufzubauen (...). Zusammen mit Sabine Pochhammer hat sie ein ebenso charmantes wie unprätentiöses Drehbuch verfasst. So gelingt der Regisseurin eine leise Komödie darüber, wie man sein Leben in jedem Lebensalter verändern kann – wenn man denn dafür kämpft.“ (Meike Stolp)

Schweiz 2006; Regie: Bettina Oberli; Buch: Sabine Pochhammer, Bettina Oberli; Kamera: Stéphane Kuthy; Musik: Luk Zimmermann, Stubemusig Rechsteiner; DarstellerInnen: Stephanie Glaser (Martha), Annemarie Düringer (Frieda), Heidi Maria Glössner (Lisi), Monica Gubser (Hanni), Hanspeter Müller-Dorssaart (Walter), Lilian Naef (Vreni) u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SR; 86min; schweizerdeutsche ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat