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LES SŒURS FÂCHÉES

ZWEI UNGLEICHE SCHWESTERN

LES SOEURS FÂCHÉES

R: Alexandra Leclère

Louise (Catherine Frot) – eine überdrehte Kosmetikerin aus der Provinz – kommt nach Paris, um ihre Schwester seit Jahren wieder zu sehen, aber auch, um den Verleger für ihr erstes Buch zu treffen. Da hat Martine (Isabelle Huppert), ihre großbürgerliche und vom Leben frustrierte ältere Schwester, bereits einen enervierenden Morgen hinter sich – hätte man sie nicht erinnert, wäre die Ankunft ihrer Schwester wohl vergessen gewesen. Es folgen drei Tage, in denen die überschwängliche Louise ihre vornehm zurückhaltende, ständig auf gesellschaftliche Attribute bedachte Schwester, auf eine schwere Probe stellt: Erwartungsfrohe Unsicherheit trifft auf depressive Bösartigkeit von kultivierter Klasse.
Die versprühte Lebensfreude Louises lässt nach und nach erahnen, dass Martines Snobismus, Kontrolliertheit und hängende Mundwinkel eine andere, eine Gegengeschichte erzählen. Durch eine herbe Mischung aus grobem Humor und emotional brutalen Momenten, bannen Huppert und Fort mit entblößender Genauigkeit eine starr strukturierte Gesellschaft ins Bild. Grausam, jedoch von fragilster Natur ist Martine der Prototype der Aufsteigerin, deren selbstgebaute bourgeoise Lebenslüge mit groteskem Humor exemplarisch bis zum Nervenkollaps dechiffriert wird.
(nach: programmkino.de, schnitt.de)
Isabelle Huppert: „Es beginnt fast wie eine Komödie und dann dringt man allmählich in tiefere, ernstere Regionen. (…) Martine verfügt über alle Zeichen des Erfolgs: Sie hat Geld, ist elegant gekleidet, wohnt in einer große Wohnung – doch sie konnte sich nie verwirklichen und durch den Kontakt mit ihrer Schwester wird ihr das schnell und schmerzhaft bewusst. Martine sieht, dass Louise, die Unscheinbare, auf dem besten Weg ist, etwas zu erreichen. (…) Man merkt ziemlich schnell, dass (Martine) hinter ihrer Maske ziellos ist. Sie gehört zur gehobenen Mittelschicht und hängt völlig von ihrem Mann ab. (…) LES SŒURS FÂCHÉES wirft einen ziemlich brutalen Blick auf die Beziehungen von Frauen untereinander und auf ihre Beziehungen mit Männern. Dadurch gibt es viele starke Momente. Die Liebesszene oder vielmehr die „Entliebungsszene” zwischen Martine und Pierre ist hart, aber auch mitreißend. Es ist eine schöne Szene, brutal und opak.“
Catherine Frot: „Im Film geht es auch um die Frage des Erfolgs. Wann ist man erfolgreich? Wenn man einen ersten Roman veröffentlicht? Wie Louise? Wenn man so tut, ‚als ob’ wie Martine? Wenn man wie Martine eine Fassade lebt?“

Frankreich 2004; Regie und Buch: Alexandra Leclère; Kamera: Michel Amathieu; Musik: Philippe Sarde; DarstellerInnen: Martine (Isabelle Huppert), Louise (Catherine Frot), Pierre (François Berléand) u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SRD; 93min; französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat