cinematograph 

Museumstraße 31   T 0 512 560470  50

leokino

Anichstraße 36   T 0 512 560470
filmstill
Fr
26
Sa
27
So
28
Mo
29
Di
30
Mi
01
Do
02

Keine Spielzeit in dieser Woche




COFFEE AND CIGARETTES

R: Jim Jarmusch

1986 drehte Jim Jarmusch für die amerikanische TV-Show „Saturday Night Live” einen Kurzfilm: „Strange to Meet You” mit Roberto Benigni und Steven Wright, in dem der panisch überdrehte Koffein-Junkie Benigni am Schluss anstelle von Wright zum Zahnarzt geht. Die erste COFFEE AND CIGARETTES-Episode wurde zur Basis für ein Langzeit-Projekt von Jim Jarmusch: einer Reihe von Gesprächen über Kaffee und Zigaretten, thematisch und stilistisch verbunden zu einem Kinofilm, Variationen der Grundidee, durch wiederkehrende Bezüge, Witze und Metaphern verknüpft.
Steven Wright trinkt den Kaffee literweise vor dem Schlafengehen; Tom Waits raucht mit Iggy Pop eine Zigarette nach der anderen, weil er so stolz ist, das Rauchen aufgegeben zu haben; Steve Buscemi erzählt den Lee-Zwillingen von Elvis’ bösem Zwillingsbruder und Bill Murray trinkt den Kaffee gleich aus der Kanne.
Jim Jarmusch zelebriert in COFFEE AND CIGARETTES die große Kunst der kleinen Form. Er lässt seinen skurrilen Clan, befreundete Musiker und Schauspieler, in elf entspannten Episoden in Cafés und Kneipen quer durch die USA über Gott und die Welt und die kleinen Abhängigkeiten philosophieren, getragen von lakonischem Humor und einem großartigen Soundtrack, der von Funkadelic und den Skatalites über Iggy Pop bis zu Gustav Mahler reicht.
Auf den ersten Blick scheint COFFEE AND CIGARETTES ein Nebenprodukt zu sein. Doch der Film leuchtet ins Zentrum von Jarmuschs Schaffen, für das das Beiläufige so charakteristisch ist. Durch die Wiederholung erhalten die Episoden, die immer auch Liebeserklärungen an die Akteure sind, neue Bedeutung: Was aus einer Laune geboren ist, gewinnt den Charakter einer strengen Versuchsanordnung. Die Originale haben nichts von ihrem Charme verloren und die neuen Episoden können es mit den alten aufnehmen, ohne sich anzubiedern. Auch die Aneinanderreihung zu einem Langfilm funktioniert erstaunlich gut; statt dass sich die Episoden, wie oft in Kurzfilm-Zusammenstellungen, gegenseitig ausblenden, spielt COFFEE AND CIGARETTES wie ein Musikstück mit verschiedenen Variationen.
Das Highlight der Serie ist nach wie vor „Somewhere in California” mit Iggy Pop und Tom Waits (Bester Kurzfilm, Goldene Palme, Cannes 1993). Die beiden befreundeten Musiker treffen sich in einem Café und liefern sich ein cooles oberflächliches Gespräch, das von versteckten Angriffen, höflichen Unterstellungen und verletzten Eitelkeiten nur so brodelt.
„Nun, es geht um zwei oder drei Leute, die den beiden im Filmtitel genannten Abhängigkeiten verfallen sind. Aber Jarmusch macht daraus einen Hochgenuss, der sich vor einem abspielt, wie ein unvergessliches Konzept-Album.” (Rolling Stone)
„Der feinsinnige, bodenständig-coole Stil Jarmuschs´ durchdringt dieses poetisch-komische Bündel von elf Geschichten, mit deren Verfilmung Jarmusch 1986 begonnen hatte. Nun, es geht um zwei oder drei Leute, die den beiden im Filmtitel genannten Abhängigkeiten verfallen sind. Aber Jarmusch macht daraus einen Hochgenuss, der sich vor einem abspielt, wie ein unvergessliches Konzept-Album. ... Jarmusch ist immer noch die personifizierte Indie-Seele.” (Rolling Stone)
„COFFEE AND CIGARETTES ist ein Vergnügen vom Anfang bis zum Ende.” (IndieWire)

USA 2003; Regie und Buch: Jim Jarmusch; Kamera: Tom DiCillo, Frederick Elmes, Ellen Kuras, Robby Müller; DarstellerInnen: Roberto Benigni, Steven Wright; Joie Lee, Cinqué Lee, Steve Buscemi; Iggy Pop, Tom Waits; Joe Rigano, Vinny Vella, Vinny Vella jr.; Renée French, E.J. Rodriguez; Alex Descas, Isaach de Bankolé; Cate Blanchett; Meg White, Jack White; Alfred Molina, Steve Coogan; GZA, RZA, Bill Murray; Bill Rice, Taylor Mead; (35mm; 1:1,85; Schwarzweiß; Dolby SRD; 96min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat