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RAFFL

R: Christian Berger

Die Handlung setzt im Winter 1810, im Tirol zur Zeit der französischen Besatzung, ein. Der verschuldete Kleinbauer Franz Raffl entdeckt durch Zufall das Versteck von Andreas Hofer, auf dessen Ergreifung ein hohes Kopfgeld ausgesetzt ist. Während eines Verhörs gibt Raffl das Versteck preis. Ohne je die ausgesetzte Belohnung zu erhalten, wird Raffl nun verfolgt. Nur knapp entgeht er den Anschlägen auf sein Leben. Nach der Pfändung seines Hofes wird Raffl aus dem Dorf gejagt. In einer fremden Stadt schlägt er sich als Tagelöhner in einer Maut- und Waaghalle durch. Raffl hat sein Auskommen, eine Wohnung und findet sogar einen Freund.
„Raffl geht es gut. Er beginnt zu begreifen: Geschichte, die mit ihm geschehen ist; seine Rolle im Spiel der Mächtigen. Er schält sich aus seiner Vergangenheit heraus, plötzlich sieht er sich selbst, seine Wurzeln, und muss erkennen, dass er einen Raffl entdeckt hat, den es gar nicht gibt, den man ihm gestohlen hat. Mit diesem Verlust kann Raffl nicht leben.“ (Regisseur Christian Berger).
„Christian Berger erzählt diese Geschichte vom sprachlosen Leid eines bäuerlichen Außenseiters und vom Selbstverlust eines Menschen in zu engen Verhältnissen in einer kargen (…) Bildsprache, in lauter fragmentierten Bildausschnitten, die bestürzend beredt sind in ihrer stillen Expressivität und doch Raffls Geheimnis nicht ausplaudern. Da erscheinen Tagaufnahmen nächtlich abgedunkelt, der steinigen Bergwelt ist jegliche Fremdenverkehrsschönheit ausgetrieben, bis sie so unmenschlich wirkt wie die Stadtschluchten von Manhattan oder wie die finstere Menschenleere moderner Verkehrspassagen. In dieser ungastlichen Welt drückt sich der unglückliche Raffl in Hausnischen und Stubenecken; eine unvergessliche Kinofigur.“ (Sigrid Löffler)

Österreich 1983; Regie: Christian Berger; Buch: Christian Berger gemeinsam mit Markus Heltschl, nach einer Vorlage von F.C. Schmidt; Kamera: Christian Berger; Schnitt: Tina Frese; Musik: Bert Breit; DarstellerInnen: Lois Weinberger (Raffl), Barbara Weber (Frau), Barbara Viertl (Tochter), Dietmar Schönherr (Priester), Franz Mössmer (Soldat) u.a.; (35mm, gedreht auf AATON Super 16 Direkt-Blow-up; 1:1,66; Farbe; 100min).


  
Filmplakat