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FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS

R: Terry Gilliam

Wir waren irgendwo bei Barstow am Rande der Wüste, als die Drogen zu wirken begannen.“ Mit diesem legendären Satz aus Hunter S. Thompsons gleichnamigem Roman beginnt der Film, und die Handlung folgt im wesentlichen dem – lange als unverfilmbar geltenden – Kultroman aus dem Jahr 1971: Der Sportreporter Raoul Duke (Johnny Depp) ist unterwegs von Los Angeles nach Las Vegas zu einem Motocross-Rennen. Mit dabei hat er den Anwalt Dr. Gonzo und eine Kofferraumladung voller Acid, Kokain, Äther und Budweiser. Die Fahrt der beiden, vollgekifft und totally stoned, wird zum Alptraum: Von Halluzinationen geplagt, wissen sie nicht, ob sie auch denken, was sie reden, und umgekehrt. Als sie einen Anhalter derart verschrecken, daß dieser die Flucht ergreift, schlägt der bad trip in Paranoia um, und die beiden fühlen sich für den Rest des Roadmovies von der Polizei, allen möglichen Beamten und der organisierten Normalität bedroht und verfolgt.
FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS schildert die Bruchlandung einer ganzen Generation: Um 1965 waren die Hippies aufgebrochen, ihre Version des American Dream mit Hilfe von Pop, Drogen und Sex zu verwirklichen. 1971 ist von ihrem Enthusiasmus nicht mehr viel übrig. Idole wie Hendrix und Joplin sind tot, Woodstock und Flower Power sind Geschichte. „Time“ kürt Richard Nixon zum Mann des Jahres, und in Ohio werden vier gegen den Vietnamkrieg demonstrierende Studenten erschossen. Dieser reale Hintergrund des Films wird über Fernsehmonitore eingeblendet, die Fratze von Nixon segelt durch den Raum wie ein böser Geist, den die Love Generation nicht los wird. Der Film ist eine Art Abgesang auf ein Land, das offensichtlich nur noch im Drogenrausch auszuhalten war, aber auch auf eine erstarrte Rebellion. (nach: epd Film 10/98; NZZ 9.12.1998) „Gesichter blähen sich auf und ziehen sich zusammen, Wände stülpen sich nach außen und saugen scheinbar alles auf, das Licht flimmert, die Perspektiven sind verzerrt, die Kamera ist unruhig. (...) Die Darstellung von Panik und Mißtrauen, von Wahnsinn und Psychose ist Terry Gilliam (BRAZIL, 12 MONKEYS) hervorragend gelungen. Der Irrsinn droht von überall, noch vom hintersten Statistengesicht.“ (NZZ 9.12.1998)

USA 1998; Regie: Terry Gilliam; Buch: Terry Gilliam, Tony Grisoni, Tod Davies, Alex Cox (nach dem Roman von Hunter S. Thompson); Kamera: Nicola Pecorini; DarstellerInnen: Johnny Depp (Raoul Duke), Benicio Del Toro (Dr. Gonzo), Craig Bierko (Larcede), Ellen Barkin (Bedienung), Cameron Diaz (Reporterin) u.a.; (35mm; Farbe; Dolby SR; 128min; DEUTSCH SYNCHRONISIERTE FASSUNG und englische ORIGINALFASSUNG).


  
Filmplakat