cinematograph 

Museumstraße 31   T 0 512 560470  50

leokino

Anichstraße 36   T 0 512 560470
filmstill
Fr
03
Sa
04
So
05
Mo
06
Di
07
Mi
08
Do
09

Keine Spielzeit in dieser Woche




THE OPPOSITE OF SEX

R: Don Roos

„Sex endet immer in Kindern, Krankheiten ... oder Beziehungen. Und genau darauf hab´ ich keinen Bock ...” (Dedee)
Für die 16jährige Dedee, einer skrupellosen Göre mit frecher Schnauze, steht fest, daß Sex diese Konsequenzen nach sich zieht, und genau deshalb möchte sie das Gegenteil davon, nämlich sich unabhängig machen von Werten, die von der biederen Gesellschaft hochgehalten werden. Nach der Beerdigung ihres verhaßten Stiefvaters zieht sie zu ihrem schwulen Halbbruder Bill. Dieser, ein beliebter High-School-Lehrer und der Inbegriff an Ruhe und Gelassenheit, hat keine Ahnung, auf was er sich einläßt. Geschickt wickelt Dedee die Männerwelt um den Finger, sie verführt Bills Partner Matt, plündert die Kasse, klaut die Urne mit den sterblichen Überresten von Bills großer Liebe und haut ab. Wie ein Hurrikan hinterläßt Dedee Verwüstungen; wo sie drüberfegt, bleibt nichts, wie es war. Auch die Beschaulichkeit von Bills gutbürgerlicher, angepaßter, korrekter Außenseiter-Existenz nicht, deren Fragilität im Auge des Hurrikans erst recht durchsichtig wird.
Das Gegenteil von Sex ist nicht etwa kein Sex: THE OPPOSITE OF SEX, eine smarte Independent-Produktion aus den USA, ist voll vom Gegenteil des Gegenteils, das der Titel behauptet – beziehungsweise voll von den Zensur-Kriterien ‚strong language and sex-related dialogue’, die dem Regiedebut von Don Roos in seiner Heimat ein sogenanntes R-Rating (für beschränkten Zutritt) eingebracht haben.
Christina Riccis Darstellerleistung ist nur ein Grund, warum THE OPPOSITE OF SEX so erfolgreich ist. Der Film – „wohl der wagemutigste des Jahres” (James Berardinelli) – ist eine bissige Satire auf die Ignoranz der AmerikanerInnen und ihre Angst vor Sex. Don Roos ironisiert die Konventionen des Roadmovies und der üblichen Kaputte-Familien-Filme. Er schafft Charaktere, die zu ausgefallen sind, um problemlos durch die engen Maschen industriell generierter Stories zu passen, die aber auch jenes Muster der Außenseiter-Selbstgefälligkeit durchbrechen, die oft das Markenzeichen von Off-Hollywood-Produktionen ist. Bei ihm kommt keine Fraktion ungeschoren davon, ob hetero oder schwul, puritanisch oder sexlustig, Außenseiter oder angepaßt.
Ungewöhnlich auch die Rolle der Voice-over-Erzählung: Lästermaul Dedee spricht zum Publikum und läßt es sich nicht nehmen, einige Scherze auf Kosten der ZuschauerInnen zu machen. (nach: NZZ 8.1.99; Viennalekatalog 98; Presseheft)
„Eine explosive Mischung aus zynischer Ironie und wuchernden Vorurteilen, gespickt mit politischen Unkorrektheiten und kaltschnäuziger Gesellschaftskritik.” (Basler Zeitung)

USA 1998; Regie und Buch: Don Roos; Kamera: Hubert Taczanowski; Musik: Mason Daring; DarstellerInnen: Christina Ricci (Dedee Truitt), Martin Donavan (Bill Truitt), Lisa Kudrow (Lucia Delury), Ivan Sergei (Matt Mateo), Lyle Lovett (Sheriff Carl Tippett) u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SR; Farbe; 105min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat