D’APRÈS UNE HISTOIRE VRAIE

R: Roman Polanski

Obwohl ihr letztes Buch ein voller Erfolg war, ist die Bestsellerautorin Delphine am Ende ihrer Kräfte. Ans Schreiben ist nicht zu denken: eine klassische Blockade, die auch mit dem Inhalt ihres aktuellen Romans zusammenhängt, in dem sie über ihre Familie geschrieben hat. Zwi­schen Autogrammstunden und Interviews lernt sie eines Tages eine charmante Frau kennen. Sie nennt sich nur Elle und offenbart sich Delphine als eine Art Muse. Elle treibt sie zu neuen Gedankengängen an, steht ihr in allen Lebenslagen mit Rat und Tat zur Seite und gibt sich sogar für sie aus, als sich Delphine dem Druck einer öffentlichen Ver­anstaltung wieder einmal nicht gewachsen fühlt.
Roman Polanski hat seinen neuen Film auf den ersten Blick überraschend klassisch inszeniert. Doch bei aller Konstanz zu seinen Motiven und cineastischen Leidenschaften erschließt Polanski durch minimale Variationen immer wieder neue Themen. Die Frage, die hier den Abgrund aufreißt, betrifft das Metier der Hauptfigur: Wer schreibt, wenn das Ich schreibt? Die Publikation, die Delphine an der folgenden Buchmesse signiert, trägt den Titel „D’après une histoire vraie“. Wo diese Wahrheit liegt, bleibt jedoch gekonnt offen, sowohl in literarischer wie auch in filmischer Hinsicht. (nach: programmkino.de; nzz.ch)

Frankreich 2017; Regie: Roman Polanski; Buch: Olivier Assayas & Roman Polanski; Kamera: Pawel Edelman; Musik: Alexandre Desplat; DarstellerInnen: Emmanuelle Seigner (Delphine), Eva Green (Elle), Vincent Perez (Francois), Joseé Dayan (Verlegerin) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 100min; französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).