ELDORADOR: Markus Imhoof Als der 1941 geborene Schweizer Markus Imhoof ein kleiner Junge war, nahmen seine Eltern ein Flüchtlingskind bei sich auf. Doch es dauert nicht lange, bis das italienische Flüchtlingsmädchen Giovanna die Schweiz aufgrund einer geänderten Gesetzeslage wieder verlassen musste. Ausgehend von seiner persönlichen Begegnung mit Giovanna erzählt Imhoof (MORE THAN HONEY, DAS BOOT IST VOLL), wie Flüchtlinge heute behandelt werden. An Bord eines Marineschiffs wird er Zeuge, wie 1.800 Bootsflüchtlinge gerettet werden. Imhoof zeigt den Weg, den sie von den Auffanglagern gehen: in die Schwarzarbeit, in Ausbeutung und Prostitution.
Die Parallelen zwischen Giovannas Schicksal und heutigen Fluchterfahrungen werden im Verlauf des Films immer klarer, der historische Aufhänger erweist sich als fruchtbare dramaturgische Triebfeder. Und es ist Giovannas Stimme, die den Regisseur aus dem Off immer wieder daran erinnert, dass er auch dann noch auf der anderen Seite steht, wenn er sich an Bord eines Militärschiffs oder in ein Zeltlager begibt: Er wird die Fluchterfahrung nie am eigenen Leib nachvollziehen können. (nach: princefilm.ch; filmstarts.de; kino.de)
„Seine enorm vielschichtigen Aspekte und Facetten, die er immer wieder mit der eigenen Biographie verknüpft, machen ELDORADO zu einem außergewöhnlichen Werk über Flucht und ihre Ursachen, das den Blick für Zusammenhänge weitet, die nur auf den ersten Blick auf die spezifische Situation der Schweiz verweisen, aber in Wirklichkeit universell und zutiefst human sind.” (Joachim Kurz, kino-zeit.de) Schweiz/Deutschland 2018; Regie: Markus Imhoof; Kamera: Peter Indergand; Musik: Peter Scherer; Schnitt: Beatrice Babin; SprecherInnen: Caterina Genta & Robert Hunger-Bühler; (DCP; 1:1,85; Farbe; 90min; deutsch-französisch-italienisch-kurdische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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