INSYRIATEDINNEN LEBEN R: Philippe Van Leeuw Philippe Van Leeuws INSYRIATED ist ein Kammerspiel in Damaskus. Es dreht sich um jenen Moment, in dem der Krieg gleichsam in die Wohnung kommt. Schauplatz ist die Wohnung der Familie Yazan. Nur zweimal wagt sich die Kamera in den Hausflur. Sonst bleibt sie in der Wohnung, deren Vorhänge geschlossen sind. Hier leben Oum Yazan, ihr Vater, ihr kleiner Sohn und die beiden Töchter im Teenageralter, der Freund der einen ist zu Besuch, das Hausmädchen kann wegen der Bomben nicht nachhause. Über ihnen wohnt noch ein junges Paar mit Baby, das nach Europa fliehen will. Ansonsten ist das Haus leer.
Nachdem auch der junge Mann von oben gegangen ist, um einen Fluchthelfer zu treffen, sind die Frauen, Alten und Kinder unter sich. Sie versuchen so gut es geht, Normalität zu wahren. Doch dann stehen plötzlich zwei Gestalten vor der Tür, die schon den Rest des verlassenen Hauses nach Wertsachen durchkämmt haben. Oum trifft an diesem Tag zwei Entscheidungen: Einmal tut sie etwas, einmal tut sie etwas nicht. Beide Male sind andere das Opfer. (aus: perlentaucher.de/berlinale-blog)
„In Zeiten der immer aufgeregteren, oft mit absoluten moralischen Ansprüchen aufgeladenen Debatten um den Krieg in Syrien oder in der Ukraine, im Irak oder in Libyen, erinnert einen dieser Film daran, dass es im Krieg keine richtigen Entscheidungen gibt. Auch etwas nicht zu tun, ist eine Entscheidung, die Opfer kostet.” (Anja Seeliger) Belgien/Frankreich/Libanon 2017; Regie & Buch: Philippe Van Leeuw; Kamera: Virginie Surdej; Schnitt: Gladys Joujou; DarstellerInnen: Hiam Abbass (Oum Yazan), Diamand Bou Abboud (Halima), Juliette Navis (Delhani), Mohsen Abbas (Abou Monzer) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 85min; arabische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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