UMRIKA

R: Prashant Nair

Das ganze Dorf steht Kopf, als Udai in die Fremde zieht. Sein Ziel: Umrika – das gelobte Land. Udais jüngerer Bruder Rama findet es zwar nicht so toll, dass sich bei seinen Eltern immer nur alles um Udai dreht, aber bald entwickelt sich Rama zum größten Fan von Umrika und zum anerkannten Experten, denn er sammelt alles, was Udai nach Hause in die Heimat schickt. Vor allem die Fotos haben es ihm angetan. Sie zeigen den Alltag in New York, die überfüllten Straßen und die Wolkenkratzer, aber auch fremdartige Rituale, bei denen sich alle als Monster verkleiden oder riesige Puten aufessen. Er ist schon fast erwachsen, als die Briefe ohne Vorankündigung ausbleiben, was seine Mutter tief erschüttert. Also setzt sich Rama auf die Spur seines Bruders und reist schließlich gemeinsam mit seinem besten Freund Lalu über die Berge Richtung Umrika. Der einzige Hinweis auf Udais Verbleib ist eine Adresse in Mumbai.
Prashant Nair erforscht in UMRIKA die Mechanismen der Emigra­tion, die er in seinem eigenen rastlosen Leben selbst erlebt hat. Er thematisiert dabei die Projektion der Wünsche und Hoffnungen vor dem Aufbruch. Es geht also um den Mythos Amerika und die vielfachen Brechungen seiner Wirkung, um den Blick derer, die noch nie selbst dort waren. Es geht um die Hoffnung auf ein besseres Leben weitab der Hei­mat, in einem fremden, reichen Land, das den Daheim­gebliebenen wie das Paradies erscheinen muss – ein absolut aktuelles Thema. Aber es geht auch ein bisschen um Fernweh und um die Lust am Aben­teuer. Und darum, dass die Wahrheit oft ganz anders aussieht, als man sich das erwartet hätte. (nach: programmkino.de; epd-film.de)

Indien 2015; Regie & Buch: Prashant Nair; Kamera: Petra Korner; Schnitt: Xavier Box, Patricia Rommel; DarstellerInnen: Suraj Sharma (Rama), Tony Revolori (Lalu), (Udai) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 98min; ORIGINALFASSUNG – in Hindi – MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).