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GEHEN AM STRAND

R: Caspar Pfaundler

„Das Meer”, sagt Caspar Pfaundler, „eröffnet den Blick auf einen über­­großen Horizont, der fast wie eine Leinwand aussieht. Darin kann man sich ganz wunderbar verlieren”. Caspar Pfaundler gehört zu den Außenseitern im österreichischen Filmschaffen. Seit seinem Debüt-Langfilm LOST & FOUND (2001) sind erst zwei weitere Spiel­filme entstanden: SCHOTTENTOR (2012), eine kontemplative Sze­nensammlung des Alltäglichen in Wien, feinsinnig zu einem Porträt verdichtet, und GEHEN AM STRAND (2013), eine filmische Sinnsuche in entschleunigtem Erzählduktus.
Eine junge Frau wandelt über einen Strand, sie will ihre Diplomarbeit fertigstellen, hadert aber auch mit einer familiären Krise und nutzt das Meer als Fluchtpunkt. Eine Form des Eskapismus, der sie zu sich selbst führt. „Ein Film, der die große Leinwand braucht”, findet Pfaundler, dessen gehaltvolle Arbeiten sich allesamt am Fragmentarischen des Lebens abarbeiten, oder, anders gesagt: Es gibt hier keine konstruierte Linearität, sondern Beobachtungen zum Dasein. (nach: Matthias Greuling, www.wienerzeitung.at)
Caspar Pfaundler: „Anja, die Hauptperson in GEHEN AM STRAND spürt einen großen inneren Widerstand, das zu tun, was von ihr erwartet wird. Genau in diesem Widerstand liegt eine Chance, sich selbst zu entdecken, das Selbst, das durch Anpassung an fremde Bedürfnisse verschüttet wurde. Wie eine Person im Untergrund meldet sich diese ,innere Person’ mit der Forderung, sein zu dürfen und angenommen zu werden, ohne etwas dafür leisten zu müssen. Der Film hat mir geholfen, diese ,innere Person’ in mir selbst wahrzunehmen”
„Prokrastination – das Verschieben bzw. Aufschieben von anstehen­den Aufgaben und Tätigkeiten. So steht es im Duden und so kennen es viele Studenten und Menschen aus der Kreativwirtschaft aus leidvoller eigener Erfahrung. Caspar Pfaundler hat diesem Zustand seinen jüngsten Film gewidmet. Akribisch drapiert die Protagonistin Anja ihre Birnen in der Obstschale, putzt und poliert die Schuhe auf Hochglanz, be­dient Staubsauger und Waschmaschine und beobachtet beim nächt­lichen Spaziergang stundenlang fremde Menschen in ihren Woh­­­nungen, während die Zettelstöße und Bücherstapel auf dem Ar­beitstisch unberührt bleiben. Eine nicht bezahlte Telefon­rechnung legt Handy und In­ter­netverbindung lahm, die Kommuni­kationslosig­keit verstärkt das tagelange Alleinsein und die Lethargie noch zusätzlich.” (Judith Hoffmann, oe1.orf.at)

Österreich 2013; Regie & Buch: Caspar Pfaundler; Kamera: Peter Roehsler; DarstellerInnen: Elisabeth Umlauft (Anja), Harry Lampl (Paul), Claudia Mar­tini (Mutter), Karl Fischer (Vater) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 117min).


  
Filmplakat