BELLAS MARIPOSASSCHÖNE SCHMETTERLINGE R: Salvatore Mereu Caterina ist zwölf und lebt mit Eltern und zahlreichen Geschwistern in einer Hochhaussiedlung am Stadtrand von Cagliari, der Hauptstadt Sardiniens. Die Wohnung ist klein, die Patchwork-Familie chaotisch und der arbeitslose Vater ein Tyrann. Das alles stört Caterina nicht übermäßig. Sie beobachtet ihre Umgebung genau, zieht ihre eigenen Schlüsse und wendet sich auch gerne direkt ans Publikum. Im übrigen will sie Rockstar werden. Dann sind da noch ihre beste gleichaltrige Freundin Luna – und Gigi, der unbeholfene Junge von nebenan, der von allen gemobbt wird. An einem heißen Augusttag fahren die beiden Mädchen mit dem Bus ans Meer, baden, essen viel Eis und fühlen sich wie schöne Schmetterlinge. Doch dann müssen sie Gigi vor Caterinas großem Bruder Toni beschützen. Die Ereignisse überschlagen sich, als auch die Polizei, eine Theatertruppe und eine geheimnisvolle Wahrsagerin in die Sache verwickelt werden.
BELLAS MARIPOSAS ist eine echte Entdeckung, ein Film, der mühelos drastischen Sozialrealismus, jugendliche Unbekümmertheit und fantastische Elemente à la Fellini zu verbinden weiß. Und er hat mit Caterina eine Protagonistin mit eigenwilligem Charme, großartig verkörpert von der jungen Sara Podda, die sich von überhaupt gar nichts unterkriegen lässt.
„Die erstaunlichste Kinofigur dieses Jahres ist ein kleines Mädchen von 12 Jahren: Caterina, die alles weiß, sieht und versteht, oder zumindest fast alles. Und sie erzählt es der Filmkamera ohne eine Pause zu machen, ohne zwischen Fantasie und Realität (oder Italienisch und Dialekt) zu unterscheiden. Und vor allem, ohne jemals irgendjemanden oder irgendetwas zu verurteilen. Auch wenn ihre chaotische Familie und der Wohnblock, in dem sie in einem Vorort von Cagliari leben, nicht gerade vor Harmonie und Wohlstand glänzen. Caterina erscheint dabei wie eine Mischung von Queneaus völlig unbefangener Pariser Zazie in der Metro und einem allwissenden Erzähler aus der Literatur des 19. Jahrhunderts. Und sie kommt auf die Leinwand mit der Kraft eines Wirbelsturms.” (Fabio Ferzetti, Il Messaggero) Italien 2013; Regie: Salvatore Mereu; Buch: Salvatore Mereu, nach der gleichnamigen Erzählung von Sergio Atzeni; Kamera: Massimo Foletti; Musik: Train to Roots, Balentes, Antonio Castrignanò, Rosalba Piras; DarstellerInnen: Sara Podda (Cate), Maya Mulas (Luna), Davide Todde (Gigi), Micaela Ramazzotti (Aleni), Luciano Currelli, Anna Karina Dyatlyk u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 100min; italienische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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