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SOLJARIS

SOLARIS

R: Andrej Tarkovskij

Tarkovskij vierter Spielfilm Soljaris ist, wie nicht anders zu erwarten, alles andere als ein gewöhnlicher Science-Fiction-Film. Die Hauptfigur der Handlung, der Psychologe Chris Kelvin, wird auf eine Raumstation entsandt, wo man seit langem vergeblich versucht, das Rätsel des meerbedeckten Planeten Solaris zu lösen. Kelvin soll die seltsamen Nachrichten, die die Station zur Erde funkt, prüfen und die Frage klären, ob die drei dort noch verbliebenen Wissenschaftler nicht vielleicht wahnsinnig geworden sind. Doch sehr bald wird Kelvin selbst Opfer einer Sinnestäuschung: Seine einstige Geliebte Harey, die vor mehr als zehn Jahren Selbstmord beging, erscheint ihm und lässt ihn im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr los. Der streng rationale Wissenschaftler Sartorius lüftet schließlich das wissenschaftliche Geheimnis um diese Erscheinungen aus der Vergangenheit: Die seltsamen Besucher kommen aus den Tiefen des eigenen Gewissens, sind aus Neutronen zusammengesetzt und werden von der denkfähigen Substanz des Planeten Solaris auf der Raumstation „materialisiert“.
Nach Tarkovskij, der die Romanvorlage von Stalisław Lem zum Teil stark abänderte, besteht der wesentliche Beitrag der „Solaristik“ nicht in der wissenschaftlichen Erkenntnis, sondern in einer Art Selbsterfahrung. Dies gelingt Kelvin, indem er die quälende und schöne Erinnerung, die Stimme des Gewissens und der Liebe in sich wach werden lässt. Damit vermittelt Tarkovskij die Themen, die ihn beschäftigten, im Gewand einer Science-Fiction-Geschichte: Kelvin versöhnt sich am Ende mit dem Vater und sühnt seine Schuld am Selbstmord seiner Geliebten Harey. Harey ihrerseits erlangt menschliches Bewusstsein, indem sie sich für Kelvin opfert. Diesen Grundaussagen entsprechend demonstrierte Tarkovskij nicht Technik, sondern versah das futuristische Ambiente der Raumstation mit Erinnerungen an die Erde: Bücher, Kerzenleuchter, Breughels Winterlandschaft – kurzum: eine Außenstation der abendländischen Kultur.

UdSSR 1972; Regie: Andreij Tarkovskij; Drehbuch: Fridrich Gorenštejn, Andrej Tarkovskij, nach dem gleichnamigen Roman von Stanisław Lem; Kamera: Vadim Jusov; Musik: Ėduard Artem’ev; DarstellerInnen: Donatas Banionis (Chris Kelvin), Natal’ja Bondarčuk (Harey), Jüri Järvet (Snaut), Vladislav Dvoržeckij (André Berton), Nikolaj Grin’ko (Kelvins Vater); Anatolij Solonicyn (Sartorius) u.a. (DCP – von 35mm transferiert; 1:2,35; Farbe; mono; 165min; russische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN)


  
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