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EIN VERBORGENES LEBEN

A HIDDEN LIFE

R: Terrence Malick

Am Anfang von Terrence Malicks neuem Film trifft ein gemessener, vorsichtig tastender Choral auf Bilder aus Leni Riefenstahls TRIUMPH DES WILLENS von 1935 – Bilder, die nicht als bloße Ikonen des Grauens in Erscheinung treten, sondern in ihrer Fremdheit vor allem den Rhythmus einer endlos vorwärtsdrängenden, ungehemmten Gewalt markieren.
EIN VERBORGENES LEBEN erzählt die reale Geschichte des österreichischen Bauern Franz Jägerstätter (August Diehl), der nach seiner Einberufung im Jahr 1943 den Kriegsdienst in der Wehrmacht aus religiösen Gründen verweigerte und deshalb wegen „Wehrkraftzersetzung” hingerichtet wurde. Sehr schnell wird im Film der Regielegende deutlich, dass Jägerstätter zu einer Selbstverleugnung weder fähig noch willens ist. Während er auf sein Gerichtsverfahren und auf das unausweichliche Urteil wartet, wird seine Frau Fani (Valerie Pachner) in ihrem Heimatdorf geächtet, beschimpft und mit der harten ländlichen Arbeit allein gelassen. Beide werden zunehmend in die Einsamkeit gedrängt und haben doch gerade in ihrer Einsamkeit Anteil am Schicksal des jeweils anderen: eine plötzlich sich offenbarende Seelenverwandtschaft. Der gemeinsame Widerstand wird hier zum Grundstein einer tiefen, inneren Verbundenheit – und die Verbundenheit selbst zu einem Akt des Widerstands.
Raunende Stimmen aus dem Off, oft geflüstert, ersetzen vielfach die Dialoge im eigentlichen Sinne und lassen so etwas wie einen inneren Bewusstseins- und Gedankenstrom entstehen. Trotz all der religiösen Anklänge ist die Emphase des US-Regisseurs nicht die der Offenbarung, sondern die der Sehnsucht. Das Ewige, das immer wieder angerufen wird, bleibt nur ein Versprechen, eine Chiffre, ein Bild. Auch der Kamerablick hat keinen umfassenden Zugriff auf die Welt – er weicht stets respektvoll zurück vor einem letzten unergründlichen Rest.
(aus: kino-zeit.de; critic.de)

Deutschland/USA 2019; Regie & Buch: Terrence Malick; Kamera: Jörg Widmer; DarstellerInnen: August Diehl (Franz Jägerstätter), Valerie Pachner (Franziska Jägerstätter), Bruno Ganz (Richter Lueben), Karl Markovics (Major), Franz Rogowski (Waldland), Maria Simon (Resie Schwaninger), Ulrich Matthes (Lorenz Schwaninger), Matthias Schonaerts (Herder), Tobias Moretti (Vikar Ferdinand Fürthauer), Sophie Rois (Tante Walburga) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe & Schwarzweiß; 173min; deutsche FASSUNG).


  
Filmplakat