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REISE NACH JERUSALEM

R: Lucia Chiarla

Generation Praktikum im Berlin der Gegenwart. Die 39-jährige Alice strampelt sich ab, um endlich wieder einen annehmbaren Job als Texterin zu bekommen, während das Jobcenter sie von einer sinnlosen Maßnahme zur nächsten schickt. Das Geld wird knapper und der Wind, der ihr in der winterlichen Metropole um die Ohren weht, wird rauher und kälter. Trotz widriger Umstände kann Alice nicht zugeben, wie tief sie im Schlamassel steckt. Eltern, Freund*innen und ehemalige Kolleg*innen glauben nach wie vor, dass sie sich als Freelancerin erfolgreich selbständig gemacht hat. Alice läuft und rennt, um jenen Platz im kapitalistischen Wunderland endlich zu ergattern, den sie ihrem Umfeld die ganze Zeit über vorlügt.
„Das Spiel ‚Reise nach Jerusalem‘ wird in meiner Geschichte zur Metapher der Arbeitssuche – in einer Gesellschaft, die sich immer stärker durch die Arbeit definiert.“ (Lucia Chiarla) Wie im Kinderspiel scheidet im Bewerbungsprozess mit jeder Runde (mindestens) eine Person aus, während die anderen noch hoffen und weitermachen dürfen oder müssen. Was zählt ist Dynamik, Beweglichkeit, Glück und Erfolg. Wer auf der Strecke bleibt, hat etwas falsch gemacht.
Beim Achtung Berlin Film Festival konnte REISE NACH JERUSALEM regelrecht abräumen: Ein geschicktes Drehbuch, ein ausgezeichneter Kameramann und begnadete Schauspieler*innen machen aus einer desillusionierenden Ausgangssituation eine pointierte Gesellschaftssatire, getragen von einer brillianten Hauptdarstellerin: „Mit ihrem nuancierten Spiel zwischen verzweifelter Motivation, totaler Resignation und Rotzigkeit ist Eva Löbau der Anker von Lucia Chiarlas [...] origineller Außenseiterballade.“ (Jens Balkenborg in epd-film.de)
„Ein Film nah am Leben, konsequent, hart und doch mit viel Wärme und Liebe zu seiner Hauptfigur erzählt.“ (fbw-filmbewertung.com)
Auszeichnungen: Bester Film, Beste Schauspielerin (Eva Löbau), Lobende Erwähnung für das Drehbuch – Achtung Berlin Film Festival 2018;

Deutschland 2018; Regie & Buch: Lucia Chiarla; Kamera: Ralf Noack; Schnitt: Aletta von Vietinghoff; Musik: Tobias Vethake; Darsteller_innen: Eva Löbau (Alice), Beniamino Brogi (Luca), Veronika Nowag-Jones (Mutter), Axel Werner (Vater) u.a.; (DCP; 1:1,77; Farbe; Dolby Digital 5.1; 118min).


  
Filmplakat