ERA DOMANIR: Alexandra D’Onofrio Das kollaborative Filmprojekt von Alexandra D’Onofrio, Mahmoud Hemida, Ali Henish, Mohamed Khamis bietet die Möglichkeit, Filmproduktion im Kontext von Migration kritisch zu hinterfragen und gemeinsame Gestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Unter welchen Bedingungen werden Dokumentarfilme im Kontext von Migration produziert? Wie sind die portraitierten Personen in den Prozess eingebunden? Welche Fragen eröffnen sich in Bezug auf Repräsentation und Machtverhältnisse?
Die Ägypter Ali Henish, Mahmoud Hemida und Mohamed Khamis lebten fast zehn Jahre lang ohne Papiere in Italien, ehe sie aufgrund einer Amnestie einen Aufenthaltstitel bekamen. Erst jetzt ist für sie der Gedanke an Hoffnungen und Träume wieder möglich. Doch der Blick in die Zukunft ruft jenen zurück in die Vergangenheit wach: Begleitet von D’Onofrios Kamera suchen alle drei markante Orte ihrer Flucht wieder auf und rekonstruieren in diesem kollaborativen Projekt in kreativen Schreibprozessen, fotografischen Überschreibungen, Collagen wie auch szenischen „Tatort“ besuchen ihre ersten Momente in Italien als Teenager nach ihrer Ankunft mit den Flüchtlingsbooten. Das Besondere daran: Die Macht der kreativen Verformung erlaubt es, alternative Ausgänge zu imaginieren: Was wäre, wenn…? Was wäre gewesen, wenn…?
Weitere Informationen auf www.inncontro.com
Programm
Do 21.11. - 20.45 Uhr Leokino WIR HABEN VERGESSEN ZURÜCKZUKEHREN Fr 22.11. - 17.30 Uhr Leokino CHEZ JOLIE COIFFURE Fr 22.11. - 19.50 Uhr Leokino TASTE OF CEMENT Sa 23.11. - 13.30 Uhr Leokino TOGETHER APART Sa 23.11. - 15.30 Uhr Leokino ERA DOMANI Sa 23.11. - 17.45 Uhr Leokino XALKO
INNCONTRO – Internationales Filmfestival der Vielheit setzt sich zum Ziel, den Austausch über Migrationsthematiken in Form von internationalen Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen und deren diskursiver Einbettung und Vermittlung zu fördern. Das Filmfestival im Leokino schafft einen Ort der Begegnung als auch Raum für den Austausch über gesellschaftspolitischen Fragen rund um Migration. Das bewegte Bild als Projektionsfläche für das Innere ermöglicht dabei eine besondere Form der Auseinandersetzung mit Fragen nach den Freuden und dem Leid, den Überraschungen und Schwierigkeiten, den Strategien und Widerständen, die das Leben auf der Flucht, in einer neuen Heimat oder im Exil bedeuten kann. Das Filmfestival regt dazu an, Standpunkte zu hinterfragen, den Horizont für andere Sichtweisen zu weiten und Gesellschaft aus der Perspektive differenter sozialer und kultureller Positionierungen zu reflektieren.
INNCONTRO 2019 bringt Geschichten und Stimmen zum Thema Arbeit im Kontext von Migration auf die Leinwand. Sechs sorgfältig ausgewählte Filme laden zu einer differenzierten, diskursiven Auseinandersetzung ein, in der einzelne Aspekte der Thematik hinterfragt und gängige stereotype Vorstellungen und Auffassungen reflektiert werden. Eröffnet wird das Filmfestival mit einem Film, der einen historischen Blick auf Arbeit im Kontext von Migration wirft und deren Bedeutung für die Gegenwart veranschaulicht: Fatih Akins Dokumentarfilm Wir haben vergessen zurückzukehren (2000) erlaubt intime Einblicke in die Phase des Gastarbeiter*innen-Zuzugs als Teil unserer Zeitgeschichte. Neue Filme zeigen die individuellen Auswirkungen des europäischen Grenzregimes und globale Verhältnisse der Arbeitsmigration. Mit anwesenden Filmschaffenden und geladenen Expert*innen werden diese Aspekte und darüber hinaus diskutiert.
Einzelticket 7 / 5 euro
Festivalpass 30 / 20 euro
Tickets erhältlich im Leokino. Ermäßigt für Studierende, Geringverdienende, subsidiär Schutzberechtigte, Pensionierende.
Eine Veranstaltung der Initiative Minderheiten Tirol und des Verein Sahel Tirol. In Kooperation mit Otto-Preminger-Institut, Institut für Romanistik, Italien-Zentrum sowie Zentrum für Kanadastudien an der Universität Innsbruck, ZeMiT.
Weitere Informationen auf www.inncontro.com
Italien/Großbritannien 2017; Regie: Alexandra D’Onofrio; Mitwirkende: Mahmoud Hemida, Ali Henish, Mohamed Khamis; Animationen: Francesca Cogni; Schnitt: Antonio Augugliaro; Musik: Dissòi Lógoi; (DCP; 52min; italienische ORIGINALFASSUNG MIT ENGLISCHEN UNTERTITELN).
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