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STREHA MES REVE

EIN LICHT ZWISCHEN DEN WOLKEN

R: Robert Budina

Schweigend haben sich die beiden Familien zum Essen an den Tisch gesetzt. Nur das Geklapper des Bestecks ist zu hören, als einer der Jungen seinen Cousin fragt, ob er von dessen Teller probieren darf. Schon nimmt er einen Löffel und schiebt ihn sich in den Mund. Er ist Muslim, sein Cousin griechisch-orthodox, und in dem Essen ist Schweinefleisch. „So geht das nicht”, keift daraufhin die muslimische Mutter, und die beiden Familien schieben die Tische auseinander – ein Riss mitten durch eine Familie in einem Haus, das sie teilen. Dazwischen, leicht abgerückt, bleibt Besnik sitzen – ein Außenstehender und Beobachter, der mehr oder anderes sieht als andere. So wie den schwarzen Fleck in der Moschee, der sich als christliche Heiligendarstellung entpuppt. Die ist es, die plötzlich das Dorf, in dem bisher Muslime und Christen friedlich miteinander lebten, spaltet. Ein Dorf im albanischen Hochgebirge, in dem auch der schweigsame Ziegenhirte Besnik sein ganzes Leben verbracht hat, mit einem kommunistischen Vater, einer katholischen Mutter und einem Bruder, der mit seiner Familie im benachbarten Griechenland zum Christentum konvertiert ist, um der Integration willen.
Das Problem mit dem Glauben sind die Gläubigen. Das wussten schon Xenophanes, Voltaire und Monty Python. Robert Budina sieht das genauso. In seinem zweiten abendfüllenden Spielfilm zeigt der Regisseur und Drehbuchautor, wie ein winziger Stein des Anstoßes eine ganze Steinlawine nach sich zieht.
Obwohl die raue Natur und die wilde Berglandschaft beeindruckend schön eingefangen sind, feiert Robert Budina keine Ethno-Party mit idyllischen Postkartenaufnahmen – seine Darstellung ist in ihrem Realismus mehr Anklag als Nostalgie. Und EIN LICHT ZWISCHEN DEN WOLKEN erzählt eine Parabel von einer Möglichkeit des Zusammenlebens, die nie zustande kommen wird.
(aus: kino-zeit.de; kino-zeit.de; spielfilm.de; programmkino.de)

Albanien 2018; Regie & Buch: Robert Budina; Kamera: Marius Panduru; DarstellerInnen: Arben Bajraktaraj (Besnik), Estela Pysqyli (Vilma), Irena Cahani (Fitore), Osman Ahmeti (Alban), Suela Bako (Lirie), Rubin Boshnjaku (Kosta) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 84min; albanische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
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