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DU KANNST NICHT UNTERGEHEN, DU HAST JA SCHWIMMFLÜGEL

R: Sylvia Krismayr

Ein verfilmtes Theaterstück vom Scheitern des Scheiterns.Die Protagonistin, ein Kind der Toten (zitiert nach Elfriede Jelinek), findet sich in der patriachal strukturierten Gesellschaftsform nicht zurecht. Mit gesellschaftlichen Zwängen, der durchgängigen Kommerzialisierung und Instrumentalisierung von Mensch und MATERie konfrontiert, glaubt sie sich in ihrer Verletztheit und Verwundbarkeit zum Scheitern verurteilt, wobei sie sich auf Grund der vielfachen Heil(ung)sangebote selbst um diese Möglichkeit betrogen fühlt, zumal ihr eine neutrale Stimme aus dem Off in zwangsneurotischer Weise eintrichtert, dass sie sowieso nicht untergehen könne, weil sie Schwimmflügel habe. Im Fortschreiten des Stücks erlernt sie gar das Schwimmen, was ihr Vorhaben, das Publikum an einem authentischen Untergang teilhaben zu lassen, zu vereiteln scheint. Die Gegenspieler (Direktor, Regisseur, Intendant, Vater, Bruder, Ehemann, Geliebter, ein Mann – aber auch: eine junge Frau, Mutter, Tochter) sind der Protagonistin quasi die Kettfäden, die sie an gesellschaftlichen Rahmenbedingungen festmacht, um mittels ihrer ‚erlernten’ Sätze – die Schussfäden – das Muster ihres Weltbilds vor den Augen des Publikums erstehen zu lassen. Die interdisziplinäre Inszenierung (Wortsprache/Stimmen, Körpersprache/Butoh, Bildsprache/Bühnenbild/visuals, Klangsprache/drone & noise) verdeutlicht den Eindruck eines ständig fortwirkenden Gewebes, dessen Fäden den ProtagonistInnen entgleiten. Die Frau wird eingesponnen, ist eingespannt im ZWEIfel, ob sie nun eine objektive Wirklichkeit vorfände oder sich ihre Wirklichkeit selbst kreiere im Sinne Schopenhauers ‚Die Welt als Wille und Vorstellung’ bzw. als Konsequenz des omnipotent anmutenden Konstruktivismus.Eintritt 8,- Euro

Österreich 2014; Regie & Buch: Sylvia Krismayr; Bühnenbild, Kamera & Schnitt: Alexander Roshe; Bühnentechnik: Johannes Payr alias ludwig technique; Drone &Ton: Alexander Spechtenhauser – Grenzregionen Ambient Drone Noise; Hörbild: Martin Lauterer; AkteurInnen: Christof Heinz (Vater), Helga Hauffe (Mutter), Lisa Scherz (rote Frau), Martin Mariner (Direktor & Lover), Roman Wegmann (Bruder, Ehemann & Herr), Veronika Roshe (weiße Frau) – eine Produktion des Instituts kultureller Kompostierung, unterstützt von der Stadt Innsbruck.


  
Filmplakat