HIGH LIFER: Claire Denis Ein Mann ist allein mit einem Kind auf einem Raumschiff, das schon reichlich abgewohnt wirkt. Offensichtlich waren ursprünglich mehr Menschen an Bord, offensichtlich ist das Kind seine Tochter. Das Schiff ist seit Jahren unterwegs, doch was ist mit der Mutter des Babys geschehen und mit der restlichen Crew? Nach und nach enthüllt sich die Geschichte in zahlreichen Rückblenden und Zeitsprüngen. Anstatt lebenslang ins Gefängnis zu gehen, wurde eine Gruppe jugendlicher Delinquenten als Versuchsobjekte ins All geschickt, um ein Schwarzes Loch zu erkunden. Langsam wird klar, dass diese Figuren eine Reise ohne Wiederkehr angetreten haben. Leiterin der Mission ist eine ebenfalls verurteilte Ärztin. Sie soll unterwegs dafür sorgen, dass sich die jungen Männer und Frauen fortpflanzen. Denn eine Rückkehr auf die Erde ist aufgrund der Dauer der Reise nicht vorgesehen.
Der Mann, der am Beginn des Films allein mit seinem kleinen Kind ist, ist der letzte Überlebende der Gruppe – und das Baby der einzige gelungene Versuch der Ärztin. HIGH LIFE erzählt im Rückblick die Geschehnisse, die zu dieser Situation geführt haben – und deutet das ultimative Tabu an. Denn was für eine Bedeutung haben Vaterschaft und Kindheit, Fortpflanzung, Zärtlichkeit und Sexualität im Kontext dieser All-umfassenden Einsamkeit? Solch zwingende philosophische und moralische Fragen stellt Claire Denis in ihrem ebenso unkonventionellen wie meisterhaften Science-Fiction Thriller. (nach: orf.at; viennale18) Großbritannien/Frankreich/Deutschland/Polen/USA 2018; Regie: Claire Denis; Buch: Claire Denis, Jean-Pol Fargeau, Geoff Cox; Musik: Stuart Staples, Tindersticks; Kamera: Yorick Le Saux & Tomasz Naumiuk; Schnitt: Guy Lecorne; DarstellerInnen: Robert Pattinson (Monte), Juliette Binoche (Dr. Dibs), André Benjamin (Tcherny), Mia Goth (Boyse), Agatha Buzek (Nansen), Claire Tran (Mink) u.a.; (DCP; 1:1,66; Farbe; 110min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
| |
|