GENERATION WEALTHR: Lauren Greenfield In ihrem Arbeitszimmer sortiert Lauren Greenfield Berge an Fotografien. Im Hintergrund stapeln sich Kisten mit weiterem Material. Sie heftet Abzüge an eine Wand, verändert die Reihenfolge. Seit 25 Jahren fotografiert Lauren Greenfield die Reichen und Schönen von Los Angeles und diejenigen, die es um jeden Preis werden möchten. Ihr 2017 erschienener Fotoband „Generation Wealth” zeigt Models, Schauspielerinnen, Pornodarsteller, Manager, operierte Nasen, Brüste, aufgespritzte Lippen. Nun kommen ihre Fotos als faszinierender – man könnte sagen – ethnographischer Film ins Kino. Denn in GENERATION WEALTH porträtiert die Regisseurin Los Angeles, die Stadt, das Milieu, auch die Faszination für die Hyperreichen, der „Viel ist gut, mehr ist besser”-Society.
Lauren Greenfields inhaltlich dichter und unterhaltsam erzählter Dokumentarfilm beleuchtet die Anfänge ihrer eigenen Arbeit und beobachtet die Schicksale von Menschen, deren Wunsch nach Wohlstand zum lebensbestimmenden Antrieb geworden ist. Wir begegnen einem vom FBI gesuchten Hedgefonds-Manager, lernen eine verschuldete Mutter aus der Arbeiterklasse und ein ehrgeiziges kleines Mädchen vor ihrer ersten Misswahl kennen. Es geht um Status und Gier, Konsum als Hobby, Turbokapitalismus und um mediale Bilder von Schönheit und Erfolg. GENERATION WEALTH unternimmt so den tollkühnen Versuch, ein umfassendes Bild der Gegenwartskultur zu zeichnen, und es in der Geschichte der USA zu verorten. Interessant auch, dass hier ausgerechnet die Superreichen die Weisheit verbreiten, dass sich mit Geld kein Glück kaufen lässt. (nach: zeit.de; berlinale.de; kino-zeit.de) USA 2018; Regie & Buch: Lauren Greenfield; Kamera: Robert Chappell, Lauren Greenfield, Shana Hagan; Schnitt: Victor Livingston, Dan Marks; Mitwirkende: Lauren Greenfield, Kendall Jenner, Michael Douglas, Melania Trump, Florian Homm, Bret Easton Ellis u.a.; (DCP; Farbe; 105min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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