DESTROYERR: Karyn Kusama Von Jahrzehnten der Alkoholsucht, von Selbst- und Fremdhass gezeichnet, inszeniert Regisseurin Karyn Kusama ihre Protagonistin Erin Bell – eine durchaus untypische Rolle für Superstar Nicole Kidman. Bell ist Detective des Los Angeles Police Department und ein Cop, wie das Kino ihn liebt. Ihre Gedanken hängen in der Vergangenheit, die über Rückblenden immer wieder Einzug in die Gegenwart hält. Der Körper ist nur Arbeitswerkzeug und die zwischenmenschlichen Beziehungen haben den jahrelangen emotionalen Raubbau nicht gut überstanden.
Der Fall, der Erins Leben für immer verändert, liegt sechzehn Jahre zurück. Als junge, aufstrebende FBI-Agentin wurde sie mit ihrem Partner Chris in eine Bankraub-Gang eingeschleust.
DESTROYER ist ein Noir-Copthriller der alten Schule, dreckig, brutal und in den Actionszenen intensiv. Hier geht es um Rache, Schmerz und Los Angeles. Und der Film zeigt, wie die Heldin mindestens ebenso schmutzig vorgeht wie die Verbrecher, die sie jagt. So wird DESTROYER dann doch ein wenig mehr als die übliche Kost: nämlich das Porträt einer ultimativ destruktiven, aber dennoch faszinierenden Polizistin, die sich in einem letzten Kraftakt nochmal aufbäumt, um so etwas wie Frieden in ihrem verkorksten Leben zu finden. Die Gegenüberstellung der beiden Zeitebenen Gegenwart und Vergangenheit spiegelt dabei die Zerrissenheit der Hauptfigur wider und macht ein cooles und sehr überraschend inszeniertes Filmende möglich.
(nach: kino-zeit.de; outnow.ch) USA 2018; Regie: Karyn Kusama; Buch: Phil Hay & Matt Manfredi; Kamera: Julie Kirkwood; Musik: Theodore Shapiro; DarstellerInnen: Nicole Kidman (Erin Bell), Sebastian Stan (Chris), Toby Kebbell (Silas), Tatiana Maslany (Petra) Scoot McNairy (Ethan), Bradley Whitford (DiFranco), Toby Huss (Gil Lawson) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 121min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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