IF BEALE STREET COULD TALKBEALE STREET R: Barry Jenkins Harlem, Anfang der 70er Jahre: Tish und Fonny sind schon seit früher Kindheit die besten Freunde, als junge Erwachsene werden sie ein Liebespaar. Doch ihr gemeinsames Glück wird auf die Probe gestellt, als Fonny beschuldigt wird, eine puertoricanische Haushälterin am anderen Ende der Stadt vergewaltigt zu haben. Trotz vieler entlastender Beweise muss er bis zum Beginn des Prozesses in Untersuchungshaft. Währenddessen setzt die schwangere Tish alles daran, um zu beweisen, dass Fonny unschuldig ist. Auch Tishs Eltern Sharon und Joseph bieten all ihre Kräfte im Kampf gegen das System auf, denn Fonnys Unschuld wird immer deutlicher.
1974 schrieb James Baldwin seinen gleichnamigen Roman, in dem er die fiktive Straße im New Yorker Stadtteil Harlem zum Symbol der afroamerikanischen Geschichte und Gegenwart macht. Jeder Schwarze, so schreibt Baldwin, der in Amerika geboren wurde, kennt Beale Street mit ihrem Rassismus, der Polizeiwillkür, den Vorurteilen und Versuchen, in einem von Weißen dominierten Land zu leben. Auch Jenkins Film spielt Anfang der 70er, könnte aber genauso gut eine Geschichte aus der Gegenwart erzählen. Dennoch ist BEALE STREET kein wütendes Bürgerrechtsdrama, sondern eine zärtliche Liebesgeschichte, die auch ohne die Ungerechtigkeit wirkt, die den Protagonisten aufgrund ihrer Hautfarbe widerfährt. Der Film wird in wunderbaren Bildern erzählt, dazu gehört auch eine der intimsten und schönsten Erste-Mal-Szenen der Filmgeschichte.
(nach: filmstarts.de; programmkino.de) USA 2018; Regie & Buch: Barry Jenkins, nach dem gleichnamigen Roman von James Baldwin; Kamera: James Laxton; Musik: Nicholas Britell; DarstellerInnen: Kiki Layne (Tish Rivers), Stephen James (Alonzo „Fonny” Hunt), Regina King (Sharon Rivers), Colman Domingo (Joseph Rivers), Teyonah Parris (Ernestine Rivers) u.a.; (DCP; 1:2,00; Farbe; 119min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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