JULIET, NAKEDR: Jesse Peretz Filmprofessor Duncan ist besessen vom Sänger Tucker Crowe (Ethan Hawke), der in den 1990er Jahren nur ein einziges Album veröffentlichte und kurz darauf von der Bildfläche verschwand. Auf Duncans Website werden zahlreiche Theorien über die Songs, das Verschwinden des Sängers und dessen heutiges Leben aufgestellt. Seine Freundin Annie fühlt sich von Duncans Obsession nur noch genervt. Eines Tages findet sie ein an Duncan adressiertes Demoband von Tucker Crowe in der Post, das unter dem Titel „Juliet, Naked” die Songs des Albums in unpolierten Akustikversionen enthält.
Die schlichte Erzählweise, die Peretz einer großen Inszenierung vorzieht, trägt den Film. Er kann sich auf den Wortwitz verlassen, den Nick Hornby vorgibt und der im Film wunderbar weiterentwickelt wird. Kein Satz, der einfach nur das sagt, was er ausdrücken will, immer gibt es eine witzige, schräge Formulierung, Anspielung oder komische Wendung. In der subtilen Art, wie Hornby seine Komödien gestaltet, so dass auch das Tragische in ihnen Platz hat, verfährt auch der Film. Und den Soundtrack möchte man ohnehin gleich mit nach Hause nehmen.
TV-Serien-Spezialist Jesse Peretz erzählt von einem Aufbruch, aber auch von der Verarbeitung von (falschen) Lebensentscheidungen. Dabei gelingt ihm die richtige Mischung aus absurd-amüsanten Situationen, schrägen Figuren, tragikomischen Momenten sowie einem Hauch Romantik – garniert wird das Ganze mit den gefühlvollen Alternative-Folk-Songs des Juliet-Albums. (aus: epd-film.de;filmstarts.de) USA 2018; Regie: Jesse Peretz; Buch: Evgenia Peretz, Jim Taylor & Tamara Jenkins, nach einem Roman von Nick Hornby; Kamera: Remi Adefarasin; Musik: Nathan Larson; DarstellerInnen: Rose Byrne (Annie Platt), Ethan Hawke (Tucker Crowe), Chris O’Dowd (Duncan Thomson), Megan Dodds (Carrie), Alex Clatworthy (Katie), Lily Brazier (Ros Platt), Ko Iwagami (Chatmate Ko), Lily Newmark (Carly) u.a.; (DCP; 1:2,39; Farbe; 97min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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