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WAS UNS NICHT UMBRINGT

R: Sandra Nettelbeck

Max ist zwar Psychotherapeut, von den vielen Problemen seiner Pa­tienten ist er allerdings selbst heillos überfordert. Seine beiden Töchter stecken mitten in der Pubertät, sein Ex-Frau plant ein neues Leben mit einem deutlich jüngeren Mann und sein neuer Hund ist noch schwermütiger, als die vielen Menschen, die ihm tagtäglich davon erzählen, was sie alles bedrückt. Eines Tages lernt er Sophie kennen. Sie erzählt ihm von ihrer Spielsucht und er verliebt sich. Ganz langsam. Doch dass sich ein Therapeut in seine Patientin verliebt, ist so eigentlich nicht vorgesehen. Um ihn herum versinken derweil die Leben vie­ler anderer Menschen im Chaos, die alle über kurz oder lang wieder zu Max führen. Denn nur Max weiß: Was sie nicht umbringt, macht sie stärker.
So erhält WAS UNS NICHT UMBRINGT von Anfang an einen melancholischen, wenn nicht sogar traurigen Unterton. Und dass Nettel­beck einmal mehr in ihrer grau bewölkten Heimatstadt Hamburg gedreht hat, unterstreicht diese Schwermut auch visuell. Doch zum Glück ergeht sich WAS UNS NICHT UMBRINGT nicht darin. Im Ge­gen­teil: Nettelbeck hat ein Skript geschrieben, in dem sie die gedrückte Stimmung immer wieder mit treffender Situationskomik aufbricht, wobei der Humor vor allem aus den komplexen Charakteren und ihre mitunter skurrilen Sorgen erwächst.
Aus dem gesamten Ensemble von bekannten und weniger bekannten Darstellerinnen und Darstellern holt Nettelbeck fantastische Leis­tungen heraus. Dabei sind vor allem vier zu erwähnen: Bjarne Mädel als unbeholfener Tierpfleger – von dem wir gern noch ein wenig mehr gesehen hätten – erweist sich als absoluter Szenendieb, wenn er die Tragik seiner Figur treffend hervorkehrt. Christian Berkel und Victoria Mayer erreichen als symbiotisches Geschwisterpaar zwar schon fast die Grenze zur Karikatur, fügen sich aber stimmig ins Gesamtbild ein. Und August Zirner als zentraler Charakter hält das Beziehungsgeflecht aller Figuren zwar zusammen, doch seine ebenfalls angeknackste Psy­che verleiht dem Ganzen eine Instabilität, die den Erzählsträngen zusätzliche Würze verleiht.
(aus: filmstarts.de; prorammkino.de)

Deutschland 2018; Regie & Buch: Sandra Nettelbeck; Kamera: Michael Bertl; DarstellerInnen: August Zirner (Maximilian), Christian Berkel (Mark), Deborah Kaumann (Isabelle), Barbara Auer (Loretta), Johanna ter Steege (Sophie), Mark Waschke (Ben) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 129min; deutsch-englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
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