#FEMALE PLEASURER: Barbara Miller Unter einem etwas irreführenden Titel begleitet dieser Dokumentarfilm fünf junge Frauen aus den fünf Weltreligionen bei ihrem risikoreichen Aufstand gegen die Dämonisierung der weiblichen Sexualität durch den zunehmenden religiösen Fanatismus. Dabei zeigt er auch ihre konfliktreiche Suche nach erfüllter Sexualität und verbotener Liebe in einer hypersexualisierten säkularen Welt. Diese mutigen Frauen wehren sich gegen die Verachtung des weiblichen Körpers und der weiblichen Sexualität in ihren Religionen und Kulturen und bezahlen dafür einen hohen Preis. Sie werden öffentlich diffamiert und attackiert, von ihrem ehemaligen Umfeld als Ungläubige verstoßen und von Religionsführern und fanatischen Gläubigen sogar mit dem Tod bedroht.
Die #MeToo-Debatte trat eine breite Diskussion über Sexismus und Machtmissbrauch los. Jenseits von Hollywood fällt die globale Unterdrückung von Frauen durch Religionen freilich gravierender aus. Bei der Zweiklassen-Gesellschaft von Mann und Frau sind sich die Fundamentalisten des Islam, des Judentums oder der katholischen Kirche erschreckend ähnlich. Die Geschichten der fünf Protagonistinnen klingen erschütternd und ermutigend zugleich: Denn diese Heldinnen wollen sich ihr Recht auf Selbstbestimmung nicht kampflos nehmen lassen. Eine der ganz wichtigen Dokumentationen in diesem Kinojahr, die beim Festival von Locarno 2018 bereits auf großes Zuschauerinteresse gestoßen ist.
(aus: programmkino.de; kino-zeit.de; indifilm.de) Schweiz/Deutschland 2018; Regie: Barbara Miller; Kamera: Jiro Akiba, Gabriela Betschart, Anne Misselwitz; Musik: Peter Scherer; Schnitt: Isabel Meier; Mitwirkende: Deborah Feldman, Leyla Hussein, Rokudenashiko, Doris Wagner, Vithika Yadav; (DCP; 1:1,85; Farbe; 97min; hebräisch-japanisch-deutsche ORIGINALFASSUNG – teils in Hindi – MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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