BACK TO THE FATHERLANDR: Gil Levanon & Kat Rohrer Ausgehend von der besonderen Freundschaft zwischen Gil, Enkelin von Holocaust-Überlebenden, und Kat, Enkelin eines Nazi-Offiziers, untersucht der Film Fragen des Einflusses der Vergangenheit auf die eigenen Empfindungen und Lebensentwürfe. Es ist die Geschichte junger Leute, die aus ihrem „Vaterland” aufbrechen und ihr Glück woanders probieren. Eine fast alltägliche Geschichte. Nur dass die jungen Leute aus Israel aufbrechen und ihr Glück in Österreich und Deutschland versuchen, die einst Heimat und „Vaterland” der Großeltern waren, wo aber die Katastrophe der Nazi-Herrschaft und des anschließenden Schweigens das Leben lange Zeit verunmöglicht haben. Diese Vergangenheit liegt schwer auf unser aller Schultern und man kommt nicht umhin, Fragen immer wieder und mit jeder Generation neu zu stellen. (aus: backtothefatherland.com)
Im Dialog mit der Großeltern-Generation werden existenzielle Fragen der Vergangenheitsbewältigung bearbeitet, die für jeden persönlich, aber auch für die Gesellschaft von größter Wichtigkeit sind. Wie war es emigrieren zu müssen? Wie war die Zeit in Österreich und Deutschland, die Kindheit und Jugend? Ist eine Rückkehr, auch nur ein Besuch, möglich?
In Interviews, gehalten in den Wohnungen der Großeltern und bei Besuchen des ehemals so vertrauten und doch so fremden „Vaterlands” entsteht ein intimes Gespräch mit vielen Stimmen. Der Film schafft Nähe. Aus den Fragen wird in langer, gegenseitiger Auseinandersetzung Verständnis und manchmal kann ein Mensch, egal welchen Alters und mit welcher Vergangenheit, über seinen Schatten springen und wohltuende Versöhnung erfahren. Ein anderer kann in wohltuender Ablehnung und Misstrauen verharren und doch ist Akzeptanz möglich. So tief kann wohl kein Graben sein, dass ihn die nachfolgenden Generationen nicht zu überwinden lernen, in mühseliger Arbeit, mit viel Herz und Geduld und im fortwährenden Dialog. (th) Österreich/Deutschland/Israel 2017; Regie: Gil Levanon & Kat Rohrer; Buch: Anneliese Rohrer & Susi Korda; Kamera: Thomas Marschall; Musik: Tao Zervas; Mitwirkende: Uri Ben Rehav; Guy Shahar; Katharina Maschek; Lea Ron Peled; Gidi Peled; Dan Peled; Yochanan Tenzer; Kat Rohrer; Gil Levanon u.a.; (DCP; 16:9; Farbe; 75min; deutsch-englisch-hebräische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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