DOGMANR: Matteo Garrone In einem heruntergekommenen Vorort von Neapel schlägt sich Marcello mit seinem Hundesalon Dogman durch und verdient sich nebenbei mit dem Verticken von Kokain etwas hinzu. Schließlich muss er für seine kleine Tochter Alida sorgen, auch wenn die meistens bei der Mutter lebt. Mit seinen Nachbarn versteht sich der freundliche Marcello bestens. Als der berüchtigte Schläger Simone wieder einmal kräftig ausrastet und jemanden scheinbar grundlos zusammenschlägt, wollen sich die Ladenbesitzer der Gegend zusammenschließen und einen Profikiller engagieren, der Simone aus dem Weg räumt. Marcello möchte mit der Aktion nichts zu tun haben und hilft dem Schläger stattdessen, als er tatsächlich angeschossen wird.
Es tut weh, diesem kleinen Mann mit den schiefen Zähnen dabei zuzusehen, wie er nach Liebe und Anerkennung förmlich bettelt, wie er sich wieder an genau den Menschen heranmacht, der ihm den Knastaufenthalt beschert hat und wie er am Ende nach dem Akt der Befreiung alleine bleibt. Weil er durch seine Verfehlungen zum Paria geworden ist. Zwischen beeindruckenden Panorama-Aufnahmen des früher einmal glamourösen Ortes und Einstellungen, bei denen die Kamera immer wieder lange auf dem sehr eigentümlichen Gesicht Marcello Fontes verbleibt, hat Matteo Garrone eine präzise Charakterstudie in Form eines leisen Thrillers inszeniert, die den Filmemacher zurück an die Anfänge seines Schaffens führt.
(aus: filmstart.de; kino-zeit.de)
Italien 2017; Regie: Matteo Garrone; Buch: Ugo Chiti, Massimo Gaudioso & Matteo Garrone; Kamera: Nicolai Brüel; Musik: Michele Braga; DarstellerInnen: Marcello Fonte (Marcello), Edoardo Pesce (Simoncino), Nuncia Schiano (die Mutter von Simoncino), Adamo Dionisi (Franco), Alida Baldari Calabria (Alida), Gianluca Gobbi (Besitzer des Restaurants), Aniello Arena (Polizei-Inspektor) u.a.; (DCP; 1.2,35; Farbe; 104min; italienische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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