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MENASHE

R: Joshua Z Weinstein

Rieven ist ein ausnehmend hübscher Junge mit einem wachen Gesicht unter dem dunklen Pagenkopf mit den Schläfenlocken. Er ist das einzige Kind seines noch jungen, erst kürzlich verwitweten Vaters. In der Welt um die beiden herum ist das höchst ungewöhnlich. Denn Rieven und Menashe wohnen zwar mitten in New York. Doch die räumlich so nahe Welt der Hipster ist mental himmelweit entfernt von der abgekapselten chassidischen Community von Borough Park in Brooklyn.
Menashe arbeitet in einem koscheren Lebensmittelgeschäft, vor einem Jahr hat er seine Frau verloren. Deshalb darf sein zehnjähriger Sohn Rieven derzeit nicht bei ihm leben, das verbietet die Thora: Ein Mann braucht demnach eine Frau, die sich um das Haus kümmert. Menashe distanziert sich aber immer mehr von den Bräuchen seiner Gemeinde, er trägt keinen hohen Hut oder schwarzen Mantel wie die anderen Männer, seine Schläfenlocken klemmt er sich so hinter die Ohren, dass sie kaum noch zu sehen sind.
Der tolpatschige Held Menashe kommt als orthodoxe Variante von diversen Woody-Allen-Figuren daher oder als unorthodoxe Ausgabe eines Hiob. Er entwickelt seine eigenen Lebensweisheiten, zieht aber gleichzeitig stets das Unglück an. Sein Drama wie auch seine Komik entwickelt dieser Film aus präzise beobachteten Details des chassidischen Regelwerks. MENASHE ist dabei fast ein naturalistischer Film, ein Blick durchs Schlüsselloch einer verschlossenen Gemeinde – wie ein Brennglas auf das jüdische Leben in New York.
(aus: epd-film.de; welt.de; berlinale.de)

USA 2017; Regie: Joshua Z Weinstein; Buch: Alex Lipschultz, Musa Syeed, Joshua Z Weinstein; Kamera: Yoni Brook & Joshua Z Weinstein; Musik: Aaron Martin & Dag Rosenqvist; Dar­stellerInnen: Menashe Lustig (Menashe), Ruben Niborski (Rieven), Yoel Falkowitz (Fischel), Hershy Fishman (Zalman), Meyer Schwartz (Rabbi), Ariel Vaysman (Levi), Yoel Weisshaus (Eizik) u.a.; (DCP; Farbe; 1:2,0; 82min; englisch-jiddische ORIGINALFASSUNG MIT DEUT­SCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat