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STAUB AUF UNSEREN HERZEN

R: Hanna Doose

Die 30jährige Kathi (Stephanie Stremler) wurstelt sich als erfolglose Schauspielerin und Alleinerzieherin in Berlin durchs Leben. Mit der ihr eigenen Langsamkeit und Unentschlossenheit passt sie nicht so recht in diese Zeit und schon gar nicht zu ihrer tatkräftigen, dominanten Mutter, der energischen Therapeutin Chris (Susanne Lothar). Als Kathis Vater Wolfgang, ein Musiker und Lebemann, von dem sich Chris scheiden ließ als Sohn Gabriel geboren wurde, nach 15 Jahren wieder auftaucht und sich „seiner“ Familie annähern will, wird das komplizierte Mutter-Tochter-Verhältnis zum verworrenen Familiengeflecht. „Alle Familienmitglieder in STAUB AUF UNSEREN HERZEN kämpfen um die Anerkennung und die Liebe der anderen. Dabei sind sie in alten Verhaltensmustern gefangen, aus denen sie sich erst befreien müssen, damit sie wieder zueinander finden können. Mich interessieren diese Widersprüchlichkeiten und Abgründe der Figuren, die nicht aus Boshaftigkeit, sondern aus Angst vor Zurückweisung und Liebesverlust herrühren.“ (Hanna Doose)
STAUB AUF UNSEREN HERZEN ist Hanna Dooses Spielfilmdebüt und zugleich ihr Abschlussfilm an der dffb (Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin), mit dem sie sowohl Publikum als auch Jury beim Filmfest München überzeugen konnte. „Alles, was familiäre Beziehungen so unausweichlich macht, kommt hier auf die Leinwand. Zwei schauspielerische Naturgewalten – Susanne Lothar und Stephanie Stremler – bilden das Zentrum dieses atemberaubend authentischen Zweikampfs zwischen einer erfolgreichen Therapeutin und ihrer unsicheren, zweifelnden Tochter. Der mühsame Prozess der Emanzipation, Selbstbehauptung, eine Therapeutin, die sich und anderen nicht helfen kann, Trauer, Wut, Rache, Ohnmacht – erhellend, oft komisch, sehr bewegend. [...] Ein wirklich außergewöhnlicher, mutiger Film, dem Susanne Lothar zum letzten Mal all ihre Intensität und Verletzlichkeit gegeben hat.“ (Jurybegründung First Steps Award)
Die Newcomerin Hanna Doose konnte mit ihrem Regiekonzept nicht nur renommierte Schauspielgrößen wie Susanne Lothar (ANNA KARENINA, DAS WEISSE BAND, FUNNY GAMES, DER VORLESER), die 2012 verstarb, für ihr Low-Budget-Debüt gewinnen; sie erhielt auch im deutschen Feuilleton – nicht zuletzt durch die Mitwirkung Susanne Lothars – einhelliges Lob. So vergleicht Jens Hinrichsen Hanna Dooses filmische Herangehensweise mit Regiemeistern der Improvisation: „Ähnlich wie Seidl oder auch der legendäre John Cassavetes ließ die junge Regisseurin ihre Darsteller[innen] Dialoge auf Basis eines zuvor ausgearbeiteten Treatments improvisieren. Hanna Doose hat offenbar ein gutes Händchen für Besetzungen, und ihren Darsteller[inne]n gelingen starke, authentisch wirkende Szenen.“ (www.welt.de) „STAUB AUF UNSEREN HERZEN ist Generationenkino im besten Sinne, für das der grimmige Star [Susanne Lothar] mal wieder den Nachwuchs zu Hochleistungen getriezt hat. Einer von vielen Gründen, weshalb Susanne Lothar fehlen wird.“ (Christian Buß in www.spiegel.de)
Die Schauspielerin und Sängerin Stephanie Stremler lieferte gemeinsam mit Florian Loycke – beide gehören der Berliner Band „Beton“ an – die Musik zum Film und mit dem Song „Nichts ist gefährlicher für unsere Herzen als der Staub“ die Inspiration zum Titel.
Auszeichnungen: Förderpreis Neues Deutsches Kino (Regie und Produktion), Tele5 Publikumspreis sowie First Steps Award (Bester abendfüllender Spielfilm) – Filmfest München 2012; Preis zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses 2012 (DEFA-Stiftung)

Deutschland 2012; Regie & Buch: Hanna Doose; Kamera: Markus Zucker; Schnitt: André Nier; Ton: Tom Dittrich, Jochen Jezussek; Ausstattung: Uli Friedrichs; Kostüm: Petra Neumeister; Musik: Beton; DarstellerInnen: Susanne Lothar (Chris), Stephanie Stremler (Kathi), Michael Kind (Wolfgang), Oskar Böckelmann (Gabriel), Luis August Kurecki (Lenni), Florian Loycke (Fabian) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; Dolby 5.1; 91min).