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DIE LUST DER FRAUEN

R: Gabi Schweiger

Manche sind bereits Großmütter, manche in Rente, andere stehen noch voll im Berufsleben. Alle fünf Frauen, die in Gabi Schweigers Dokumentarfilm zu Wort kommen, haben sehr unterschiedliche Biographien, doch eine Gemeinsamkeit gibt es: ihre sexuelle Lust wollen sie auch nach der Menopause aktiv leben. Die 65-jährige Christa, beispielsweise, hat sich in einen wesentlich jüngeren Mann verliebt und schwebt mit ihm im siebten Himmel. Birgit (64) hingegen möchte keine fixe Partnerschaft. Sie findet ihre Männer für „gewisse Stunden“ im Internet. Ina (62) nahm erst in ihrer zweiten. Ehe die eigenen sexuellen Wünsche ernst und ist seit 20 Jahren glücklich verheiratet. Brigitte (70) wiederum liebt Frauen. Sie braucht eine gewisse erotische Spannung, weshalb sie getrennte Wohnungen bevorzugt. Und Bernadette (63) findet, dass Sex unbedingt zum Altern in Würde dazugehört.
„Ein wichtiges Thema unserer Gesellschaft: das offene Gespräch von älteren Frauen über ihre Sexualität, ihre Lust, ihre Wünsche, ihre Forderungen und ihre Leidenschaften. Filmisch sehr gut umgesetzt: Ungezwungen, ansprechend und abwechslungsreich.“ (Valie Export)
Musik von den Rounder Girls sorgt für den nötigen Pep. Fotos und Filmsequenzen aus Kindheits- und Jugendtagen, oft selbstironisch kommentiert, illustrieren die Entwicklung der fünf lebenslustigen Protagonistinnen. Die meisten von ihnen wurden dem Zeitgeist der 50er und 60er Jahre entsprechend konservativ erzogen. Die vorgegebene Rolle als fürsorgliche Ehefrau und aufopfernde Mutter, die ihre eigenen Bedürfnisse – auch im Bett – hintanstellt, konnten sie erst mit der Zeit ablegen. „Selbstbestimmung ist der zentrale Begriff, um den sich Schweigers Dokumentation über Sexualität entspinnt. Das […] ist das Resultat eines langen emanzipatorischen Prozesses, den jede auf ihre Weise gestaltete und der sie heute ihr Leben und ihre Sexualität in vollen Zügen genießen lässt. Sie bestimmen, was, wann und wie etwas passiert, sie sagen, was sie wollen und das trotz der Skepsis in ihrer – auch familiären – Umgebung, in der älteren Menschen gerne die Rolle der Bedürfnislosen zugeschrieben wird.“ (Mirjam Bromundt in: an.schläge)

Österreich 2011; Regie & Buch: Gabi Schweiger; Dramaturgische Beratung: Sabine Derflinger; Kamera: Eva Testor; Schnitt: Niki Mossböck; Ton: Andreas Hamza, Klaus Kellermann, Sabine Maier; Musik: The Rounder Girls; Mitwirkende: Bernadette Beiwl und Enkel Philip und Christopher; Birgit Meinhard-Schiebel und Margit Tischberger; Brigitte Pfeiffer und Schwiegertochter Ulli, Sohn Manfred, Enkel Paul; Christa Wagner und Sambila Jeremie Yerbanga; Ina Biechl und Egon Biechl; u. a.; (DigiBeta; Farbe; 61min; DEUTSCHE ORIGINALFASSUNG)