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maschek.redet.über.kino ist ein zu hundert Prozent improvisierter, spontaner Abend. maschek kommen mit einigen Dutzend Filmen, die sie mehr oder weniger oder gar nicht kennen. Das Publikum sucht nach Zufallsprinzip einen Film und eine Sequenz aus und bestimmt, wann und wo die neu enstehende Szene spielen soll. Zusätzlich werden an maschek Aufgaben für die Handlung gestellt, zum Beispiel: „Der erste, der ins Bild kommt, wird einen Mord begehen”. Wenn diese Aufgabe erfüllt ist – oder auch wenn ein Versuch kläglich scheitert – wird der nächste Film eingelegt.

http://www.maschek.org/?p=2989




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Fr 01.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

OH BOY

R: Jan Ole Gerster


Kaffee, schwarz! Die junge, zur freundlichsten Bedienung bereite Frau antwortet mit einem irritierten Blick. Niko bekräftigt, dass er einfach nur normalen schwarzen Kaffee wolle. Offenbar hat sein Wunsch in diesem Coffeeshop etwas Befremdliches. Hier gibt es den Kaffee mit allerlei exotischen Flavors, mit Magermilchschaum oder Sojamilch und die mit schwäbischem Akzent sprechende Frau zeigt sich sichtlich gekränkt, dass Niko die grandiose Vielfalt ihres Angebots missachtet.
Kaffee und Zigaretten: Die magischen Essenzen für großstädtische, existenzialistische Exerzitien. Von einem solchen Exerzitium erzählt OH BOY – und zeigt Berlin als Metropole, in der sich eine Generation in der Melancholie der Bohème verlieren kann. Das erzählt viel über eine Stadt, in der viele Menschen ein Leben ausprobieren, das oft ins Leere führt. Und es ist oft schwer, diese Leere mit Romantik zu füllen.
Niko ist Ende Zwanzig, ein zurückhaltender, höflicher junger Mann, ein Träumer, ein Unentschiedener, einer, dem das Leben irgendwie zwischen den Fingern zerrinnt. Er lebt in Berlin und hat vor zwei Jahren das Jurastudium abgebrochen. Als sein Vater, der ihm nun auf die Schliche gekommen ist und sein Konto sperrt, nachfragt, was er die zwei Jahre denn gemacht habe, antwortet er: „Ich habe nachgedacht!”
OH BOY folgt Niko, wie er einen Tag und eine Nacht lang durch die Metropole driftet, verwunschene 24 Stunden, die das Prekäre seiner Existenz offenbaren. Dass er auf den morgendlichen Kaffee bei einer Freundin verzichtet, sich mit der klassischen Fluchtformel „Ich ruf dich an” davonschleicht, wird zum Menetekel einer Odyssee der Planlosigkeit, die damit endet, dass er in einem Krankenhaus immerhin einen Kaffeeautomaten mit der Taste „Schwarzer Kaffee” findet.
OH BOY schenkt Darsteller Tom Schilling eine Paraderolle, bietet eine Schwarz-Weiß-Fotografie, die jeder Szene Würde verleiht. Nikos Augenblick der Erleuchtung: „Kennst du das, wenn man das Gefühl hat, dass die Menschen um einen herum irgendwie merkwürdig sind, aber wenn du länger darüber nachdenkst, wird dir klar, dass es nicht die anderen sind, sondern dass du selbst das Problem bist.”
(Rainer Gansera, Süddeutsche Zeitung)

Deutschland 2012; Regie & Buch: Jan Ole Gerster; Kamera: Philipp Kirsamer; DarstellerInnen: Tom Schilling (Niko Fischer), Marc Hosemann (Matze), Friedericke Kemptner (Julika Hoffmann), Michael Gwisdek (Friedrich) u.a.; (DCP; 1:1,85; Schwarzweiß; 82min).


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Sa 02.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

PAULETTE

R: Jérôme Enrico / OmU


Mit Achtzig gehört frau noch lange nicht zum alten Eisen. Bestes Bei­spiel ist Witwe Paulette, die nicht gerade dem Klischee der charmanten Französin entspricht, sondern mehr dem einer Hexe auf dem Besen. Denn seit ihr Mann ge­­­storben ist und sie ihre kleine Konditorei schließen musst, zetert sie sich durchs Leben. Vor allem die vielen Asia­ten und Afrikaner in ihrer Vorstadt-Gegend stoßen ihr übel auf: Da be­­kommt ein vietnamesisches Restaurant schon mal Kakerlaken in den Abfall gesteckt, bezeichnet sie ihren eigenen Enkel ständig als „Bimbo” und beklagt sich bei der Beichte über all die Schwarzen – völlig ignorierend, dass der Pfarrer auch ein Schwarzer ist.
Als ihr die Möbel gepfändet werden, weil sie Strom, Miete und Te­­­l­­­efon nicht zahlen kann, reicht’s der rüstigen Rentnerin, sie will ihre schmale Kasse als Haschisch-Dealerin aufbessern. Der örtliche Dro­genboss findet die Oma skurril, gibt ihr eine Probezeit, die sie glän­zend meistert. Sie dealt unauffällig mit karierter Einkaufstasche und Kopftuch in Bahnunterführungen und Hausfluren, lässt die junge Konkurrenz in scharfer Lederjacke alt aussehen. Doch warum in der Kälte arbeiten, wenn es auch zu Hause geht? Und so backt die ehemalige Konditorin bald mit ihren Freundinnen Hasch-Cookies statt Schwarzwälder Kirsch – und ihre bunten Leckereien gelten rasch als Geheimtipp in der Szene, zumal es auch „Spezialanfertigungen” für besondere Gelegenheiten gibt.
Die Idee zum Film lieferte zwar eine Zeitungsnotiz über eine ältere Dame, die Drogen verkaufte, um ihrer Altersarmut zu entgehen. Den­noch ist PAULETTE kein sozialkritisches Traktat, sondern ein bunt-absurdes, unmoralisches Märchen mit Happy-End. Ganz wesentlich zu seinem Charme trägt Hauptdarstellerin Bernadette Lafont bei. Einst Muse von Claude Chabrol und Jacques Rivette ist die 84-Jährige in PAULETTE bemerkenswert agil und vor allem mit einer Spielfreude gesegnet, mit der sie ihre anfangs wenig sympathische Figur langsam zu einer liebenswerten Person wandelt – und den Film zu einer amüsanten Komödie macht. (nach: programmkino.de, kino.de)

Frankreich 2012; Regie: Jérôme Enrico; Buch: Laurie Aubanel, Jérôme Enrico, Bianca Olsen; Kamera: Bruno Privat; Schnitt: Antione Vareille; DarstellerInnen: Bernadette Lafont (Paulette), Carmen Maura (Maria), Francoise Bertin (Re­­nee), Dominique Lavanant (Lucienne) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 87min; französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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So 03.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

ANLEITUNG ZUM UNGLÜCKLICHSEIN

R: Sherry Hormann


Das Kultbuch zum Unglücklichsein hält sich seit seinem Erscheinen im Jahr 1983 auf den Bestsellerlisten und hat eine Auflage von über zwei Millionen Exemplaren erreicht.
In Sherry Hormanns ANLEITUNG ZUM UNGLÜCKLICHSEIN, nach der Vorlage von Paul Watzlawick, sucht eine nicht ganz unkomplizierte Mitt­dreißigerin ihr Glück. Dass sie sich bei dieser Aufgabe meist selbst im Wege steht, ahnt man als Zuschauer schon früh. Zu allem Überfluss erscheint ihr regelmäßig ihre tote Mutter (Iris Berben) und überhäuft sie mit gutgemeinten Ratschlägen. Doch dann zieht Hans Luboschinski, ihr Kla­vier­lehrer aus Kind­heits­tagen, ge­­genüber ein und weckt Erin­ne­rungen an alte Zeiten, ein draufgän­ge­rischer Polizist macht ihr ernsthafte Avancen, und auch der junge Foto­graf Thomas weckt ihr Interesse.
Frei nach Paul Watz­lawicks Best­sel­ler er­zählt Dreh­buchautorin und Regisseurin Sher­ry Hor­mann (WÜSTENBLUME) mit zärtlicher Fantasie und überraschendem Witz eine beschwingte Liebeskomödie voll me­­lan­cholischer Zwischentöne.
(www.anleitungzumungluecklichsein.studiocanal.de)

Deutschland 2012; Regie und Buch: Sherry Hormann, nach Paul Watzlawick gleichnamigen Buch; Kamera: Wojciech Szepel; Musik: Stéphane Moucha, Maurus Ronner; DarstellerInnen: Johanna Wokalek (Tiffany Blechschmid), Iris Berben (Tiffanys Mutter), Richy Müller (Hans Lubo­schinski), David Kross (Ben­no), Benjamin Sadler (Frank Henne), Itay Tiran (Thomas Paulson), Mi­chael Gwisdek (Paul), Katharina M. Schubert (Rita), Margarita Broich (Luise), Rü­diger Vogler (Tiffanys Vater), Dogan Akgün (Roma Benno), Luna Rösner (Jun­ge Tiffany) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 87min).


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Mo 04.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

D.U.D.A! WERNER PIRCHNER

R: Malte Ludin


„Ich versuche Musik zu schreiben, die ausdrückt, was ich im Augen­blick denke, fühle … und bin. Oder das Gegenteil. (…) Reden ist schwei­gen, besser ist geigen.” (Werner Pirchner)
Die Kreativität, der Humor und Perfektionismus des Werner Pirch­ner brach­ten ihn mit vielen illustren österreichischen Zeitgenossen zusammen, beruflich wie „privat”; Pirchner dabei nur als unterhaltsamen Tiroler Rebellen-Typ mit lokal beschränkter Relevanz zu sehen, würde der vielseitigen Persönlichkeit kaum gerecht. Der Berliner Re­gis­­seur Mal­te Ludin begibt sich auf eine Spurensuche nach dem Phä­nomen Werner Pirchner. Ein klassischer biographischer Film ist dabei nicht zu erwarten: Nationale Größen wie Josef Hader, Tobias Moretti und Felix Mitterer erzählen von ihren Erlebnissen mit Werner Pirchner und Er­win Steinhauer bezeichnete ihn schon im Vorgespräch zum Dreh als den „für seine Menschwerdung wichtigsten Tiroler”.
(nach: www.filmladen.at)
„(…) Natürlich war die Musik bei Pirchner immer mit dem Poli­ti­schen verbunden. Oft wurde sie als ‚Neue Volksmusik’ oder ‚kritische Heimatmusik’ apostrophiert. Frei nach seinem Motto ‚Wenn’d nit lachen kannsch, dann kannsch di irgendwie sofort eingrabn’ spielt aber auch Humor in Pirchners Stücken eine große Rolle. Das beweisen die vielen Hörbeispiele in D.U.D.A! (…) Zunächst als Jazz-Musi­ker international erfolgreich, wurde er als Autodidakt zum beachteten Kompo­nisten – immer im Spagat zwischen E- und U-Musik. Die unverwechselbaren Ö1-Signations stammen ebenfalls von ihm und machen ihn damit zum meistgespielten Komponisten des Senders. Und Jean-Luc Godard ließ sich – man mag es kaum glauben – von der Musik des Tirolers zum Film NOUVELLE VAGUE inspirieren.”
(aus: Kulturzeitschrift Mole Nr. 13)
Malte Ludin: „D.U.D.A! entsprang dem Wunsch, den Bekanntheits­grad des ,Zappa aus Tirol’ zu erweitern, ihm posthum meine Referenz zu erweisen und den Hut zu ziehen vor dem genialen Klangschmied.”
Johannes Maria Staud (Komponist): „(…) Pirchner liest dem ,aufrechten’, verlogen-katholischen, groben und intoleranten Tiroler (...) mit beißender Ironie gehörig die Leviten.”
„Pirchners Visitenkarte: sehr leiwand; Adresse: Thaur, Fuchsloch; Telefonnummer: Nicht vor 11.” (Norbert K. Pleifer)

Österreich 2013-14; Regie & Buch: Malte Ludin; Kamera: Victor Kössl; Schnitt: Julia Drack; Ton: Peter Rösner; Produktion: Wildruf Film (Bernhard Holz­ham­mer, Lucas Riccabona und Victor Kössl); Mitwirkende: Werner Prich­ner, Chri­stian Berger, Erwin Steinhauer, Angela Berann, Elfriede Pirchner, Nor­bert K. Plei­fer, Siggi Haider, Julia & Tobias Moretti, Christian Altenburger, André Hel­ler, Georg Breinschmid, Felix Mitterer, Josef Hader, Christian Muth­spiel, Claus-Christian Schuster u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 84min).


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Di 05.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

UND ÄKTSCHN!

R: Frederick Baker


Hans A. Pospiech, leidenschaftlicher Amateurfilmer, hält sich nur über Wasser, indem er Weltkriegs-Memorabilien aus dem Nachlass seines Vaters verscherbelt. Als die örtliche Bank einen Filmpreis ausschreibt, versucht Pospiech groß zu denken und einen Kassenschlager zu produzieren. Und während allein das Thema seines Vorhabens im Ort für Furore sorgt, entwickeln sich die Dreharbeiten zu einem Desaster.
Zwischen beißender Ironie und melancholischem Witz bietet die österreichisch-deutsche Koproduktion UND ÄKTSCHN! nicht nur ein Wiedersehen mit Gerhard Polt im Kino, sondern auch eines der schillerndsten Komödien-Ensembles der letzten Jahre. Neben deutschen Stars wie Gisela Schneeberger und Maximilian Brückner macht man hierzulande noch mit heimischen Größen Bekanntschaft: Robert Pal­frader, Robert Meyer, Michael Ostrowski, Nikolaus Paryla und viele mehr. UND ÄKTSCHN! – eine „Provinzposse” mit Kultpotenzial und unvergesslichen Erkenntnissen wie: „Ohne Peter Ustinov wüsste kein Mensch mehr, wer Rom angezündet hat.” (www.stadtkinowien)
Gerhard Polt feierte in den 1980er-Jahren mit Filmen wie KEHRAUS oder MAN SPRICHT DEUTSCH große Erfolge. Für UND ÄKTSCHN! kehrt er nach zehn Jahren Pause auf die Leinwand zurück.
Frederick Baker: „Dieser Dreh war auch deshalb besonders witzig, weil ich viel über mich selbst lachen musste. Der Film ist eine schöne Persiflage auf den Regisseur-Beruf an sich. (…) Was Polt spielt, ist Polt pur.”

Deutschland/Österreich 2014; Regie: Frederick Baker; Buch: Fre­derick Baker & Gerhard Polt; Kamera: Wolfgang Thaler; DarstellerInnen: Gerhard Polt (Hans A. Pospiech), Maximilian Brückner (Alfons Pospiech), Michael Os­trow­ski (Sparkassen-Filialleiter Faltermeier), Gisela Schnee­ber­­ger (Grete Neuriedl), Robert Meyer (Günther Fleischbauer) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 92min).


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Mi 06.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

FADING GIGOLO

R: John Turturro / OmU


Fioravante (John Turturro) lebt ein unauffälliges Leben in Brooklyn. Alles wäre gut, würde er sich nicht Sorgen um seinen alten Freund Mur­ray (Woody Allen) machen. Der ist in Geldnöten und gezwungen, seinen Buchladen zu schließen. Aber dann ergibt sich eine neue, ungewöhnliche Perspektive. Murrays Hautärztin (Sharon Stone) sucht nach einem Partner für einen flotten Dreier. Murray denkt an Fiora­vante, der erst zögert, aber dann mitmacht, weil er seinem Freund helfen will und das Geld, das er dafür bekommt, mit ihm teilt. Aus Fiovarante wird Virgil, erfolgreicher Gigolo, aber dann lernt er Avigal (Vanessa Paradis) kennen, in die er sich verliebt. (nach: kritiken.de)
„Bereits beim Lesen der Hauptbesetzung wird deutlich, dass man hier den Charme der früheren Woody-Allen-Filme erwarten darf. Doch aufgepasst: Woody Allen führt nicht selbst Regie wie sonst üblich, sondern hier bekommt der Zuschauer eine inzwischen seltene Ge­­­­legenheit, den herausragenden Filmemacher als gewöhnlichen Schauspieler zu erleben.” (Dimitri Slavin, moviemaze.de)
„Eine typisch verquere ,New York Story’ spinnt Turturro nach eigenem Drehbuch, die dem klassischen Allen’schen Wortwitz verpflichtet ist. (…) Geschmackvoll und klug bleibt diese sanfte Tragikomödie, in der es nur in der Prämisse um käuflichen Sex geht – mit Sharon Stone und Sofia Vergara als ebenso verführerischen wie eleganten Kun­din­nen. (…) Um Gesten und Blicke geht es, darum, dass Frauen sich vor allem nach Verständnis und Zärtlichkeit sehnen. Präzise sind die von allen Darstellern subtil gespielten Figuren gezeichnet, nie verkommen sie zu Karikaturen. Gemächlich ist das Tempo, perfekt der Rhythmus und schön gewählt sind die unverbrauchten Schauplätze. Warm, in gedämpftem Licht hält Marco Pontecorvo seine Bilder, Aus­stattung und Kostüme überzeugen dank Detailreichtum und Ak­ku­ratesse.” (kino.de)

USA 2013; Regie & Buch: John Turturro; Kamera: Marco Pontecorvo; Musik: Abraham Laboriel, Bill Maxwell; DarstellerInnen: John Turturro (Fioravante), Woody Allen (Murray), Vanessa Paradis (Avigal), Liev Schreiber (Dovi), Sharon Stone (Dr. Parker), Sofía Vergara (Selima) u.a.; (DCP; 1:1,85; 91min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Do 07.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

ENOUGH SAID

GENUG GESAGT

R: Nicole Holofcener / OmU


Eva ist Masseurin, geschieden, hat eine Tochter, die bald ins Stu­den­tenheim ziehen wird, und findet keinen Mann auf der Party attraktiv. Albert nimmt das lächelnd zur Kenntnis. Auf der gleichen Party macht Eva Bekanntschaft mit Marianne, einer erfolgreichen Schriftstellerin, die sie sofort als Masseurin engagiert. Obwohl Alberts physische Er­schei­nung nicht der ihres Traummannes entspricht, ist Eva doch schnell von seinem warmherzigen und witzigen Charakter angezogen („I’m tired of being funny.” – „Me too.”) und so entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die auf wunderschön realistische und sympathische Weise erzählt wird.
Marianne, die sie als neue Freundin und Ansprechpartnerin sieht, weiht Eva immer mehr in die negativen Eigenschaften ihres Exmannes ein. Was sie sich da anhören muss, kommt Eva in zunehmendem Maß bekannt vor, ihr verliebter Blick auf ihren neuen Liebhaber beginnt sich zu trüben. Nicht mehr sicher, ob sie sich von diesem Teddybären angezogen oder abgestoßen fühlen soll, schlittert Eva in eine peinliche Lage. Ist die Loyalität zu ihrer neuen Freundin oder die Ehrlichkeit gegenüber dem potentiellen Partner wichtiger? In jedem Fall steht Evas emotionale Unversehrtheit auf dem Spiel, also vielleicht sollte sie doch lieber niemanden zu nahe kommen lassen?
ENOUGH SAID ist eine Romantic Comedy auf hohem Niveau in In­­szenierung und Schauspiel. Sie erinnert einerseits an Filme wie THE CHILDREN ARE ALRIGHT, andererseits wirkt sie, obwohl nach klassischen Mustern gestrickt, in manchen Facetten gar nicht kalifornischen Stils. (sk)

USA 2013; Regie & Buch: Nicole Holofcener; Kamera: Xavier Pérez Grobet; Dar­­­­stellerInnen: Julia Louis-Dreyfus (Eva), Cathe­rine Keener (Marianne), James Gandolfini (Albert), Toni Collette (Sarah) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 93min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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in Kooperation mit Innsbruck Nature Film Festival

Fr 08.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

IL ÉTAIT UNE FORÊT

DAS GEHEIMNIS DER BÄUME

R: Luc Jacquet / DF


Nach den Kinoerfolgen DIE REISE DER PINGUINE und DER FUCHS UND DAS MÄDCHEN präsentiert Luc Jacquet ein weiteres Wunder der Natur und zeigt nie zuvor gesehene Bilder aus der faszinierenden Welt des Regenwaldes. Er dringt ein bis in das Herz des tropischen Dschungels und offenbart die einzigartige Verbindung zwischen Pflanzen und Tieren. Vor den Augen der Zuschauer lässt er über sieben Jahrhunderte hinweg einen Regenwald erwachsen, ein Prozess, bei dem vom ausufernden Giganten bis hin zur kleinsten Kreatur jedes Lebewesen eine bedeutende Rolle spielt.
Basierend auf der Idee des botanischen Pioniers Francis Hallé drehte Luc Jacquet in den Wäldern von Peru, Gabon und Frankreich einen faszinierenden Dokumentarfilm über den bisher nur wenig beachteten Lebensraum Wald und deckte evolutionäre Zusammenhänge auf, die den Zuschauer staunend und ehrfürchtig zurücklassen. (aus: thimfilm.at)

Frankreich 2013; Regie & Buch: Luc Jacquet; Kamera: Antoine Marteau; (DCP; 1:2,35; Farbe; 78min; deutsche FASSUNG).


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Sa 09.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

MONSIEUR CLAUDE UND SEINE TÖCHTER

QU’EST CE QU’ON A FAIT AU BON DIEU?!

R: Philippe de Chauveron / OmU


Im Leben von Claude und Marie Verneuil ist alles wie im Bilderbuch: Sie sind wohlhabend und konservativ-katholisch, leben in der französischen Provinz, haben vier schöne Töchter groß gezogen und freuen sich jetzt darauf sich zur Ruhe zu setzen. Wäre da nicht das eigenwillige Liebesleben ihrer Töchter. Denn diese wollen nicht, wie eigentlich geplant, französische Katholiken heiraten, sondern entscheiden sich der Reihe nach für einen Chinesen, einen Muslim und einen Juden. Zwar lassen Claude und Marie ihre Töchter gewähren, setzen ihre Hoffnungen aber doch auf die jüngste Tochter. Als diese ankündigt, dass ihr Zukünftiger tatsächlich ein katholischer Franzose ist, sind sie insgeheim erleichtert. Doch die Überraschung lässt nicht auf sich warten. (nach: filmstarts.de, moviepilot.de)
„Der ,Clash of Cultures’ – ein Zusammenprall von Kulturen – ist nicht ohne Grund immer häufiger ein Thema im Kino. Doch selten war er so lustvoll und provokant, so boshaft und doch gleichzeitig so liebenswürdig wie hier. Die Geschichte funktioniert perfekt, der Hu­­mor – so fies und bissig er gelegentlich sein mag – bleibt doch immer liebenswert, weil vieles übers Wiedererkennen läuft und über das Eingeständnis der eigenen Schwächen. Unsere Welt wandelt sich, vieles ist anders als vor 10 oder 20 oder 50 Jahren – jetzt müssen sich nur noch die Menschen ändern. Der schönste Weg dorthin könnte über ein weltumspannendes Gelächter führen.” (programmkino.de)
„Mit radikalem Witz und schonungslosen Provokationen ist MONSIEUR CLAUDE UND SEINE TÖCHTER heiteres und buntes Ko­­mödienkino aus Frankreich. Der grandiose Christian Clavier als Mon­sieur Claude beweist erneut riesiges Komödientalent auf seiner Odys­see durch vier Hochzeiten zwischen Kulturschock und Völker­freund­schaft.” (mm-filmpresse.de)

Frankreich 2014; Regie & Buch: Philippe de Chauveron; Kamera: Vincent Mathias; DarstellerInnen: Christian Clavier (Claude Verneuil), Chantal Lauby (Marie Verneuil), Ary Abittan (David Benichou), Julia Piaton (Odile Verneuil), Medi Sadoun (Rachid Benassem) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 97min; französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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So 10.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER

R: Fritz Lang


Fritz Langs erster Tonfilm beruht zum Teil auf damals aktuellen Begebenheiten – einer Serie von Massen- und Kindermorden –, benutzt das Thema jedoch weniger zur Spannungsmache, als zu einer bitter ironischen Darstellung sozialer Verhältnisse. Die Massenhysterie nimmt hier schon breiten Raum ein, und die effiziente Organisation der Unterwelt sowie ihr Erfolg bei der Aufspürung des Mörders verdeutlicht die Inkompetenz der Polizei. Der grimmige Humor dieses Kontrastes macht „M” zu einem überraschenderweise komischen Film, dessen Implikationen jedoch sehr wohl verstanden wurden – auch von den Nazis, die gegen den ursprünglich vorgesehenen Titel „Mörder unter uns” protestierten.

Deutschland 1931; Regie: Fritz Lang; Buch: Thea von Harbou, F. Lang; Kamera: Fritz A. Wagner; Musik: Adolf Jansen; DarstellerInnen: Peter Lorre, Ellen Widman, Inge Landgut, Otto Wernicke, Gustaf Gründgens, Theo Lingen u.a.; (DCP; 1:1,37; Schwarzweiß; 98min).


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Mo 11.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

BLUE JASMINE

R: Woody Allen / OmU


Als Frau eines erfolgreichen Geschäftsmannes genießt Jasmine in New York das perfekte Leben: Sie hat Geld genug, braucht sich um nichts zu kümmern und in der High Society der Stadt fühlt sie sich zuhause. Doch dann wird ihr Mann Hal wegen Betrugs und krimineller Ma­chen­schaften überführt und eingesperrt – und Jasmine steht vor dem Nichts. Völlig geschockt flieht sie zu ihrer Schwester Ginger nach San Francisco. Für Jasmine bedeutet das Leben an der Westküste im All­ge­meinen und die entspannte Art ihrer Schwester im Speziellen einen Kulturschock. Die Society-Diva versucht zwar mit allen Mitteln die Fassade aufrecht zu halten, doch innerlich ist Jasmine zerbrochen. Anstatt sich der Wahrheit zu stellen und ihr Leben neu zu sortieren, versucht Jasmine, einen neuen, standesgemäß angemessenen Mann zu finden, dessen Vorzeigeehefrau sie sein kann. Doch niemand kann Gefühle ewig unterdrücken. (nach: filmstarts.de, kino-zeit.de)
Cate Blanchett brilliert im neuen Woody-Allen-Film. Obwohl die Momente, in denen sie Jasmine durch die Welt der Normalverdiener stolpern lässt, urkomisch sind, zeigen sie eindringlich die Tragik und Verlorenheit der gestrandeten Diva. „Schon die Auf­­­taktsequenz, in der die Luxus-Neurotikerin im Flugzeug einen Dauer­­monolog ohne Punkt und Komma hält, ist von schier hoffnungsloser Selbst­be­zo­genheit: Jasmine ist alles andere als liebenswert und es ist es gar nicht so einfach, sie zu mögen, dennoch bleibt sie dank Blanchett immer menschlich und echt.” (filmstarts.de)
„Eng angelehnt an Tennessee Williams’ Bühnen-Klassiker ‚End­sta­tion Sehnsucht’, in dem die stolze Aristo­kra­tin Blanche DuBois nach dem Verlust des Familienvermögens zu ihrer Schwester ziehen und sich mit deren raubeinigem Arbeiter-Ehemann herumschlagen muss, präsentiert Woody Allen mit BLUE JASMINE zugleich das tragikomische Porträt einer verarmten Multimillionärin und in den Rückblenden eine scharf beobachtete Satire auf den Fall des betrügerischen Finanzjongleurs Bernie Madoff.” (filmstarts.de)

USA 2013; Regie & Buch: Woody Allen; Kamera: Javier Aguirresarobe; Dar­stellerInnen: Cate Blanchett (Jasmine), Alec Baldwin (Hal), Sally Hawkins (Ginger), Andrew Dice Clay (Augie), Bobby Canavale (Chili), Peter Sarsgaard (Dwight) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 98min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Di 12.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

BELLE

DIDO ELIZABETH BELLE

R: Amma Asante / OmU


England, 18. Jahrhundert. Dido Elizabeth Belle ist die uneheliche Tochter eines britischen Admirals und einer schwarzen Sklavin. Auf Wunsch des Vaters wächst sie im Haushalt ihres Großonkels, des Richters Lord Mansfield, als Schwester der gleichaltrigen Elizabeth auf. Als die Mädchen ein heiratsfähiges Alter erreichen, wird Dido endgültig klar, dass ihr aufgrund der dunklen Hautfarbe eine Sonderstellung zukommt. Während Lord Mansfield einen Fall verhandelt, der die Institution der Sklaverei grundlegend in Frage stellt, beginnt auch Dido an den Strukturen der Gesellschaft zu zweifeln. Gefangen zwischen dem Wunsch nach Sicherheit und dem Drang nach Freiheit und wahrer Liebe muss sie eine Entscheidung treffen.
Amma Asante nutzt die Konventionen des Kostümfilms und formt sie nach ihren Vorstellungen um. So wird aus einer ergreifenden Liebesgeschichte eine doppelt emanzipatorische Erzählung: Dido lernt nicht nur, ihre Herkunft zu akzeptieren und stolz zu repräsentieren, sondern auch, die zeitgenössische Rolle der Frau zu begreifen und zu hinterfragen. Die Qualität des Films liegt darin, dass die Regisseurin es versteht, Themen wie Rassismus, Kolonialismus und männliche Vor­herrschaft mit leichter Hand, ohne erhobenen Zeigefinger zu untersuchen und zudem zeitbezogene politische Themen – Mansfield muss als oberster Richter grundsätzlich entscheiden, ob Sklaven im Versicherungsfall als Ware oder als Menschen zu behandeln sind – anspricht. (nach: www.kino.de; programmkino.de)

Großbritannien 2013; Regie: Amma Asante; Buch: Misan Sagay; Kamera: Ben Smithard; DarstellerInnen: Gugu Mbatha-Raw (Belle), Tom Wilkinson (Lord Mansfield), Sarah Gadon (Elizabeth), Emily Watson (Lady Mansfield), Miranda Richardson (Lady Ashford) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 104min; englische ORIGINALFAS­SUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Mi 13.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

THE GRAND BUDAPEST HOTEL

R: Wes Anderson / OmU


Gebäude können verschlungene Geschichten erzählen. Und obwohl der Ort der Handlung erfunden ist, finden sich in THE GRAND BUDA­PEST HOTEL viele Hinweise auf die europäische Vergangen­heit, versunken in ein fiktives „Nebelsbad”. US-Regisseur Wes Ander­son, ein er­klärter Fan des Alten Kontinents, findet hier jenes nostalgische Grundgefühl wieder, das schon Filme wie THE ROYAL TENEN­BAUMS durch­drungen hat. Sein neuer Film ist Stefan Zweig gewidmet, dessen Welt von gestern er in einem Kurhotel im Gebirge aufspürt, das freilich schon bessere Zeiten gesehen hat.
Dieses durchgewirbelte Zwischenkriegs-Ungarn namens Zubrowka ist wie für die Schneekugel erfunden. In der kleinsten Dienst­boten­kam­mer des titelgebenden Hotels steigt regelmäßig der mysteriöse ur­­alte Zero Moustafa (F. Murray Abraham) ab, der sich alsbald als der Hotelbesitzer zu erkennen gibt. Und eines Abends erzählt er im theaterhaften Rahmen des gewaltigen Speisesaals einem jungen Schrift­steller (Jude Law) seine Geschichte.
Frenetisches Auffahren immer neuer Wendungen und Szenarien neben Trauer in maximaler Schönheit. Anderson beschwört auch in THE GRAND BUDAPEST HOTEL die Unschuld der Träumer und das Unglück der Zielstrebigen. Die Euphorie der unbekümmerten Glücks­sucher und die Gemeinheit der Welt, die sie zur Strecke bringt.
(nach: www.derstandard.at; www.spiegel.de; www.tagesspiegel.de)
„Es ist ein eigenwilliger Barock, der entsteht, eine erfundene, figurative Realität. Wie ein Kinderbuch zum Aufklappen, Seite für Seite, Einstellung für Einstellung. Auch die Figuren wirken nie, als träten sie zufällig ins Bild, sie sind platziert wie Puppen. Die Kamera dagegen scheint ganz eigenständig zu agieren: Sie führt willkürliche Zooms und Swipes aus sowie die berüchtigten ‚Dollhouse Shots’.”

USA/Deutschland 2013; Regie & Buch: Wes Anderson; Kamera: Robert Yeom; Mu­­sik: Alexandra Desplat; DarstellerInnen: Tilda Swinton (Madame D.), Jude Law (Joung Writer), Bill Murray (M. Ivan), Willem Dafoe (Jopling), Owen Wilson (M. Chuck), Ralph Fiennes (M. Gustave), Edward Norton (Henckels), Léa Seydoux (Clotilde), Jeff Goldblum (Kovacs), Harvey Keitel (Ludwig), Saoir­­se Ronan (Agatha) u.a.; (DCP; Farbe; 1:2,5; 99min; englisch-französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Do 14.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

PHILOMENA

R: Stephen Frears / OmU


Nach einem politischen Debakel braucht der Journalist Martin Six­smith unbedingt eine neue berufliche Option. Auf der Suche nach einer Story für ein Buch stößt er auf die Geschichte der 70-jährigen Philomena. Die Irin sucht seit 50 Jahren nach ihrem Sohn Anthony, der ihr als Kleinkind weggenommen wurde. Philomena war in den 1950er Jahren als schwangere Minderjährige in ein katholisches Heim gebracht worden. Dort wurden schwangere Mädchen versteckt, bis sie ohne Hebamme oder Arzt ihre Kinder zur Welt brachten. Falls sie nicht bei der Geburt starben, wurden sie später von den Nonnen zur Arbeit ge­­zwungen, ihre Kinder durften sie kaum sehen. Falls diese überhaupt noch in den Heimen waren, denn wie Sixsmith, der Philomena anfänglich widerwillig bei ihrer Suche in das Heim begleitet, schnell herausfindet, wurden die Kleinen für tausend Pfund Sterling an kinderlose Paare verkauft. (nach: critics.de, filmstarts.de)
„Stephen Frears’ PHILOMENA ist ein Film, in dem Ernstes und Hei­teres auf elegante Weise zusammenkommt. Mit viel Herz und einer überraschend großen Portion Humor erzählt er eine im Kern hochdramatische Geschichte über Schuld und Vergebung, die er mit Hilfe seiner großartigen Darsteller Judi Dench und Steve Coogan zu einem überaus sehenswerten Drama verdichtet.” (filmstarts.de)
- Oscar®-Nominierungen für: Bester Film, Beste weibliche Haupt­rolle, Beste Filmmusik u.a.

Großbritannien 2013; Regie: Stephen Frears; Buch: Steve Coogan & Jeff Po­­pe, nach dem Buch von Martin Sixsmith „Lost Child Of Philomena Lee”; Ka­­mera: Robbie Ryan; Musik: Alexandre Desplat; DarstellerInnen: Judi Dench (Philomena), Steve Coogan (Martin Sixsmith), Michelle Fairley (Sally Mitchell), Sophie Kennedy Clark (die junge Philomena) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 98min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Fr 15.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

DER STILLE BERG

THE SILENT MOUNTAIN

R: Ernst Gossner / DF


Der Tiroler Anderl Gruber trifft auf seine erste Liebe, die Italienerin Francesca Calzolari. Am Tag, als zwischen ihren Heimatländern der Krieg ausbricht. Der Erste Weltkrieg trennt das junge Paar. Anderl muss an die mörderische Dolomitenfront, während sich Francesca umgeben von Feinden wiederfindet. Der Krieg überrollt Tirol und verwandelt die Berge in einen der bizarrsten Kriegsschauplätze der Geschichte. Hoch oben in den Felsen kämpft Anderl um sein Leben und um die Rettung seiner Liebe.

Österreich/Italien/USA 2014; Regie: Ernst Gossner; Buch: Clemens Aufderklamm; Kamera: Daniela Knapp; Musik: Gregor Narholz; DarstellerInnen: William Moseley (Andreas Gruber), Eugenia Costantini (Francesca Calzolari), Claudia Cardinale (Nuria Calzolari), Werner Daehn (Sven Kornatz), Corrado Invernizzi (Nicola Quinziato) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 98min; DEUTSCH synchronisierte FASSUNG).


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Sa 16.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

CERRO TORRE: A SNOWBALL’S CHANCE IN HELL

R: Thomas Dirnhofer / OmU


Bereits als 19-Jähriger gilt der mehrfache Europa- und Jugendweltmeister David Lama als Wunderkind der Kletterszene. Kletterhallen sind sein Revier, Erfahrung in den Bergen hat er jedoch wenig. Trotzdem setzt er sich in den Kopf, den sagenumwobenen Cerro Torre, einen der schönsten und schwierigsten Berge der Welt, als erster Mensch frei zu klettern.
Noch nie ist es einem Kletterer gelungen, diese „Nadel aus Granit“ in der Traumlandschaft Patagoniens im Freikletterstil zu bewältigen – es gilt als völlig unmöglich. Genau darin liegt der Reiz für die jungen Kletterer David Lama und dessen Seilpartner. Doch der Traum platzt und ihr erster Versuch endet im Desaster. David ist dem Berg und den Tücken des Wetters nicht gewachsen. Schlimmer noch: es geht ein Aufschrei durch die weltweite Alpinszene, als neue Sicherungen für die Dreharbeiten in der Wand
installiert werden. (http://www.cerrotorre-movie.com)

Österreich/Großbritannien/USA/Argentinien 2013; Regie: Thomas Dirnhofer; Kamera: Thomas Dirnhofer, Lincoln Else, Christian Mitterbauer, Franz Hinterbrandner, Günther Göberl; Schnitt: Thomas Kohler; Musik: Michael Kadelbach; Mitwirkende: David Lama, Peter Ortner, Toni Ponholzer, Jim Bridwell, Markus Pucher, Martin Boysen u.a.; (DCP; Farbe; 100min; mehrsprachige ORIGINAL­FAS­SUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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So 17.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

THE ANGELS’ SHARE

ANGELS’ SHARE - EIN SCHLUCK FÜR DIE ENGEL

R: Ken Loach / OmU


Robbie wird zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt und trifft dabei nicht nur auf drei Gleichgesinnte, sondern auch auf eine neue Leidenschaft: den teuersten und besten Malt Whisky der Welt. Um sich und seiner jungen Familie eine Zukunft zu ermöglichen, lässt er sich auf einen sagenhaften Coup ein: Irgendwo in den schottischen Highlands soll nämlich noch ein Fässchen des teuersten Whiskys der Welt existieren. Und ein paar Flaschen von diesem „Wasser des Lebens” könnten ihm und seinen Freunden tatsächlich eine sorgenfreie Zukunft bescheren. Oder aber auch 20 Jahre hinter Gittern.
Ken Loach: „Der Film wirkt heiter, weil die Verantwortlichen für Krise und Arbeitslosigkeit hier gar nicht vorkommen. Die Schurken fehlen auf der Leinwand, schließlich kann man nicht jede Geschichte so hindrehen, dass stets die Bösen vorkommen. Banken und Konzerne lassen sich auch zwischen den Zeilen unterbringen.”
„Himmlisch: Ken Loach macht ein Fass auf! In ANGELS’ SHARE macht er ein Quartett jugendlicher Krimineller glücklich. Wenn die Welt im Großen schon nicht zu retten ist, dann wenigstens für ein paar arme Schlucker im Kino.” (Der Tagesspiegel)
„Whisky-Trinker wissen natürlich sofort, was mit dem Titel gemeint ist: Als Angels’ Share, also ‚Engelsanteil’, wird der Anteil des Whiskys be­­zeichnet, der im Lauf seiner Lagerung im Fass von selbst verdunstet. Ein Sprichwort besagt daher, Schotten kämen problemlos in den Him­mel, weil sie ihr Eintrittsgeld ja schon entrichtet hätten. ANGELS’ SHARE ist auch der Titel des bislang unbeschwertesten Films des britischen Arbeiterklassen-Chronisten Ken Loach (IT’S A FREE WORLD), der seine Hauptdarsteller am liebsten auf der Straße findet.” (cinema.de)
„Gäbe es Loach nicht, klaffte im europäischen Film eine Lücke: Der klassenbewusste, sozialkritische, mit Humor gesättigte Arbeiterfilm wäre nicht da.” (faz.de)
- Cannes 2012: Preis der Jury

Großbritannien/Frankreich/Belgien/Italien 2012; Regie: Ken Loach; Buch: Paul Laverty; Kamera: Robbie Ryan; Musik: George Fenton; DarstellerInnen: Paul Brannigan (Robbie), John Henshaw (Harry), Gary Maitland (Albert), Jas­min Riggins (Mo), William Ruane (Rhino), Roger Allam (Thaddeus), Sio­bhan Reilly (Leonie), Chooye Bay (Tai Pan), James Casey (Dougie), Ro­de­rick Cowie (Anthony) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 101min; englische ORIGINAL­FAS­SUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Mo 18.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

THE LUNCHBOX

LUNCHBOX

R: Ritesh Batra / OmU


Durch eine statistisch höchst unwahrscheinliche Verwechslung der Lunchboxen spielen die berühmten Dabbawallas von Mumbai – Lieferanten, die tag­täglich Tausende von Ehemännern mit den Köst­lich­keiten ihrer Frauen beliefern – Schick­sal: Ila versucht, mit ihren Koch­künsten ihren Mann zurückzugewinnen. Doch die ganz besondere Lunchbox, die sie ihm für die Mittags­pause vorbereitet, gerät über die Dabbawallas irrtümlich zu Saajan, einem Büroan­ge­stellten, der kurz vor dem Ende seines Berufslebens steht und wie Ila eine einsame Großstadtseele ist.
LUNCHBOX erzählt die Liebesgeschichte von Ila und Saajan vor der Kulisse der Millionenmetropole Mumbai. Um die Atmosphäre der Stadt einzufangen, sind die Szenen großteils beiläufig gehalten oder spielen sich in Zügen und im Straßenverkehr ab. Saajan steht jeden Tag zwischen fremde Menschen gequetscht in der Bahn und mokiert sich einmal darüber, dass ihn auch nach dem Tod nur ein Stehgrab erwarte. Wenn die Kamera den Lieferservice der Dabbawallas begleitet, bekommt man auch ein Gefühl für die großen Distanzen, die die Bewohner alltäglich zu bewältigen haben. Dass sich Ila und Saajan einander nicht nur durch die Verführungskraft des Essens, sondern auch durch diejenige ihrer geschriebenen Worte näher kommen, ruft die klassische Form des Briefromans in Erinnerung. Eine geschickte Dra­ma­turgie mit einem Gespür für Augenblicke schraubt die Spannung der Geschichte in die Höhe.
(nach: www.filmladen.at www.kino-zeit.de)

Indien/Frankreich/Deutschland/USA 2013; Regie & Buch: Ritesh Batra; Ka­­mera: Michael Simmonds; Musik: Max Richter; DarstellerInnen: Irrfan Khan (Saajan), Nimrat Kaur (Ila), Nawazuddin Siddiqui (Shaikh), Denzil Smith (Mr. Shroff), Bharati Achrekar (Mrs. Deshpande), Nakul Vaid (Rajeev) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 104min; ORIGINALFASSUNG – teils in Hindi, teils in Englisch – MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Di 19.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

INSIDE LLEWYN DAVIS

R: Ethan & Joel Coen / OmU


New York, 1961: Llewyn Davis versucht sich als Folksänger in den Clubs von Greenwich Village durchzuschlagen. Er lebt von der Hand in den Mund, hat keine Wohnung und wechselt als Übernachtungsgast von einer Couch zur nächsten. Sein Debütalbum liegt wie Blei in den Regalen und privat läuft es auch nicht besser. Seine Bekannte Jean ist schwanger, Llewyn könnte der Vater sein. Doch sie ist mit Jim verheiratet. Jean und Jim treten als Duo auf, von dessen weichgespültem Folk-Ver­­­­ständnis Llewyn schwer genervt ist.
INSIDE LLEWYN DAVIS, der neue Coup der Coen-Brüder, basiert lose auf den Memoiren des Folksängers Dave van Ronk. Mit der Film­figur des Llewyn Davis wird aber nicht van Ronk porträtiert, die Auto­biografie liefert mit ihrer Schilderung der New Yorker Folkszene im Jahre 1961 lediglich das Rohmaterial für den Film.
(nach: filmstarts.de)
„Die Geschichte vom liebenswerten Unglücksraben Llewyn ist ein nachhaltiges Drama über einen Kreativen, der seine Seele nicht zu Markte tragen will. Trotz Tiefgang macht diese Story unglaublich viel Spaß. Das sichtlich spürbare Vergnügen der Coens an ihren Figuren überträgt sich mit gewohnter Leichtigkeit auf die Zuschauer. Auf die üblichen dramaturgischen Bögen können diese beiden getrost verzichten. Das Kunststück gelingt, weil die Inszenierung atmosphärisch dicht daherkommt und die lakonische Situationskomik mit lässigen Dialogen präsentiert wird, auf die ein Woody Allen neidisch sein könnte. Oscar Isaac erweist sich als famos charismatischer Haupt­dar­steller. Als Sahnehäubchen sorgt der perfekte Soundtrack von Ur­ges­tein T-Bone Burnett für beste Stimmung (…) Arthouse-Kino vom Feins­ten!” (Dieter Oßwald)

USA 2013; Regie & Buch: Ethan & Joel Coen; Kamera: Bruno Delbonnel; Mu­­sik: T-Bone Burnett; DarstellerInnen: Oscar Isaac (Llewyn Davis), Carey Mulligan (Jean Berkey), Justin Timberlake (Jim Berkey), John Goodman (Ro­­land Turner), Garrett Hedlund (Johnny Five), Robin Bartlett (Lillian Gorfein)u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 105min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUT­SCHEN UNTERTITELN).


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Mi 20.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

ALL IS LOST

R: J.C. Chandor


Einmal, als schon vieles verloren ist, aber womöglich noch nicht alles, da fährt es aus dem Mann heraus: ein langgezogenes „Fuuuuuck“.
Eines der wenigen Worte, die er spricht, einer der wenigen Gefühlsausbrüche, die er zeigt. Aber mit wem sollte er auch reden? Seit Tagen treibt er allein auf dem Indischen Ozean, erst hat ein Container den Rumpf seines Segelbootes aufgerissen und das eindringende Salzwasser sein Funkgerät zerstört, dann kam der große Sturm und hat sein Schiff verschlungen. Nun treibt er in einem Rettungsboot auf dem Meer, und gerade ist das bisschen verbliebene Trinkwasser umgekippt, ungenießbar geworden.
Fuck.
Das ganze Universum in dieser Nussschale von einem Film: existentielle Einsamkeit, der Mensch, die Elemente, vielleicht droht gar der Tod. (nach: spiegel.de)

USA 2013; Regie & Buch: J.C. Chandor; Kamera: Frank G. DeMarco & Peter Zuccarini (Unterwasser-Aufnahmen); Mu­­sik: Alex Ebert; Darsteller: Robert Redford; (DCP; 1:1,85; Farbe; 106min; englische ORIGINALFASSUNG).


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Do 21.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

TRACKS

SPUREN

R: John Curran / OmU


Alice Springs: Enttäuscht und verwirrt von ihrem Leben in der Groß­stadt, kommt Robyn Davidson 1975 in das gottverlassene Nest in der geo­grafischen Mitte Australiens. Sie hat einen Plan, aber keine Ah­nung, wie sie ihn umsetzen soll. Die schmächtige junge Frau will allein durch die Wüste wandern, von Alice Springs bis zum Indischen Ozean, 2700 Kilometer weit. Dafür muss sie sich widerwillig Un­ter­stüt­­zung suchen. Vor allem braucht sie Kamele, die ihre Aus­rüstung trans­portieren. Zunächst arbeitet Robyn beim österreichischen Aus­wan­derer und Kamelzüchter Posel, doch der hält sich nicht an die Ab­ma­chungen. Bei seinem Kollegen Mahomet bekommt sie schließlich die Tiere.
John Curran verfilmte die wahre Geschichte einer jungen Frau, die damals schnurstracks in die Weltöffentlichkeit marschiert war. Und so geht es hier nicht um die Eroberung eines kaum bekannten Landes, son­dern um eine existenzielle Erfahrung und Reise ins Innere. Robyn Davidson war angetrieben von Zivilisa­tions­müdig­keit und ausgerechnet sie wurde mit ihrer Flucht vor der Welt von eben dieser eingeholt. Schon während ihrer Reise wurde sie von Fotografen- und Kamera-Teams begleitet, so dass der Wüstentrip stellenweise einem Ver­steck­spiel glich. Nachwuchsstar Mia Wasikowska scheint für diese Rolle wie geschaffen und wird unterstützt von einer Regie, die der unerhör­ten Reise ihre Offenheit lässt und sie nicht als emblematische und allgemein gültige Story, sondern tatsächlich als ganz konkrete Einzel­geschichte inszeniert. (nach: programmkino.de)

Australien/Großbritannien 2013; Regie: John Curran; Buch: Marion Nelson, nach dem gleichnamigen Buch von Robyn Davidson; Kamera: Mandy Walker; Schnitt: Alexandre de Franceschi; DarstellerInnen: Mia Wasikowska (Robyn Davidson), Adam Driver (Rick Smolan), Rainer Bock (Kurt Posel), Emma Booth (Marg), Jes­sica Tovey (Jenny) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 112min; englische ORIGINAL­FASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Fr 22.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

KLASSENFEIND

RAZREDNI SOVRAŽNIK

R: Rok Biček / OmU


Der Debutfilm des Slowenen Rok Biček erzählt von der angespannten Beziehung zwischen dem Deutschlehrer Robert Zupan und seiner Schulklasse. Als sich die Schülerin Sabina das Leben nimmt, wird der Lehrer beschuldigt, für ihren Tod verantwortlich zu sein. Zupan ist einer, der sich überholter Erziehungsmethoden bedient und mittels Disziplinierung Lernerfolg erreichen will. Das kommt bei den jungen Burschen und Mädchen nicht gut an und als Zupan seinen Stil auch nach dem Freitod von Sabina nicht ändert, beginnt eine Revolte, die bald eskaliert. Der Film basiert auf einer wahren Geschichte aus Bičeks Schulzeit und kritisiert das Bildungssystem.
„Es kommt einem die eigene Schulzeit in den Sinn, in der noch alles sehr starr war, als man in Filme lief, welche die Strukturen altmodischer Erziehung und Bildung kritisierten – wie zum Beispiel im britischen Kultfilm IF von 1968 mit dem jungen Malcolm McDowell als rebellierendem Schüler. Und Bičeks Film mit dem doppeldeutigen Titel könnte auch zu einem Kultfilm werden. Lehrer Zupan steht für das Sys­tem, das man ja nicht gutheißen muss und das patscherte Lehr­kräf­te produziert. Biček geht es dabei nicht um moralische Fragen nach Schuld und Unschuld, zu beiden trägt jeder ein bisschen etwas bei, die Lehrer, die Eltern und die Schüler natürlich auch und Biček sieht’s mit Humor, was den Film sympatisch macht. Der Deutschlehrer ist stilisiert und er ist nicht zufällig Germanist, denen Slowenen heute noch skeptisch begegnen. Man lernt Englisch in Slowenien. Haupt­darsteller Igor Samobor macht seine Sache gut, wie all die jungen Dar­stellerInnen. Biček weiß, was er da erzählt und lässt Zupan Tho­mas Mann zitieren: ‚Der Tod eines Manns ist eher die An­­gelegenheit seiner Hinterbliebenen als seine eigene.’ Eine nicht ganz alltägliche Geschichte in einer Alltagssituation birgt Dramatik und Biček kann mit seinem Drehbuchautor Spannung erzeugen, die Ka­­meramann Fabio Stoll cineastisch hervorragend umsetzt.”
(Helmut Groschup, Dolomiten)
„Der Schulaufstand beschreibt die Identitätskrise des Lehrer-Da­­seins in unseren Gesellschaften ebenso präzise wie die Hybris einer Schülergeneration, die vor nichts mehr Respekt hat. Die Geschichte von THE DEAD POETS SOCIETY von Peter Weir erreicht uns hier in ihrer vollkommenen Umkehrung. Wo landen wir, wenn keinerlei Au­to­­ritäten mehr akzeptiert werden, nicht einmal mehr die der Poe­sie?” (trigon-film)
- slowenische Oscarnominierung 2014: Bester slowenischer Film; Preis der Filmkritiker Filmfestspiele Venedig 2013; ein Trigon Film.

Slowenien 2013; Regie: Rok Biček; Buch: Nejc Gazvoda, Rok Biček, Janez La­pajne; Kamera: Fabio Stoll; Schnitt: Janez Lapajne, Rok Biček; Musik: Fré­dé­ric Chopin; DarstellerInnen: Daša Cupevski (Sabina), Jan Zupančič (Ta­dej), Vo­­ranc Boh (Luka), Robert Prebil (Matiaž), Maša Derganc (Nuša), Tjaša Že­lez­nik (Saša), Nataša Barbara Gračner (Zdenka) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 112min; slowenische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UN­TER­TITELN).


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Sa 23.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

DER HUNDERTJÄHRIGE, DER AUS DEM FENSTER STIEG UND VERSCHWAND

HUNDRAÅRINGEN SOM KLEV ...

R: Felix Herngren / OmU


Der Kuchen ist schon mit Kerzen bestückt, Gratulanten schauen vorbei, das ganze Altersheim freut sich auf den hundertjährigen Ge­­burtstag von Allan Karlsson. Doch der Jubilar selbst beschließt, dass es noch zu früh ist, um sich auf die faule Haut zu legen. Und so öffnet er das Fenster, steigt hinaus und geht zum Bahnhof. Er möchte wegfahren. Das Ziel ist egal. Und so landet er in einem kleinen Kaff im schwedischen Niemandsland, wo nur ein einziges Haus steht. In seiner Hand ein Koffer, der ihm eigentlich gar nicht gehört. Der Beginn eines unglaublichen Abenteuers.
2013 feierte das gleichnamige Buch von Jonas Jonasson einen großen Erfolg. Felix Herngren hat sich nun der irrwitzigen Geschichte des Helden angenommen und findet genau den richtigen Ton und die passenden Darsteller, um sie zu erzählen. Immer wieder springt die Erzählung zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her und entblättert ein hundertjähriges Leben voller skurriler Ereignisse und Begegnungen mit Protagonisten der politischen Weltbühne. Ob Stalin oder Franco – Karlsson kennt sie alle. Er selbst lässt sich wie ein unschuldiges Kind vom Geschehen treiben: Diese bezaubernd entwaffnende Haltung verkörpert Robert Gustafsson grandios. Seine neuen Freunde, die er auf seinem Ausflug trifft, stehen ihm in Sympathie und Individualität in nichts nach und so entsteht bald eine Truppe von Außenseitern, die immer wieder einen Ausweg finden.
Raus aus der Langeweile und rein in ein neues Abenteuer, das ist Allans Ziel. Während seiner Reise kommt er erst zu einem ansehlichen Vermögen, findet neue Freunde und trifft auf Gauner, Ganoven und Kriminelle, bevor er sich mit Elefantendame Sonja auf den Weg nach Indonesien macht. All das ist für Allan aber schon lange nichts Be­son­deres mehr, hat er doch die letzten 100 Jahre maßgeblich dazu beigetragen, das politische Geschehen in der Welt unbewusst auf den Kopf zu stellen. Nicht umsonst durchzieht sein Motto den ganzen Film: „Es ist, wie es ist und es kommt, wie es kommt.”
(nach: www.fbw-filmbewertung.com; filmladen.at)

- Der Originaltitel des Films in voller Länge: HUNDRAÅRINGEN SOM KLEV UT GENOM FÖNSTRET OCH FÖRSVANN; der deutsche Verleih­titel: DER HUNDERTJÄHRIGE, DER AUS DEM FENSTER STIEG UND VERSCHWAND

Schweden 2013; Regie & Buch: Felix Herngren, nach dem gleichnamigen Ro­­man von Jonas Jonasson; Kamera: Göran Hallberg; Schnitt: Henrik Käll­berg; DarstellerInnen: Robert Gustafsson (Allan Karlsson), Iwar Wiklander (Julius), Mia Skäringer (Gunilla), David Wiberg (Benny), u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 114min; mehrsprachige ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UN­­TER­TITELN).


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So 24.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

DAS FINSTERE TAL

R: Andreas Prochaska


„Es gibt Sachen über die darf man nicht reden. Sachen, die früher passiert sind. Vor langer Zeit. Aber dass man nicht über sie reden darf, heißt nicht, dass man’s je vergessen kann. Es gibt nämlich Sachen, die lassen sich nie mehr vergessen.” (Luzi)
Greider (Sam Riley) bringt am Ende des 19. Jahrhunderts Western-Attitüden in einen abgelegenen Winkel eines Hochtals in den Alpen. Hier herrscht die Brenner-Familie unter rigoroser Führung des Pa­­triar­chen und seinen Söhnen. Fremde finden nur selten in das abgelegene Dorf. Greider war in Amerika und hat den Wilden Westen kennen ge­lernt. Mit seiner weltmännischen Art erregt Greider das Interesse der Dorfgemeinschaft, vor allem aber das der jungen Luzi und deren Mut­ter. Greider ist nicht nur vom Gepäck her schwer beladen hierher gekommen. Auch seine Vergangenheit lastet schwer auf ihm. Und sie ist untrennbar mit einem düsteren Geheimnis verbunden, das die Brenner-Familie umwölkt. Greider hat eine Rechnung offen, die sie bit­ter bezahlen muss. (nach: moviepilot.de)
„Stimmungsvoll-düsterer Mix aus Western, Heimatfilm und Rache­drama, den der vielseitige, auch Genre-Film-erfahrene Andreas Pro­chas­ka (IN DREI TAGEN BIST DU TOT) nach dem gleichnamigen Ro­man von Thomas Willmann inszenierte. Sam Riley und Tobias Mo­­ret­ti ge­hören als grimmige Gegenspieler zur attraktiven Besetzung. Motive aus Clint-Eastwood-Westernklassiker um namenlose Fremde treffen auf die Schilderung harschen bäuerlichen Lebens.“ (kino.de)
Andreas Prochaska: „Ich bin immer auf der Suche nach Geschich­ten, die mir ermöglichen das heimische Potential zu nützen und die gleichzeitig international funktionieren können. Da lag „Das finstere Tal” genau auf meiner Linie. Thomas Willmann hat ja auch in seinem Nachwort geschrieben, dass er sich von Ludwig Ganghofer und Ser­gio Leone inspirieren hat lassen und genau diese Kombination von klas­sischem Western und Heimatfilm hat mich auf Anhieb gereizt.”
Gedreht am Marchegghof im Schnalstal (Südtirol)
Bayrischer Filmpreis 2014: Andreas Prochaska für Beste Regie, Tobias Moretti Bester Schauspieler

Österreich/Deutschland 2013; Regie: Andreas Prochaska; Buch: Martin Am­­brosch & Andreas Prochaska, nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Willmann; Kamera: Thomas W. Kiennast; Schnitt: Daniel Prochaska; Musik: Mattias Weber; DarstellerInnen: Sam Riley (Greider), Luzi Paula Beer (Luzi), Hans-Michael Rehberg (Vater Brenner), Tobias Moretti (Hans Brenner), Hel­muth Häusler (Hubert), Martin Leutgeb (Otto), Johannes Nikolussi (Ru­­dolf), Clemens Schick (Luis), Florian Brückner (Edi), Carmen Gratl (Luzis Mutter) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 115min).


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Mo 25.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

NEBRASKA

R: Alexander Payne / OmU


Endlich Millionär! Dass der vermeintliche Gewinn bloß ein billiger Reklametrick ist, will der kauzige Woody Grant nicht glauben. Seine Frau und die beiden Söhne können noch so auf ihn einreden, der Alte bleibt stur und macht sich eben zu Fuß auf den weiten Weg nach Nebraska, um die Million zu kassieren, wird aber schon am Highway von der Polizei aufgegriffen. Weil er seinen Plan partout nicht aufgeben will, bringt ihn schließlich Sohn David mit dem Auto ans Ziel, inklusive Zwischenstopp in Woodys Heimatstadt, wo dieser auf seine mitunter bizarre Verwandtschaft trifft. Als sich die Sache mit dem Millionengewinn in dem Provinzkaff herumspricht, lassen die Neider nicht lange auf sich warten.
Alexander Payne (ABOUT SCHMIDT) führt die Zuseher mit NE­­BRASKA in die tiefste amerikanische Provinz. Kameramann Phe­don Papamichael fängt den Mittelwesten in wunderschönen Schwarz­weißbildern ein, wobei die Hintergründe oftmals an die Western der vierziger und fünfziger Jahre erinnern. Herz und Seele des Films ist der sensationelle Bruce Dern, der beim Filmfestival in Cannes als bester Schauspieler ausgezeichnet wurde. Dern gibt den zähen Hund, der halsstarrig seinem vermeintlichen Millionengewinn nachjagt, aber mit seiner Schneesturmfrisur und dem schleppenden Gang wie ein Wrack aussieht. (nach: saarbruecker-zeitung.de; cinetastic.de)
„Wie jeder gute Road Trip zeigt der Film nicht, wo die Reise startet, sondern wo sie hinführen kann. Das ist bei Woody und David die schweigsame Akzeptanz zweier Existenzen, die sich im tiefsten Inneren gern haben, aber nie gelernt haben, wie sie das zum Ausdruck bringen sollen.” (Denis Sasse, Filmkritik)
- Oscar®-Nominierungen für: Bester Film, Beste Regie, Beste männliche Hauptrolle u.a.

USA 2013; Regie: Alexander Payne; Buch: Bob Nelson; Kamera: Phedon Papa­michael; Musik: Mark Orton; DarstellerInnen: Bruce Dern (Woody Grant), Will Forte (David Grant), June Squibb (Kate Grant), Bob Odenkirk (Ross Grant), Stacy Keach (Ed Pegram) u.a.; (DCP; 1:2,35; Schwarzweiß; 115min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Di 26.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

ONLY LOVERS LEFT ALIVE

R: Jim Jarmusch / OmU


Solche Vampire hat dieses in jüngster Zeit strapazierte Genre noch nicht gesehen: Adam ist die Inkarnation des Slacker-Rock`n`Rollers, der einst schon mit Byron herumhing; Eve gibt die belesene Muse mit strähnig-struppiger Blondmähne, die sich auf Flugreisen gerne den literarischen Decknamen Daisy Buchanan gibt. Kunst- und Kultfiguren aller Epochen werden in den beiden ewig jungen, aber allmählich lebensmüden Vampiren subsumiert. ONLY LOVERS LEFT ALIVE lebt vor allem vom lakonischen Witz, der Phantasie selber, der Lust an Bezügen, Anspielungen, Verweisen und musikalischen Empfehlungen. In Adams eigenhändig aufgemotzten Jaguar XJS cruisen die beiden Untoten aristokratisch, aber einsam durch verlassene, heruntergekommene Straßen und Fabrikgelände, Zeugnisse des Niedergangs der Menschen, die Adam verächtlich als ‚Zombies’ bezeichnet.”
(nach: www.spiegel.de, www.cinetastic.de)
Jim Jarmusch: „Diese beiden Liebenden sind archetypische Außen­seiter, extrem intelligent und kultiviert, zugleich noch immer im vollen Besitz ihrer animalischen Instinkte. Sie haben die Welt bereist und dabei viele bemerkenswerte Dinge erlebt, immer an den dunklen Rändern der Gesellschaft. Und wie die Geschichte ihrer Liebe, spannt sich auch ihr spezieller Blick auf die Menschheit über mehrere Jahrhunderte – weil sie zufälligerweise Vampire sind.”

Großbritannien/Deutschland/Frankreich/Zypern/USA 2012; Regie & Buch: Jim Jarmusch; Kamera: Yorick Le Saux; Musik: Jozef van Wissem; DarstellerInnen: Tom Hiddleston (Adam), Tilda Swinton (Eve), Mia Wasikowska (Ava), John Hurt (Marlowe), Anton Yelchin (Ian) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 122min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Mi 27.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

HER

R: Spike Jonze / OmU


Theodore Twombly verdient seinen Lebensunterhalt als Verfasser von Liebesbriefen. Er verhilft Menschen, die ihre Gefühle nicht ausdrücken können auf diese Weise dazu, sich ihren Liebsten anzuvertrauen. Er selbst jedoch steht kurz vor der Scheidung. Er ist einsam. Als er sich ein neues Betriebssystem kauft, dass mit künstlicher Intelligenz ausgestattet ist, die sich wie ein Mensch artikulieren, entwickeln und fühlen kann, beginnt er, mit der weiblichen Computerstimme zu kommunizieren. Samantha, so der Name der Software, ist konzipiert, sich ihrem Besitzer und seinen Bedürfnissen anzupassen und auf sie einzugehen. Sie und Theodore kommen sich durch lange, intensive Gespräche schnell näher und er verliebt sich. Die Kritik der Umwelt lässt nicht lange auf sich warten, denn niemand gibt einer solchen Beziehung eine reelle Chance.
(nach: filmstarts.de, rottentomatoes.com)
„HER ist eine Liebesgeschichte, aber auch eine profunde metaphysische Betrachtung darüber, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Und auch einer der berührenderen Filme über die Art, wie wir leben und vielleicht bald leben werden. Oh, und der beste Film des Jahres, oder zumindest der, der einem in Erinnerung bleiben wird, bis seine Geschichte wahr wird.” (The Boston Globe)
Oscar® 2014 für: Bestes Originaldrehbuch

USA 2013; Regie & Buch: Spike Jonze; Kamera: Hoyte van Hoytema; Darstel­ler­Innen: Joaquín Phoenix (Theodore), Chris Pratt (Paul), Rooney Mara (Ca­­the­­rine), Amy Adams (Amy) u.a.; die Stimme von Samantha (Scarlett Jo­­hans­­son) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 126min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Do 28.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

KAZE TACHINU

WIE DER WIND SICH HEBT

R: Hayao Miyazaki / OmU


Der angeblich letzte Film des Meisterregisseurs Hayao Miyazaki (CHI­HIROS REISE INS ZAUBERLAND) erzählt in erneut wunderbarer Ani­mation vom Leben und von den Träumen des Flugzeugingenieurs Jiro Horikoshi, der der japanischen Navy ihr Prunkstück bescherte: den Mitsubishi A6M Zero, besser bekannt als „Zero”, der Kamikaze-Bom­ber. Mittels Jiros bewegter Lebensgeschichte thematisiert Miya­zaki auch die wechselvolle Geschichte Japans zwischen 1920 und 1950 – unter anderem visuell höchst eindrucksvoll das verheerende Erdbeben von Kanto 1923, während dem Jiro seine spätere Frau Nahoko kennenlernt.
Zum ersten Mal in seiner Karriere wagte sich Miyazaki an einen historischen Stoff und an reale Personen. Das hat in Japan prompt für Kontroversen gesorgt. Der Film wurde dort zwar sofort ein immenser Kassenerfolg, gleichzeitig aber entweder als Vaterlandverrat oder als Hymne an einen Entwickler todbringender Technologie verdammt.
(nach: www.critic.de; www.kino.de; www.universumfilm.de)
„Losgelöst von solchen Kritikpunkten gehört WIE DER WIND SICH HEBT graphisch und erzählerisch zu den Höhepunkten in Miyazakis Schaffen. Mit spielerischer Eleganz wechselt er zwischen atemberaubenden Flugaufnahmen, der leichtfüßigen Romanze mit Verspätung, beeindruckenden dramatischen Szenen und tragischer Melodramatik, und wählt dafür ein ganz eigenes Tempo.” (www.filmstarts.de)
„Ein großes zeichnerisches Kunstwerk, mit dem der japanische Film­­­regisseur freilich ein ganz neues Kapitel seines Œuvre aufschlägt. (...) Ein vielschichtiger Film, der den Betrachter voller Bewunderung und mit schwierigen Fragen zurücklässt.” (www.nzz.ch)
- Oscar-Nominierung 2014: Bester Animationsfilm; Golden Globe-Nominierung 2014: Bester nicht-englischsprachiger Film; Preise der Filmkritikervereinigungen New York, Chicago, Boston, Toronto, San Diego; National Board of Review; Online Film Critics Society: Bester Animationsfilm 2013

Japan 2013; Regie & Buch: Hayao Miyazaki; Animation: Kitaro Kosaka; Mu­­sik: Joe Hisaishi; (DCP; 1:1,85; Farbe; 126min; japanisch-deutsch-italienisch-französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Fr 29.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

LA GRANDE BELLEZZA

R: Paolo Sorrentino / OmU


Rom im sommerlichen Glanz. Jep Gamberdella – trotz der ersten Al­­te­rungserscheinungen ein attraktiver Mann mit unwiderstehlichem Charme – genießt das mondäne Leben der Stadt in vollen Zügen. Er ist auf allen Empfängen und Festen zu sehen, sein sprühender Geist und seine Gesellschaft sind sehr gefragt. Der erfolgreiche Journalist und unverbesserliche Verführer hat in seiner Jugend einen Roman geschrieben, der ihm einen Literaturpreis und den Ruf eines frustrierten Autors eingebracht hat. Er verbirgt seine Ratlosigkeit hinter einer zynischen, nüchternen Haltung und betrachtet die Welt mit bitterem Durchblick. Auf der Terrasse seiner Wohnung oberhalb des Kolosseums veranstaltet er Feste, bei denen sich „der menschliche Apparat” – so der Titel seines Romans – entblößt und die Komödie des Nichts zum Besten gibt. Doch Jep, der gleichgültige Beobachter, träumt manchmal davon, wieder zu schreiben, aber wird ihm das gelingen?
Niemand präsentiert die Symptome der Wohlstandsgesellschaft so elegant wie Paolo Sorrentino in LA GRANDE BELLEZZA, einer meisterhaften Hommage an Fellinis Filme LA DOLCE VITA und ROMA. Es ist ein grandioser Bilderbogen aus der Ewigen Stadt, in dem wir diesmal nicht Marcello Mastroianni folgen, sondern Toni Servillo als ebenso eloquentem wie zynischem Autor Jep Gambardella, einer Größe der Society. Opulent, phantasievoll, verspielt, eine reine Augenweide ist diese tiefe Verbeugung vor dem großen Fellini.
Toni Servillo zeigt in diesem komplexen Part seine große Schau­spiel­kunst, bestens unterstützt von Italo-Stars, zu denen unter anderen Se­­rena Grandi und Sabrina Ferilli gehören. (aus: arthouse.ch; nzz.ch)

Italien/Frankreich 2013; Regie: Paolo Sorrentino; Buch: Paolo Sorrentino & Umberto Contranello; Kamera: Luca Bigazzi; Schnitt: Cristiano Travaglioli; DarstellerInnen: Toni Servillo (Jep Gambardella), Carlo Verdone (Romano), Sabrina Ferilli (Ramona) u.a; (DCP; 1:2,35; Farbe; 142min; italienische ORI­GINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Sa 30.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

FITZCARRALDO

R: Werner Herzog / OmU


Der exzentrische Abenteurer und Opernliebhaber Brian Sweeney Fitz­gerald (Klaus Kinski), von den Spanisch sprechenden Peruanern Fitz­carraldo genannt, träumt wie besessen davon, in Iquitos im peruanischen Dschungel ein Opernhaus nach dem Vorbild des brasilianischen Teatro Amazonas (Manaus) zu errichten und den Sänger Enrico Caruso zu engagieren. Um den Bau finanzieren zu können, kauft er einen alten Flussdampfer, mit dem er Kautschuk-Handel betreiben will. Der Fluss zwi­­schen den gewinn­brin­genden Kautschuk-Feldern und dem Amazonas ist je­­doch durch Strom­schnellen unpassierbar, was Fitzgerald auf die Idee bringt, über den benachbar­ten Fluss eine Stelle an­­zu­steuern, an der nur ein klei­­­ner, bewaldeter Berg­rü­cken die Flüsse trennt. Hier will er das Schiff über den Berg ziehen, um es auf dem anderen Fluss oberhalb der Stromschnellen als Transportschiff zu benutzen. Dabei helfen ihm brasilianische Ur­einwohner, das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Die Absichten der Indios sind lange unklar und schließlich sabotieren sie nach gelungener Überquerung des Bergs das Projekt.

BRD 1981; Regie und Buch: Werner Herzog; Kamera: Thomas Mauch; DarstellerInnen: Klaus Kinski, Paul Hiltscher, Claudia Cardinale, Miguel Angel Fuentes, Enrique Borjes, Rui Pocanah, u.a.; (DCP; Farbe; 1:1,85; 158min; OmU)


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So 31.08.2014 Open Air Kino im Zeughaus

THE WOLF OF WALL STREET

R: Martin Scorsese / OmU


Der Film ist ein Exzess. Die Helden von The Wolf of Wall Street schnupfen Koks, das auf Brüsten oder Hintern thront. Sie werfen sich Pillen ein, saufen, haben wilden Sex mit den Frauen zu Hause und den Nutten im Büro. Sie fahren Autos zu Schrott und eine Jacht in den Sturm. Leonardo DiCaprio spielt den Börsenhändler Jordan Belfort, der seine Mitarbeiter wahlweise "meine Krieger" oder "Telefonterroristen" nennt und seine Kunden "fickt", indem er ihnen Schrottpapiere unterjubelt oder sie bei Börsengängen betrügt. Alles gleicht einem dreistündigen Rausch, der den Kater schon in sich trägt.
Belforts Exzesse in den neunziger Jahren sind legendär. Ein alter Kompagnon erzählte dieser Tage, wie er ihn einmal fragte, ob es ihm etwas ausmache, dass er alten Frauen ihre Ersparnisse stehle. Antwort: "Natürlich. Was denkst du, warum wir all diese Drogen nahmen?"
Auffällig ist, dass der Film sich kaum für die Finanztricks interessiert. DiCaprio als Belfort sagt im Wesentlichen nur: "War das alles legal? Nein, absolut nicht. Aber wir machten viel Geld." Und DiCaprio, der Schauspieler, meint, er verstehe auch nicht alle Details, aber egal: "Wenn du einen Film machst, der sich wirklich um die Abläufe an der Börse dreht, steigen dir die Leute aus."
In seinem Desinteresse unterscheidet sich The Wolf of Wall Street wenig von anderen Filmen wie Wall Street oder Margin Call. Es spiegelt wider, dass uns als Gesellschaft das, was in der Finanzwelt läuft, letztlich nicht interessiert – Finanzkrise hin, Finanzkrise her. Fast immer geht es uns um Helden und Schurken, um das Drama, die gute Geschichte, die Zahl unterm Strich.
(aus: zeit.de)

USA 2013; Regie: Martin Scorsese; Buch: Terence Winter; Kamera: Rodrigo Prieto; Schnitt: Thelma Schoonmaker; DarstellerInnen: Leonardo DiCaprio (Jordan Belfort), Jonah Hill (Donnie Azoff), Margot Robbie (Naomi Lapaglia), Matthew McConaughey (Mark Hanna), Kyle Chandler (Agent Patrick Denham), Rob Reiner (Max Belfort) u.a; (DCP; 1:2,35; Farbe; 165min; englisch-französische ORI­GINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


 

 

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Open Air Kino im Zeughaus

31. Juli bis 31. August 2014








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