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Mi 23.07.1997 Open Air Kino im Zeughaus

UND TÄGLICH GRÜSST DAS MURMELTIER

GROUNDHOG DAY

R: Harold Ramis / DF


Eine philosophische Komödie aus der tiefsten amerikanischen Provinz: Phil gerät in eine tückische Zeitfalle, die ihn den Tag seiner Murmeltier Live-Reportage immer wieder erleben läßt.

USA 1993; Regie: Harold Ramis; Buch: Danny Rubin, Harold Ramis; Kamera: John Bailey ;DarstellerInnen: Bill Murray (Phil), Andie MacDowell (Rita), Chris Elliott (Larry) u.a.; (35mm; Farbe; 101min; DEUTSCHE FASSUNG).


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Do 24.07.1997 Open Air Kino im Zeughaus

IL GRANDE SILENZIO

LEICHEN PLASTERN SEINEN WEG

R: Sergio Corbucci / DF


Dieser klassische Italowestern spielt an einem höchst ungewöhnlichen Schauplatz: in einer tief verschneiten Kleinstadt. In einer fast irreal anmutenden Umgebung, die einem Traum entstammen könnte, treffen das Gute und das Böse hart aufeinander. Das Gute wird von Silence verkörpert, einem stummen Rächer. Er jagt die Banditen, die einst seine Eltern ermordeten und ihm die Stimmbänder durchtrennt hatten, als er noch ein Kind war.
Das Böse verkörpert Kinski in der Rolle des Tigrero, eines gnadenlosen und rätselhaften Kopfgeldjägers, der, anstatt einen grinsenden Sadisten darzustellen, mit seiner Nettigkeit entwaffnet und mit einem Lächeln seinen Eigennutz verbirgt. Die Klischees des Western sind ins Extrem gesteigert, die Manierismen ins Irreale überzogen. Die Gewalt wird ästhetisiert, aber nicht verharmlost. Die Bösen siegen: sie sind keine phantastischen Monstren, sondern solide Profis, Kopfgeldjäger, die sich auf ihr Geschäft verstehen und es gewerbsmäßig betreiben.

Italien/Frankreich 1968; Regie: Sergio Corbucci; Buch: Sergio Corbucci, Mario Amendola, Vittoriano Petrilli, Bruno Corbucci, Lewis E. Ciannelli, John Hart ; Kamera: Silvano Ippoliti; Musik: Ennio Morricone; Darsteller: Jean-Louis Trintignant (Silence), Klaus Kinski (Tigrero), Frank Wolff (Sheriff Burnett), Luigi Pistilli (Pollicut), Vonetta McGee (Pauline), Mario Brega u.a.; (35mm; 1:1,66; Farbe; 107min; englische ORIGINALFASSUNG).


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Fr 25.07.1997 Open Air Kino im Zeughaus

WOLKEN ZIEHEN VORÜBER (DRIFTING CLOUDS)

KAUAS PILVET KARKAAVAT

R: Aki Kaurismäki / OmU


Als fleißig, ehrgeizig und rechtschaffen könnte man sie bezeichnen, die rigorose Oberkellnerin Ilona aus dem Restaurant „Dubrovnik“ und ihren Mann, den Straßenbahnfahrer Lauri. Ihr Arbeitsalltag ist unspektakulär, ihre Ehe-Routine angenehm und ihr Leben ein ruhiger Fluss. Doch die Rezession kostet beide ihren Job, der Abstieg beginnt. Trotz der pessimistischen Grundstimmung ist der Film keine Tragödie. Kaurismäki bringt es nicht übers Herz, seine Helden in den Abgrund stürzen zu lassen. Als sie längst die Hoffnung aufgegeben haben, wendet sich plötzlich das Blatt. (nach: epd-film)
„WOLKEN ZIEHEN VORÜBER ist einer von Kaurismäkis schönsten Filmen, seine Farben sind Blau, Rosa und Grau, seine Bilder starr, seine Gesichter beinahe ausdruckslos. Aber je länger man Ilona und Lauri bei ihrem Gang durch den sozialen Abgrund zuschaut, desto stärker spürt man, dass in dieser Starrheit die eigentliche Bewegung liegt. Anstelle der Gesten reden die Schauplätze, und anstelle der Gesichter reden die Augen.“ (Andreas Kilb)

Finnland 1996; Regie und Buch: Aki Kaurismäki; Kamera: Timo Salminen; DarstellerInnen: Kati Outinen (Ilona), Kari Väänänen (Lauri), Sakari Kuosmanen (Melartin) u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; 96min; finnische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Sa 26.07.1997 Open Air Kino im Zeughaus

ANTONIAS WELT

ANTONIA´S LINE

R: Marleen Gorris / OmU


Als Antonia 1945 in das holländische Dorf ihrer Eltern zurückkehrt, um ihre Mutter zu beerdigen und Landfrau zu werden, ist sie nicht die einzige Außenseiterin vor Ort. Der Bauer Bas, ein Witwer mit fünf Söhnen und nach 20 Jahren immer noch ein Fremder im Dorf, der lebenslustige Kaplan, der seine Soutane an den Nagel hängt und mit der gebärfreudigen Letta dreizehn Kinder in die Welt setzt, der „Dorftrottel” Lippen Willem, die Russin Olga, die behinderte Deedee, der Philosoph Krummfinger. Doch es sind vor allem die Frauen, die in Marleen Gorris´ Film kompromisslos ihren Weg gehen. Die Frauen in ANTONIAS WELT sind Meisterinnen ihrer eigenen Geschichte und schreiben so Geschichte. Aber deshalb bleiben dramatische Ereignisse wie Vergewaltigung, Tod und die Weisheiten des Krummfinger, der nachhaltig auf die Verzweiflung der Welt hinweist, nicht ausgespart. Ein überzeugendes Beispiel für ein souveränes Matriarchat.

Niederlande/Belgien/Großbritannien 1995; Regie & Buch: Marleen Gorris; Kamera: Willy Stassen; Musik: Ilona Sekacz; DarstellerInnen: Willeke van Ammelrooy (Antonia), Els Dottermann (Danielle), Dora ven der Groen (Allegonde), Veerle van Overloop (Thé­rèse), u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby Digital; 96min; holländische ORI­GINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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So 27.07.1997 Open Air Kino im Zeughaus

TRAINSPOTTING (1995, 35mm)

R: Danny Boyle / OmU


Im 1995 von Danny Boyle gedrehtem Kultfilm erscheint die Sucht als halluzinatorisch-surreale Erfahrung und, wie in mancher Kritik bemängelt wurde, als fröhliche Freizeitbeschäftigung.” (nach: J.N. Schmidt)
20 Jahre nach dem Kinostart und rechtzeitig vor der Fortsetzung zeigen wir den britischen Kultflm der 90er TRAINSPOTTING in Special Screenings von einer Original 35mm-OmU-Kopie. Choose life...
Mark Renton (Ewan McGregor) ist ganz unten und meistens high. Jeden Tag setzte sich der Schotte einen Schuss, zieht einen durch oder nimmt betäubende Pillen zu sich. Immer dabei - seine Junkie-Freunde Spud (Ewen Bremner), Sick Boy (Jonny Lee Miller), Begbie (Robert Carlyle) und Tommy (Kevin McKidd). Für die Clique ist der tägliche Drogenkonsum ein selbstverständlicher Bestandteil des Lebens. Doch als einer von ihnen ins Gefängnis wandert und ein anderer einen Zwangsentzug machen muss, kommt Mark ins Grübeln. Vielleicht wäre es doch besser clean zu sein und ein gesittetes Leben zu führen?

Großbritannien 1995; Regie: Danny Boyle; Buch: John Hodge; Kamera Brian Tufano; Musik: Damon Albarn; Ewan McGregor, Ewen Bremner, Robert Carlyle, Jonny Lee Miller (alle 20 Jahre jünger als in T2 TRAINSPOTTING) u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SRD; 94min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Mo 28.07.1997 Open Air Kino im Zeughaus

INDIEN

R: Paul Harather


Dass man Heinzi Bösel und Kurt Fellner, Inspektoren des Hotel- und Gaststättengewerbes, für eine Überprüfungstour gemeinsam durch die tiefste österreichische Provinz schickt, scheint kein glücklicher Einfall ihrer Dienststelle zu sein. Die beiden gehen sich vom ersten Augenblick gehörig auf die Nerven. Der schlampige Vielraucher und wortkarge Schnitzelfan Bösel, kleinbürgerlich bis zum Exzess, ist hilflos dem Redeschwall des vom unverdauten Yuppie-Zeitgeist gestreiften jungen Ehrgeizlings Fellner ausgesetzt. Doch allmählich raufen sich die gegensätzlichen Männer zusammen. Es entsteht eine zunächst ruppige Freundschaft, die selbst der Intensivstation standhält, als Fellner unheilbar an Krebs erkrankt.
„Die beiden Ritter von der grausligen Gestalt sind auf einer Art Gralssuche, die wir alle kennen. Wir fragen uns nach dem Sinn des ganzen alltäglichen Wahnsinns und finden ihn nicht.” (Alfred Dorfer)

Österreich 1993, Regie: Paul Harather; Buch: Josef Hader, Alfred Dorfer, Paul Harather; DarstellerInnen: Josef Hader (Heinzi Bösel), Alfred Dorfer (Kurt Fellner), Maria Hofstätter (Kirchnerwirtin), Roger Murbach (Kirchbergwirt), Ursula Rojek (Kellnerin), Karl Markovics (Kirchingerwirt) u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; 90min).


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Di 29.07.1997 Open Air Kino im Zeughaus

FARGO

R: Joel & Ethan Coen / OmU


Ein pechschwarzer Thriller aus dem winterlich weißen Minnesota: Die Polizistin Marge, hochschwanger und etwas behäbig, soll einen vertrackten Fall von Kidnapping lösen.

USA/Großbritannien 1996; Regie & Buch: Joel & Ethan Coen; Kamera: Roger Deakins; DarstellerInnen: William H. Macy (Jerry Lundegaard), Steve Buscemi (Carl Showalter), Peter Stormare (Gaear Grimsrud) u.a.; (35mm; Farbe; 97min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Mi 30.07.1997 Open Air Kino im Zeughaus

MAN SPRICHT DEUTSH

R: Hanns Christian Müller


Familie Löffler gehört zu jenem Menschenschlag, der Jahr für Jahr auf ein paar Wochen Paradies - den Urlaub im Süden - hinsparen und es sich dann selbst gründlich zur Hölle machen.

Deutschland 1988; Regie: Hanns Christian Müller; Buch: Hanns Christian Müller & Gerhard Polt; Kamera: James Jacobs; DarstellerInnen: Gerhard Polt (Erwin Löffler), Gisela Schneeberger (Irmgard Löffler), Dieter Hildebrandt (Dr. Friedhelm Eigenbrodt) u.a.; (35mm; 1:1,66; Farbe; 84min).


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Do 31.07.1997 Open Air Kino im Zeughaus

DELICATESSEN

R: Marc Caro, Jean-Pierre Jeunet / DF


Wir leben doch alle im Nirgendwo, sagt lakonisch der Fleischer Clapet und macht sich wieder ans Messerwetzen. Nebelschwaden tauchen ein bröckeliges Mietshaus in einen apokalyptisch-goldenen Schimmer, als der arbeitslose Clown Louison sich eben dort um eine Hausmeisterstelle bewirbt, nicht ahnend, dass die wichtigste Qualifikation pralle Hüften und fleischige Schenkel sind.
Ein anarchisches Feuerwerk der Kreativität legten Jean-Pierre Jeunet und Marc Caro mit dieser wahrhaft originellen, blutrünstig-makabren Endzeitvision vor, in der der Fleischverzehr zur Obsession und nur noch der Hunger gemeinschaftsbildend sind. Zwischen surrealer Liebes-, Horror- und Science-Fiction-Komödie schufen sie eine magische Welt der Verzweiflung und der Hoffnung, deren brillantes Produktionsdesign bis heute Maßstäbe setzt und zum unbestrittenen Kult geworden ist.

Frankreich 1991; Regie: Jean-Pierre Jeunet, Marc Caro; (99min, DEUTSCHE FASSUNG)


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Fr 01.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

WALLACE & GROMIT

A CLOSE SHAVE

R: Aardman Studios / OmU


Der schrullige Engländer Wallace und sein zeitungslesender Hund Gromit sind die bislang erfolgreichsten Plastilinhelden aus der Werkstatt der Aardman Animations.

Großbritannien 1993; (70min; OmU).


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Sa 02.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

MIKROKOSMOS – LE PEUPLE DE L´HERBE

DAS VOLK DER GRÄSER

R: Claude Nuridsany, Marie Perennou / OmU


MIKROKOSMOS ist eine faszinierende Reise in die Welt der kleinen Tiere: Fantastisch anmutende Kreaturen, Insekten und andere Geschöpfe, die in einer ganz gewöhnlichen Wiese leben. Vier Jahre streiften die Regisseure mit Makro-Objektiven durch eine Wiese und fanden eine Welt jenseits der Wahrnehmung des menschlichen Auges. Zu einem der ersten Bilder aus dem Mikrokosmos der leinwandfüllenden Insekten von Claude Nuridsany und Marie Perennou gehört ein der Borke eines Baumes perfekt angepasster Falter. Und genauso, wie er seine Oberflügel zu Seite zieht und den Blick auf seine bunten Flügel freigibt, zeigt uns der Dokumentarfilm eine wunderbare, andere Seite der oft nur als hässlich betrachteten Krabbeltiere.

Frankreich 1995; Regie und Buch: Claude Nuridsany, Marie Perennou; Kamera: Claude Nuridsany, Marie Perennou, Hughs Ryffel, Thierry Machado; Musik: Bruno Coulais; Produktion: Jacques Perrin, Christophe Baratier, Yvette Mallet; (35mm; Farbe; 77min).


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So 03.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

UN AIR DE FAMILLE

R: Cèdric Klapisch / OmU


Die Ménards sind eine ganz normale Familie. Jeden Freitagabend treffen sie sich in Henris verstaubter Provinz-Kneipe, um anschließend gemeinsam essen zu gehen: Sie verbringen einen schrecklich netten Abend miteinander. Aber irgendwann einmal sackt das schwache Gerüst an Respekt in sich zusammen. Zurück bleiben die Trümmer einer Zusammenkunft und eine bescheidene Weisheit: dass auch in der tiefsten Verzweiflung viel Zärtlichkeit für die kleinen Dinge stecken kann.
Mit Familiengeschichten ist es so eine Sache: Niemand möchte sie hören, weil alle sie kennen, und doch ist man erleichtert zu wissen, daß sie überall in ähnlich apokalyptischen Bahnen verlaufen. Cédric Klapischs UN AIR DE FAMILLE setzt auf den Wiedererkennungseffekt. Und er gewinnt.

Frankreich 1996; Regie: Cédric Klapisch; Buch: Agnès Jaoui, Jean-Pierre Bacri, Cédric Klapisch nach dem Stück von Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri; Kamera: Benoit Delhomme; DarstellerInnen: Jean-Pierre Bacri (Henri), Agnès Jaoui (Betty), Jean-Pierre Darroussin (Denis), Catherine Frot (Yolande) u.a.; (35mm; CinemaScope; Dolby-Stereo; Farbe; 110min; französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Mo 04.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

CYCLO

XICH LO

R: Tran Anh Hung / OmU


Zwei Jahrzehnte nach Ende des Vietnamkrieges steht die Ho-Chi-Minh-Stadt, das ehemalige Saigon, am Rande des Chaos. Die Straße ist der Arbeitsplatz des 18-jährigen Cyclo. Mit seinem Fahrradtaxi-Taxi ist er von früh bis spät unterwegs, Teil eines lärmenden Stroms aus Motorrollern, betagten US-Trucks, fabrikneuen Toyota-Limousinen und Rikschas. Seit Cyclos Vater, selbst Rikscha-Fahrer, bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist, muss der Junge für die Familie aufkommen, die noch aus dem Großvater und zwei Geschwistern besteht. Seine Welt gerät aus den Fugen, als ihm die Existenzgrundlage, das Fahrrad-Taxi, gestohlen wird. Weil das Fahrzeug nur gemietet war, sieht er sich plötzlich in der Rolle des Schuldners.
Goldener Löwe Venedig 1995

Frankreich/Vietnam 1994/95; Regie und Buch: Tran Anh Hung; Kamera: Benoît Delhomme; Schnitt: Nicole Dedieu, Claude Ronzeau; Musik: Ton That Tiet; DarstellerInnen: Le Van Loc, Tony Leung-Chiu Wai, Tran Nu Yen Khe, Nguyen Nhu Quynh, Nguyen Hoang Phuc u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SRD; 120min; ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Di 05.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

MAUTPLATZ

R: Christian Berger


Im Mittelpunkt von MAUTPLATZ steht der Bauernsohn Georg, der bei der Autobahngesellschaft als Mautner arbeitet. „Ganz Europa” muss an ihm, der in seiner isolierten Mautzelle sitzt, vorbei. Das Ziel ist, dieses Nadelöhr staufrei zu machen. Georg ist begeistert von diesem Gedanken und von Herrn Kleist, der das neue System promoten und damit das Image der Autobahn verbessern soll. Einerseits könnte Georg durch die Protegierung des Herrn Kleist einen Karrieresprung vollziehen. Auf der anderen Seite gibt es sein Privatleben: die Eltern, den Bauernhof, die Beziehung zu Christa und manches mehr. Christian Bergers vielbeachteter Film zum Thema Heimatliebe und Transitverkehr; ein einfühlsames Stimmungsbild aus dem Herzen Tirols.

Österreich 1994; Regie: Christian Berger; Buch: Christian Berger, Werner Sallmaier; Kamera: Christian Berger; Musik: Steaphan Aschböck, Paul Le Flem, Mojo Blues Band; DarstellerInnen: Markus Hering (Georg), Magdalene Artelt (Christa), Yoshi Oida (Kleist) u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SR; 90min).


Mi 06.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

Filme von Karl Valentin

ORCHESTERPROBE | DER FIRMLING | DER THEATERBESUCH | IM SCHALLPLATTENLADEN


Valentins radikale Komik hat sich nie vereinnahmen lassen, seine Aggressivität, die auch vor dem Publikum nicht haltmacht, ist wachsam gegen den ewigen Stumpfsinn des volkstümelnden Umfelds.

ORCHESTERPROBE
Entstanden in dem Jahr, als die Nazis an die Macht kamen, handelt der Film von einem individualistischen Querulanten, der sich seine eigenen Meinungen nicht austreiben lässt, der inmitten des Orchesters sein eigenes Tempo spielt, und der das Wort „Marsch” so hinterlistig wiederholt, bis es klingt wie „m‘ Arsch”.
D 1933; Regie: Carl Lamac; Buch: Karl Valentin und Liesl Karlstadt; DarstellerInnen: Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Josef Eichheim u.a.; (35mm; 1:1,37; Schwarzweiß; 22min).

THEATERBESUCH
Elendstendenzen im Kino waren von Goebbels ausdrücklich untersagt; in Valentins Filmen sind sie aber unübersehbar zu finden. Im THEATERBESUCH sollen kulturferne arme Leute ins Theater gehen; es kommt zu einer Kollision von Elend und Kulturzwang.
D 1934; Regie: Joe Stöckel; Kamera: Franz Koch; Musik: Toni Thomas; DarstellerInnen: Karl Valentin; Liesl Karlstadt u.a.; (35mm; 1:1,37; Schwarzweiß; 24min).

DER FIRMLING
Der vermeintlich schönste Tag im Leben eines Buben wird zu einer Tragödie aus Armut, Suff des Vaters und Erniedrigung. Die Blasphemie des Stückes ist voller Absicht. Die Kirche wollte seinerzeit schon, dass der Bühnensketch „Firmling” unterdrückt wird; der Film erhielt immerhin ein „Jugendverbot”.
D 1934; DarstellerInnen: Karl Valentin (Vater), Liesl Karlstadt (Pepperl, sein Sohn) u.a.; (35mm; 1:1,37; Schwarzweiß; 22min).

IM SCHALLPLATTENLADEN
In einem Schallplattenladen verlangt Valentin nach „billigem Schall”, und als man ihm endlich das Lied vom „Sanitäterlos” („Seemannslos”) bringt, will er es nicht kaufen, sondern vernichten. Lustvoll zerstörerisch ist der Film gegen Kulturschrott gerichtet.
D 1934; Regie: Hans H. Zerlett; DarstellerInnen: Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Elisabeth Papperlitz u.a.; (35mm; 1:1,37; Schwarzweiß; 19min).



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Do 07.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

GO NOW

R: Michael Winterbottom / OmU


Ein schonungloser, sensibler, aber auch humorvoller Blick auf ein tragisches Schicksal: Nick erkrankt an MS und verlangt um seiner Freundin willen die Trennung: "Go now!". Eine praktische Anleitung zum Überleben in Zeiten der Katastrophen.

Großbritannien 1996; Buch: Jimmy McGovern, Paul Henry Powell; Kamera: Daf Hobson; DarstellerInnen: Robert Carlyle (Nick Cameron), Juliet Aubrey (Karen Walker), James Nesbitt (Tony), Sophie Okonedo (Paula) u.a.; (35mm; 1:1,33; 81min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Fr 08.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

TO HAVE AND TO HAVE NOT

R: Howard Hawks / OmU


Martinique zu Beginn des 2. Weltkriegs: Bogart in der Rolle des amerikanischen Skippers Morgan - vom zynischen Beobachter wird er zum aktiven Kämpfer der Resistance.

USA 1944; Regie: Howard Hawks; Buch: Jules Furthman & William Faulkner, nach einem Roman von Ernest Hemingway; Kamera: Sidney Hickox; DarstellerInnen: Humphrey Bogart (Harry Morgan), Walter Brennan (Eddie), Lauren Bacall (Marie ’Slim’ Browning) u.a.; (35mm; 100min; englische OmU).


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Sa 09.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

MURIEL’S WEDDING

MURIELS HOCHZEIT

R: P. J. Hogan / OmU


Muriel lebt in einem erdrückend normalen Badeort in Australien. Aus der unerträglichen Welt ihrer Familie flüchtet Muriel indem sie stundenlang ABBA-Songs hört und in Brautmodenkatalogen blättert. Der Traummann, der sie vor der Familie, den bösartigen Freundinnen und der beengenden Atmosphäre der Kleinstadt retten sollte, lässt aber auf sich warten, und so beschließt Muriel nach Sydney aufzubrechen. Dort flüchtet sie sich bald wieder in den Hochzeitstraum: Sie pilgert von Brautgeschäft zu Brautgeschäft, probiert die schönsten Kleider und läßt am Ende immer ein Polaroid-Foto von sich machen – für ihr geheimes Hochzeitstagebuch.

Australien 1994; Regie und Buch: P. J. Hogan; Kamera: Martin McGrath; Musik: Peter Best; DarstellerInnen: Toni Collette (Muriel Heslop), Bill Hunter (Bill Heslop), Rachel Griffith (Rhonda), Jeanie Drynan (Betty Heslop) u.a.; (35mm; 1:1,66; Farbe; Dolby-Stereo; 105min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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So 10.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

THE ADVENTURES OF PRISCILLA, QUEEN OF THE DESERT

R: Stephan Elliott / DF


Nichts ist so wie es scheint. Mitzi mit den langen Beinen, die im Nachtclub vom Paradies singt, ist natürlich ein Mann. Und der junge Mann, den Mitzi und der ältliche Transsexuelle Bernadette am nächsten Tag beerdigen, ist nicht an Aids gestorben, sondern an einer Vergiftung durch ein Haarfärbemittel.
Nach der Beerdigung soll alles anders werden für Mitzi, Bernadette und den jungen Adam, größter Abba-Fan aller Zeiten. Sie verlassen die Großstadt Sydney und brechen auf, die Wüste Australiens für sich neu zu erobern. Alice Springs heißt ihr Ziel, ein magischer Ort für les girls mitten in der Wüste. Das Gefährt für die Reise, ein ausrangierter Omnibus, erhält den Namen „Priscilla – Königin der Wüste”.
PRISCILLA balanciert wie alle guten Road-Movies auf dem schmalen Grat zwischen Traumwelt und Realität. Die Fahrt der drei glamourösen easy riders durch die unendliche Weite des fünften Kontinents ist auf irrwitzige Gegensätze angelegt. Charleys Tanten in der Wüste, wahre Meister der Kunst des „cross-dressing”, erleben waghalsige Abenteuer in der Konfrontation mit Hinterwäldlern, Ureinwohnern und harten, trinkfesten Minenarbeitern, die sich alle als die alleinigen Herren des australischen Busches betrachten.

Australien 1994; Regie und Buch: Stephan Elliott; Kamera: Brian J. Breheny; Musik: Guy Gross; DarstellerInnen: Terence Stamp (Bernadette), Hugo Weaving (Tick/Mitzi), Guy Pearce (Adam/Felicia) u.a.; (35mm; Farbe; Dolby-Stereo; 102min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Mo 11.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

DAS VERGESSENE TAL

THE LAST VALLEY

R: James Clavell / DF


James Clavells DAS VERGESSENE TAL kam im Jahre 1970 in die Kinos, in einer Zeit, als EASY RIDER und WOODSTOCK den Film neu definierten. EASY RIDER löste einen Boom von billig produzierten Filmen über das Lebensgefühl der Jugend der End-sechziger aus, der das Interesse für historische Epen vorübergehend verebben ließ – DAS VERGESSENE TAL wurde weltweit zum Flop. Ähnlich erging es John Schlesingers DIE HERRIN VON THORNHILL und David Leans breitangelegtem Vier-Stunden-Drama RYANS TOCHTER. Das epische Kino war durch die neue Strömung am Kinosektor in der Gunst des Publikums ganz unten angelangt, und das gerade erst fünf Jahre nach dem sensationellen Welterfolg von DR. SCHIWAGO, durch den Omar Sharif zum absoluten Weltstar aufstieg. Daß Clavell in seinem Epos aus dem Dreißigjährigen Krieg den damaligen Zeitgeist jedoch sehr wohl einfließen läßt, ist unbelohnt geblieben. Clavell zeigt Parallelen zum Vietnamkrieg auf und spricht über die Sehnsucht nach Frieden und die Ablehnung von Gewalt. DAS VEGESSENE TAL, gedreht in 70mm Todd-AO und im 6-Kanal-Magnettonsystem aufgenommen, sollte ursprünglich als große Roadshow-Attraktion in den Cinerama-Kinos weltweit gleichzeitig gestartet werden. Doch waren jene Kinos, die mit dafür geeigneten Projektoren ausgerüstet waren, mit anderen 70mm-Cinerama-Filmen (KRAKATOA und ICE STATION ZEBRA) besetzt. Die Kinos, in denen DAS VERGESSENE TAL schließlich zum Einsatz kam, konnten ihn nur in einer 35mm-Version und mit Lichtton vorführen. So erlebte DAS VERGESSENE TAL in technischer Hinsicht fast ausschließlich unangemessene Vorführungen (die einzige Cinerama-Präsentation erfolgte im Londoner Casino-Cinerama). Überdies wurde Clavells Film von der Kritik restlos verrissen, und so nimmt diese mit internationaler Starbesetzung und in Tirol entstandene Filmproduktion in der Geschichte des Films einen traurigen Platz ein. Der Mißerfolg an den Kinokassen führte aber auch dazu, daß der erhoffte touristische Effekt für die Gemeinde Trins, in deren Nähe das Filmkulissendorf aus Gips für die Zeit des Drehs errichtet wurde, ausblieb. Das „schöne“ Gschnitztal kam zwar in seiner idyllischen Naturbelassenheit besser Geltung als es tatsächlich war, doch fiel der Film nach Meinung der Touristiker zu blutrünstig aus. Angesichts der heutzutage gängigen Hollywood-Filmdramaturgie ist diese Ansicht nur noch schwer nachzuvollziehen und bedarf eines gewissen historischen Abstands, der inzwischen zweifellos gegeben ist. (Cinematograph; die Informationen zur Filmbeschreibung stammen vom Filmsammler Udo Heimansberg und dem Filmjournalisten Peter Angerer)

USA 1970; Regie und Produktion: James Clavell; Buch: James Clavell, nach einem Roman von J. B. Pick; Kamera: John Wilcox; Musik: John Barry; DarstellerInnen: Michael Caine (Der Hauptmann), Omar Sharif (Vogel), Per Oscarsson (Pater Sebastian), Nigel Davenport (Gruber), Florinda Bolkan (Erica) u.a.; (35mm; Cinemascope; Technicolor; 124min; DEUTSCH SYNCHRONISIERTE FASSUNG).


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Di 12.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

DIE LETZTE METRO

R: François Truffaut / DF


Truffauts Liebeserklärung an die Welt des Theaters: Im von den Deutschen besetzten Pariswird das Theater "Montmartre" zum Schauplatz politischer und privater Wirren.

Frankreich 1980; Regie: François Truffaut; Buch: François Truffaut & Suzanne Schiffman; Kamera: Néstor Almendros; DarstellerInnen: Catherine Deneuve (Marion Steiner), Gérard Depardieu (Bernard Granger), Jean Poiret (Jean-Loup Cottins) u.a.; (35mm; Farbe; 131min; DEUTSCHE FASSUNG).


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Mi 13.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

VERTIGO

AUS DEM REICH DER TOTEN

R: Alfred Hitchcock / OmU


Der an Höhenangst leidende Detektiv Scottie Ferguson soll die selbstmordgefährdete Frau eines Auftraggebers beobachten. Ferguson verliebt sich in die Frau, kann sie aber infolge seiner Schwindelanfälle nicht vor dem Selbstmord retten: Sie stürzt von einem Kirchturm. Kurze Zeit später begegnet er Judy, die ihn auf geheimnisvolle Art fasziniert. Er will sie zum Abbild seiner verlorenen Liebe machen.
VERTIGO funktioniert als mysteriöser Thriller, doch in erster Linie ist er eine visuell grandios gestaltete Meditation über den Wunsch und die gleichzeitige Unmöglichkeit eines romantischen Traums, über das unsterbliche Ideal der Liebe und deren gleichzeitigen Tod, über die Gewalt einer unauslöschlichen Vergangenheit über die Gegenwart.

USA 1958; Regie: Alfred Hitchcock; Buch: Alec Coppel, Samuel Taylor, nach dem Roman „D´entre les Morts” von Pierre Boileau und Thomas Narcejac; Kamera: Robert Burks; Musik: Bernhard Herrmann; DarstellerInnen: James Stewart (John „Scottie“ Ferguson), Kim Novak (Madeleine Elster, Judy Barton), Barbara Bel Geddes (Midge), Henry Jones, Tom Helmore u.a.; (35mm; Farbe; 128min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Do 14.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

NO TE MUERAS SIN DECIRME ADÓNDE VAS

STIRB NICHT OHNE MIR ZU SAGEN WOHIN DU GEHST

R: Eliseo Subiela / OmU


Leonardos Beruf ist Filmvorführer, seine Berufung Erfinder. Sein großes Projekt: ein Traumkollektor, der vergessene Träume der Nacht auf Video bannt. Was als konturloses Geflimmer beginnt, nimmt bald Gestalt an – ein weiblicher Geist tritt in Leonardos Leben. Unsichtbar für alle anderen räkelt sich die Schöne auf dem Sofa und erklärt dem Erfinder, in seinem früheren Leben seine Ehefrau gewesen zu sein. Leonardo verliebt sich in die geheimnisvolle Rachel, doch wann immer er sie küssen will, greift er ins Leere. Bis ihm die Geduld reißt: „Als Seele ohne Leib hast du leicht reden über das Leben. In Wahrheit bist du bloß zu feige für ein Leben mit Körper, zu feige für Liebe und Leiden, wahrscheinlich hast du Angst vor Sex!”

Argentinien 1995; Regie und Buch: Eliseo Subiela; Kamera: Hugo Colace; Musik: Pedro Aznar; DarstellerInnen: Mariana Arias, Dario Grandinetti, Oscar Martínez, Mónica Galán, Tincho Zabála, Leonardo Sbaraglia u.a. (35mm; Farbe; 130min; spanische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN). Ein Film im Cinematograph-Filmverleih.


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Fr 15.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

LARRY FLINT - DIE NACKTE WAHRHEIT

THE PEOPLE VERSUS LARRY FLINT

R: Milos Forman / DF


Schon die erste Szene stellt eine Doppelmoral aus, die in weiterer Folge den roten Faden im neuen Film von Milos Forman (EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST, AMADEUS) bilden wird. Ein kleiner Junge brennt aus dubiosen Ingredienzien illegal Schnaps, den er relativ einträglich an benachbarte Alkoholiker verscherbelt. Den Vater, der sich heimlich an seinem Produkt gütlich tut, bestraft er mit einem Schlag auf den Kopf. (...) Larry Flint, der in weiterer Folge mit herbem Slang von Woody Harrelson verkörpert wird, bleibt als Erwachsener der Befriedigung niederer Bedürfnisse treu, und gleichzeitig hält er an einer leicht verquer formulierten “Gerechtigkeit” für alle fest. Als Erfinder und Herausgeber des Pornomagazins Hustler zettelt er einen Privatkrieg gegen den Prediger Jerry Falwell an. Und er gewinnt einen mittlerweile legendären Prozeß vor dem obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten - als lahm geschossener Krüppel und lächerlicher Underground-Narr, auch über die Leiche seiner drogen- und aidskranken Frau Althea (Courtney Love) hinweg. (Der Standard)

USA 1996; Regie: Milos Forman; Buch: Scott Alexander, Larry Karazewski; Kamera: Philippe Rousselot; Schnitt: Christopher Tellefsen; Musik: Thomas Newman; DarstellerInnen: Woody Harrelson, Courtney Love, Edward Norton, Brett Harrelson, James Cromwell, Donna Hanover u.a.; (35mm; Farbe; 130min; DEUTSCHE FASSUNG).


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Sa 16.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

GUANTANAMERA

R: Tomás Gutiérrez Alea & Juan Carlos Tabío / OmU


Kuba – ein ungewöhnlicher Leichentransport und ein Lastwagen folgen der gleichen Route von Guantánamo bis Havanna, jedoch aus sehr unterschiedlichen Gründen. Die Trauergäste, der Beerdigungsinstitutsbeamte Adolfo, seine Frau Gina und Cándido, der sein Leben lang in Ginas Tante verliebt war, und die tote Yoyita müssen sich einem neuen wirtschaftlichen Staatsplan für Totenüberführung fügen. Mariano, ein eingefleischter Verführer, und Ramón, sein vertrauter Freund, fahren den Truck auf ihrem gewöhnlichen Weg und treffen die Trauergesellschaft.
„Man sollte nicht glauben, daß GUANTANAMERA Geschosse gegen die Misere auffährt: Das pralle karibische Leben, der joviale Ton von Heiterkeit, den die Autoren ihm verleihen und der Optimismus, mit dem die Liebesgeschichte beleuchtet wird, gleichen alles aus und legen einen Tropfen Poesie auf die geliebte Insel.” (La Vanguardia/Madrid)
„Im Mittelpunkt steht die offenbar unzerstörbare Vitalität kubanischer Menschen, die sich an ökonomische, gesellschaftliche und politische Schwierigkeiten, die sie nicht beseitigen können, anpassen und ihre Alltagsprobleme mit lebensbejahender Zuversicht und originellen Ideen zu lösen versuchen.” (Multimendia)
Tomás Gutiérrez Alea und Juan Carlos Tabío gelang es, von der ersten Szene an bis zum Finale auf dem Colon Friedhof jenen optimistisch-fröhlichen Grundton beizubehalten, der auch das auf Kuba so populäre Lied „Guantanamera” prägt. Der Ohrwurm erzählt zwar die völlig unpolitische Geschichte eines Mädchens vom Lande, doch die Botschaft zwischen den Zeilen, nämlich die Kritik an der amerikanischen Präsenz auf Kuba, wurde stets als solche verstanden. Die gilt auch für die Komödie GUANTANAMERA, ein ebenso kurioses wie auch heiteres Road-movie mit bemerkenswertem Tiefgang.” (Salzburger Nachrichten)
„Diese Geschichte beruht auf Fakten. Wir haben die absurden Dinge nicht erfunden. Sie sind Teil unserer alltäglichen Realität.” (Tomás Gutiérrez Alea)

Kuba/Spanien/Deutschland 1995; Regie: Tomás Gutiérrez Alea & Juan Carlos Tabío; Buch: Tomás Gutiérrez Alea, Juan Carlos Tabío, Eliseo Alberto Diego; Kamera: Hans Burmann; Musik: José Nieto; DarstellerInnen: Carlos Cruz (Adolfo), Mirtha Ibarra (Georgina), Jorge Perugorría (Mariano), Pedro Fernández (Ramon), u.a.; (35mm; Farbe; 101min; spanische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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So 17.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

TWELVE MONKEYS

R: Terry Gilliam / DF


Ein apokalyptisch-paranoider Horrortrip zwischen Irrsinn und Normalität: Im Jahr 2035 reist Cole, einer der Überlebenden der Viruskatastrophe von 1997 in die Vergangenheit zurück.

USA 1995; Regie: Terry Gilliam; Buch: David Webb Peoples & Janet Peoples, nach dem Film LA JETÉE von Chris Marker; Kamera: Roger Pratt; DarstellerInnen: Joseph Melito (Young Cole), Bruce Willis (James Cole), Jon Seda (Jose), Michael Chance (Scarface) u.a.; (35mm; Farbe; 130min; DEUTSCHE FASSUNG).


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Mo 18.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

THE ROCKY HORROR PICTURE SHOW

R: Jim Sharman / OmU


Blutrote Lippen auf schwarzer Leinwand, laszive Bewegungen der Zunge und dann der Moment, auf den alle im Publikum schon seit der Premiere des Films im Jahre 1975 warten: der erste Song, „Sience Fiction/Double Feature”.
THE ROCKY HORROR PICTURE SHOW ist eine Hommage an die amerikanischen B-Pictures, die in den „late-night double features”, den späten Nachtvorstellungen, im Doppelpack gezeigt wurden. Angefangen hat das Ganze mit einem Theaterstück von Richard O’Brien, das 1973 in einem kleinen Londoner Theater uraufgeführt wurde. Bald wurde ein Vertrag mit 20th Century Fox abgeschlossen und der Film trat nach einem anfänglichen Misserfolg seinen bis heute andauernden Höhenflug durch die Kinos der Welt an. Im Londoner Prince Charles Kino spielt der Film bis heute jeden Freitag um Mitternacht, wobei ein immer wiederkehrendes und mit Reis, Zeitungspapier und Wasserpistolen ausgestattetes Publikum die Protagonisten auf der Leinwand an bestimmten Stellen tatkräftig unterstützt und ihnen bei der Darbietung der Lieder hilf-, und stimmreich zur Hand geht.
Erzählt wird die Geschichte von Brad und Janet, einem frisch verheirateten, durch und durch anständigen Paar, das auf Grund einer Autopanne in strömendem Regen Zuflucht und Hilfe bei einem am Weg liegenden gotisch-gespenstischen Haus sucht. Die eben gerade dort stattfindende Jahrestagung der Transsilvanischen Gesellschaft verkompliziert die Dinge merklich und lässt Brad und Janet die bizarre Welt von Frank-N-Furter, dem schillernden Oberhaupt der Vereinigung, kennenlernen. Ein denkwürdiger Lernprozess beginnt.
THE ROCKY HORROR PICTURE SHOW ist eine groteske Parodie, ein Klassiker des Siebziger-Jahre-Pop, der nicht nur die Grenzen zwischen Kunst und Kitsch, sondern auch die zwischen Leinwand und Publikum spielerisch aufhebt. Und so heißt es auch im Epilog: „DON’T DREAM IT, BE IT!”

USA 1975; Regie: Jim Sharman; Buch: Jim Sharman, Richard O’ Brien, nach dem Theaterstück „The Rocky Horror Picture Show”; Kamera: Peter Suschitzky; Musik: Richard Hartley; Kostüme: Sue Blane; DarstellerInnen: Tim Curry (Dr. Frank-N-Furter), Susan Sarandon (Janet), Barry Bostwick (Brad), Richard O’Brien (Riff Raff), Patricia Quinn (Magenta), Jonathan Adams (Dr. Everett V. Scott), Nell Campbell (Columbia), Peter Hinwood (Rocky Horror), Meat Loaf (Eddie), The Transylvanians u.a.; (35mm; 1:1,66; Farbe; Dolby Stereo; 100min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Di 19.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

ZORBA THE GREEK

ALEXIS SORBAS

R: Michael Cacoyannis / OmU


Basil hat auf Kreta ein Stück Land mit einem verlassenen Braunkohlebergwerk geerbt, mit dem er nun sein Glück versuchen will. Bei der Anreise trifft er auf Sorbas, der ihm Hilfe anbietet bei seiner Unternehmung. Doch das Bergwerk ist nicht mehr abbaufähig, ebenso schlägt der Versuch, eine Seilbahn zur Förderung von Baumstämmen zu errichten, fehl. Statt darüber zu trauern, lehrt Sorbas Basil „seinen”“ Tanz, den Sirtaki.
Ursprünglich tanzten den Sirtaki die Metzger von Byzanz. Dieser Tanz gewann in der Schlusssequenz von ZORBA THE GREEK dramatische Symbolkraft. Auch heute noch atmet die vom Klang der Buzuki geprägte „Alexis-Sorbas”-Musik die Frische der Authentizität.

USA/GR 1964; Regie & Buch: Michael Cacoyannis, nach der Romanvorlage „The Life and Times of Alexis Zorba” von Nikos Kazantzakis; Kamera: Walter Lassally; Musik: Mikis Theodorakis; DarstellerInnen: Anthony Quinn (Alexis Zorba), Alan Bates (Basil), Irene Papas (Witwe) u.a.; (DCP; 1:1,66; Schwarzweiß; Mono; 142min; englische ORGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


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Mi 20.08.1997 Open Air Kino im Zeughaus

TO BE OR NOT TO BE

SEIN ODER NICHTSEIN

R: Ernst Lubitsch / DF


Ein Theater in Warschau probt 1939 ein Anti-Nazi-Stück. Auf Einspruch der Regierung, die die Deutschen nicht reizen will, wird das Stück abgesetzt. Polen wird besetzt. Der Fliegerleutnant Sobinski, der stets den Moment benutzte, in dem Josef Tura als Hamlet seinen großen Monolog „Sein oder Nichtsein” begann, um Turas Frau Maria in der Garderobe seine Aufwartung zu machen, kann nach England fliehen. Die Schauspieler gehen in den Untergrund, wobei ihnen die Kostüme des abgesetzten Stücks trefflich zustatten kommen.
Eine ätzende Satire auf den Führerkult - sie beschreibt die Schergen des Nationalsozialismus als Schmierendarsteller und ehrt eine Schauspielertruppe als tragikomische Helden.

USA 1942; Regie: Ernst Lubitsch; Buch: Melchior Lengyel (Originalgeschichte), Edwin Justus Mayer (Drehbuch); Kamera: Rudolf Maté; Schnitt: Dorothy Spencer; Musik: Werner R. Heymann; DarstellerInnen: Carole Lombard (Maria Tura), Jack Benny (Joseph Tura), Sig Ruman (Colonel Ehrhardt), Robert Stack (Lieutenant Stanislav Sobinski) u.a.; (35mm; 1:1,37; Schwarzweiß; Mono; 99min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


 

 

filme des open air kino im zeughaus   1997  


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23. Juli bis 20. August 1997








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