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Lange Nacht der Programmkinos 2018

9. März 2018


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Die Nacht der Programmkinos

Fr 09.03.

THE FLORIDA PROJECT

R: Sean Baker

Freier Eintritt am Fr 9. März bei den Vorstellungen nach 21.00 Uhr in LEOKINO & Cinematograph!

Die sechsjährige Moonee benimmt sich wie eine Diva. Sie ist unbesorgt, mächtig frech und – das haben Rotzgören so an sich – sehr niedlich. Dieses Verhalten hat sie zweifellos durch die vorbildliche Nicht­erziehung ihrer Mutter Halley gelernt, die mit ihrer Ihr-könnt-mich-alle-mal-Attitüde ein Prachtexemplar von Egozentrikerin abgibt. Halley und Moonee bewohnen das Zimmer 323 im Motel „The Magic Castle”. Magisch ist an diesem Motel allerdings überhaupt nichts. Und Moonee und Halley sind auch nicht auf der Durchreise und schon gar nicht in den Ferien. Sie und viele andere Einzelpersonen und Klein­fa­milien aus der Unterschicht sind in diesem Motel abgestiegen – wobei „abgestiegen” hier durchaus auch im gesellschaftlichen Sinn gemeint ist. Für 35 Dollar pro Nacht hat man dort immerhin ein Dach über dem Kopf, und wenn man das Zimmer noch mit etwas eigenem Gerümpel ausstaffiert, kann man es schon fast ein Zuhause nennen.
THE FLORIDA PROJECT von Regisseur Sean Baker zeigt diese heruntergekommene Welt vor den Toren des Disneyworld-Wohlstands aus der Sicht der Kinder. Für sie ist dies der letzte Sommer, bevor die Schule beginnt. Das letzte große Abenteuer. Genau das verhindert auch, dass der Film allzu schwer und furchtbar tragisch wirkt. Es sind Bilder von Entdeckungstouren am Rand der heutigen US-ameri­ka­ni­schen Gesellschaft. Die Realität bricht aber immer wieder in diese Kinderwelt ein. Die verfallenen Häuser, die die Freunde durchstreifen, sind Überbleibsel der Immobilienblase. Polizei und Sozialamt stehen öfter vor den Türen des Motelkomplexes. Und der Hausmeister und Gebäudemanager vertreibt schon mal einen Pädophilen von dem Parkplatz, auf dem die Kinder spielen. Überhaupt ist es diese Figur des Hausmeisters – gespielt vom grandiosen Willem Dafoe –, die wie ein Schutzengel für die Familien sorgt. Eine gute Seele im Kampf gegen die alltäglichen Widrigkeiten. Es sind Erwachsenenfiguren wie diese, die THE FLORIDA PROJECT letztlich zu einem warmherzigen Film machen. Und Regisseur Sean Bakers Kinderfiguren sind so stark und mutig, dass man ihnen zutraut, mit jedem Schicksalsschlag klarzukommen. (nach: filmbulletin.ch; kino-zeit.de)

USA 2017; Regie: Sean Baker; Buch: Sean Baker & Chris Bergoch; Kamera: Alexis Zabe; Schnitt: Sean Baker; DarstellerInnen: Willem Dafoe (Bobby), Brooklynn Prince (Moonee), Valeria Cotto (Jancey), Bria Vinaite (Halley), Chri­stopher Rivera (Scooty), Caleb Landry Jones (Jack) u.a.; (DCP; 1:2,35; Far­be; 111min; englisch-spanisch-portugiesische ORIGINALFASSUNG MIT DEUT­SCHEN UNTERTITELN).



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Die Nacht der Programmkinos

Fr 09.03. | Filmstart

PRIMAIRE

DIE GRUNDSCHULLEHRERIN

R: Hélène Angel

Freier Eintritt am Fr 9. März bei den Vorstellungen nach 21.00 Uhr in LEOKINO & Cinematograph!

Meist werfen Schulfilme einen Blick auf SchülerInnen im Teenager-Alter, selten widmen sie sich den Jüngeren. In Hélène Angels Film PRIMAIRE (DIE GRUNDSCHULLEHRERIN) ist das anders. Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Lehrerin, die sich Tag für Tag für ihre Fünftklässler aufopfert und deren Leben durch einen Störenfried aus der Parallelklasse gehörig durcheinandergewirbelt wird.
Die Lehrerin Florence Mautret zeigt in der Grundschule jeden Tag vollen Einsatz: Sie unterrichtet eine fünfte Klasse und probt mit den Kindern parallel zum Unterricht für eine große Bühnenaufführung. Gemeinsam mit ihrem Sohn Denis, der ebenfalls in ihrer Klasse sitzt, wohnt die Pädagogin in einer Wohnung im Schulgebäude, ebenso wie Direktor Sabatier und Hausmeister Rémy. Zwei Wochen vor den Sommerferien wird der junge Sacha Drouet zu Florence in ihre Klasse versetzt. Florence merkt gleich, dass mit dem Jungen etwas nicht stimmt. Ein Gespräch ergibt, dass Sachas Mutter seit fast zwei Wo­chen nicht mehr zu Hause war. Als Notfallkontakt hat Sacha den Ex-Freund seiner Mutter und Lieferdienstfahrer Mathieu angegeben. Ge­­meinsam mit Florence, die Sacha in ihrer Wohnung Unterschlupf ge­­währt, nimmt dieser sich des Jungen an. Ihrem Sohn Denis passt der neue Mitbewohner allerdings überhaupt nicht in den Kram. Noch.
Hélène Angel inszeniert hier mit leichter Hand und einem mitreißenden Schauspielerensemble. Neben den jungen DarstellerInnen überzeugt vor allem die grazile Sara Forestier als Lehrerin, die über den Job sich selbst, ihren Sohn und ihr Privatleben vernachlässigt. Doch in Hélène Angels „Dramödie” helfen ihr Denis, Sacha und nicht zuletzt Ma­thieu, nicht nur für die Berufs-, sondern auch für die Le­bens­­abenteuer offen zu werden. (nach: filmstarts.de; programmkino.de)

Frankreich 2016; Regie & Buch: Hélène Angel; Kamera: Yves Angelo; Schnitt: Sylvie Lager & Christophe Pinel; DarstellerInnen: Sara Forestier (Florence Mautret), Albert Cousi (Denis), Patrick d’Assumçao (Direktor Sabatier), Ghil­las Bendjoudi (Sacha), Vincent Elbaz (Mathieu) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 105min; französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).



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Die Nacht der Programmkinos

Fr 09.03.

66 KINOS

R: Philipp Hartmann

Freier Eintritt am Fr 9. März bei den Vorstellungen nach 21.00 Uhr in LEOKINO & Cinematograph!

Philipp Hartmann zeigt seinen letzten Film (DIE ZEIT VERGEHT WIE EIN BRÜLLENDER LÖWE) in 66 deutschen Kinos und dreht einen neuen Film darüber: diesen. Jede Station liefert neue/andere Belege einer im Wandel befindlichen kulturellen Praxis: Vorführer missen und pflegen die 35mm-Materialität, Kinobetreiber kämpfen ums Über­leben, Sammler trotzen dem anonymen Markt, der eine Technologie aufzwingt, und die ZuschauerInnen unterschiedlicher Altersklassen entscheiden sich für oder gegen den Kinobesuch. Es ist ein bemerkenswerter und liebevoller Essay über die letzten Spuren einer Ära geworden, ein wenig wehmütig zwar, aber nicht weinerlich. (Viennale)
„Von damals und heute, Nachmittagsvorstellungen für drei Mark und den Unwägbarkeiten der Digitalisierung: Philipp Hartmanns ‚Reise durch die deutsche Kinolandschaft’ ist ein Muss für alle Kino­liebhaber.” (epd-film)
- Tiroler Erstaufführung: IFFI 2017

Deutschland 2016; Konzept, Ton, Kamera: Philipp Hartmann; Schnitt: Philipp Hartmann, Herbert Schwarze, Maya Connors; Musik: Johannes Kirschbaum; (DCP; Farbe; 97min).



 

 

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9. März 2018