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CLASH (ESHTEBAK)

R: Mohamed Diab

Im Sommer 2012 wählten die Ägypter in freien Wahlen mit knapper Mehrheit Mohammed Mursi zum Präsidenten, den Kandidaten der Muslimbrüder. Die Hälfte des Landes reagierte mit Protest. CLASH beginnt in jener Zeit und spielt im Transportraum eines Polizeiwagens. Ein Gefangenentransporter, der Teil eines Antidemonstrations-Kon­vois ist. Noch ist er leer, doch das wird sich bald ändern. Die Tür springt auf, die Hitze und die Gewalt der Straße dringen herein, und Polizisten sperren zwei Reporter in den Wagen; einer davon ist Ägyp­ter mit US-amerikanischem Pass. Wackelnde Bilder und spontane Reiß­­­schwenks suggerieren, ein Dritter würde das mit seinem Han­dy filmen. Doch die pseudodokumentarische Authentizität weicht allmählich, ruhigen, cinematographischen Einstellungen.
Den Wagen wird die Kamera im Verlauf der 90 Minuten nicht oder nur wenige Schritte weit verlassen. Immer wieder füllt sich der enge Raum. Zuerst stößt der Wagen auf einen Demonstrationszug von Mursi-Gegnern.
Die vermeintlichen Repräsentanten der Gesellschaft eingesperrt zu zeigen, ist eine probate dramatische Methode – und verfehlt ihre Wir­kung nicht. Um die komplexe Gemengelage im heutigen Ägypten wenigstens ansatzweise nachvollziehbar zu machen, bekommen hier nicht nur die beiden Hauptfraktionen eine Stimme. Stattdessen kommen nun auch diejenigen zu Wort, die in der Dynamik des Konflikts eine Seite suchen, die ihnen das sichert, um was es vielen in der Be­wegung von 2011 ursprünglich ging: um ein menschenwürdiges Le­ben. (aus: kunstundfilm.de)

Ägypten/Frankreich 2016; Regie: Mohamed Diab; Buch: Khaled & Mohamed Diab; Kamera: Ahmed Gabr; Musik: Khaled Dagher; DarstellerInnen: Nelly Karim (Nagwa), Hany Adel (Adam), Tarek Abdel Aziz (Hossam), El Sebaii Mo­hamed (Zein), Ahmed Abdelhamid Hefny (Awad), Waleed Abdel Ghany (Nader) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 97min; arabische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTER­TI­TELN).


  
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